Trumps Amtseinführung – das erwarten die Märkte

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Am 20. Januar 2025 war es soweit – Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump wurde in Washington, D.C. zum 47. US-Präsidenten gekürt. Wir haben uns angeschaut, wie die Märkte seit der Wahl reagierten und was von nun an zu erwarten ist.

Trumps Amtseinführung – das erwarten die Märkte
 
  • Level: Für alle
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Die Themen in diesem Artikel

Wie haben sich die Märkte seit der Wahl entwickelt?

Viel wurde vor den US-Wahlen 2024 diskutiert: Was würde ein Trump-Sieg für die Finanzmärkte bedeuten? Welche Auswirkungen hätte das auf die Handels- und Zinspolitik in den USA? Und welche Assets würden von einer möglichen Trump-Präsidentschaft besonders profitieren?
Auch wir haben eine entsprechende Einschätzung zum sogenannten „Trump Trade“ sowie möglichen Gewinnern und Verlierern zusammengefasst.
Als am 5. November die Wahllokale in den US-Bundesstaaten nach und nach schlossen, zeichnete sich bereits ab, dass Donald Trump wieder US-Präsident werden würde.
Die Märkte reagierten zunächst äußerst positiv. Zum einen, weil ein deutliches Ergebnis Klarheit schaffte und keine Hängepartie zu erwarten war. Zum anderen, weil von der Trump-Regierung eine unternehmensfreundliche Politik mit niedrigen Steuern und weniger Regulierung zu erwarten war und ist.
Aktien und vor allem Kryptowährungen setzten in der Folge zu einer fulminanten Rallye an. Die größte Kryptowährung, der Bitcoin, konnte sogar die Marke von 100.000 US-Dollar überspringen.
Auf Sicht der letzten rund drei Monate, die seit der Wahl in etwa vergangen sind, lässt sich sagen, dass die als Trump Trades betitelten Assets und Branchen durchaus profitieren konnten.

Überblick der Performance verschiedener Asset-Klassen über ein Jahr

Überblick Performance Asset-Klassen über 1 Jahr
Quelle: justETF; Stand: 20.01.2025
Aktien
Im Bereich der Aktien behaupteten sich einmal mehr US-Titel, während bei europäischen Aktien und chinesischen Aktien die Tendenz deutlich unklarer war und entsprechende Kursschwankungen zu verzeichnen sind. Hier spiegeln sich die Vorbehalte gegenüber Trumps Handelspolitik wider. Aber auch hausgemachte Probleme in Europas und Chinas Wirtschaft sollten nicht unerwähnt bleiben – denn die wirtschaftlichen Fundamentaldaten sehen in den USA nach aktuellen Schätzungen ebenfalls besser aus als im Rest der Welt.
Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei den Branchen bzw. verschiedenen Sektoren des Aktienmarktes. So konnten vor allem Finanzunternehmen sowie fossile Energieträger und US-amerikanische Small-Caps profitieren, wohingegen beispielsweise erneuerbare Energien deutlich abverkauft wurden. Während seines Wahlkampfs betonte Trump immer wieder, die Öl- und Gas-Förderung im eigenen Land auszuweiten sowie Regulierungen zurückzudrehen.
Anleihen
Auch die Anleihe-Märkte stiegen zunächst weiter. Und das, obwohl Trump sowohl die Steuern senken als auch die Schulden des US-Staats reduzieren möchte. Letzteres revidierte Trump jedoch zwischenzeitlich wieder und steht nun doch für eine weitaus expansivere Geldpolitik. Ob das mit dem aktuellen Zinsniveau vereinbar ist und wie sehr Trump seine Politik durchsetzen kann, wird die Zukunft zeigen. Kurzfristig sieht Elliot Hentov, Head of Macro Policy Research bei SSGA, beim Blick auf die Anleihemärkte keine großen Probleme auf Anlegerinnen und Anleger zukommen. Mittel- bis langfristig muss das Produktivitätswachstum der US-Wirtschaft aber entsprechend steigen, um eine Schuldenkrise zu vermeiden. Das ganze Interview mit Elliot Hentov gibt es hier:
 
Rohstoffe
Auch breite Rohstoffmärkte konnten seit der Wahl zulegen. Am stärksten gewonnen hat der Preis für Rohöl, das auf Dreimonatssicht rund 16 % gewinnen konnte.
Immobilien
Immobilien-Aktien büßten in etwa 2 % ein und konnten somit nicht von den insgesamt steigenden Aktienmärkten profitieren.
Gold
Gold kann es auch auf Sicht der letzten drei Monate mit dem MSCI World aufnehmen und gewann mit etwa 6,5 % in etwa genauso viel wie der beliebte ETF-Index.
Krypto
Wie sagt man so schön? Das Beste kommt zum Schluss … Kryptowährungen konnten seit der US-Wahl die deutlichsten Gewinne verzeichnen. Das digitale Gold, wie der Bitcoin von vielen seiner Fans genannt wird, legte um mehr als 60 % zu – und das nur im letzten Quartal. Seit Januar letzten Jahres gewann die größte Kryptowährung der Welt in Euro gerechnet satte 155 % an Wert.

Ausblick: Was ist von Trump (nicht) zu erwarten?

Zwischenfazit: Bis zum Tag von Donald Trumps Amtseinführung kann sich die Performance der Märkte durchaus sehen lassen. Stellt sich die Frage, wie es nun weiter geht. Einige Investmentbanken bleiben weiterhin bullish und sehen den S&P 500 – der aktuell bei etwa 6.000 Punkten steht – zum Jahresende bereits bei 7.000 Punkten. Ein Aufwärtspotenzial von immerhin 15 %.
S&P 500 Kursprognosen
Quelle: justETF Research
Ob es so positiv weiter geht – vor allem, nachdem der US-amerikanische Leitindex bereits die letzten zwei Kalenderjahre mit einem Plus von jeweils über 20 % beendet hatte – bleibt abzuwarten.
Auch die Auswirkungen von Trumps Wirtschafts- und Handelspolitik (Stichwort Zölle) werden sich erst noch zeigen müssen.
Fest steht jedenfalls, dass – wie bei anderen Politikern – auch bei Donald Trump Wahlkampf und die reale Politik nicht unbedingt Hand in Hand gehen müssen. So gibt es beispielsweise neben vielen Befürwortern einer staatlichen Bitcoin-Reserve, die Trump ins Spiel brachte, auch viele Gegenstimmen.
In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die Märkte ihre Erwartungen an die Trump’sche Politik bereits eingepreist haben. Dementsprechend können sich Abweichungen vom angekündigten Kurs in spürbaren Preiskorrekturen (nach oben oder unten) niederschlagen.
Du willst immer auf dem Laufenden bleiben? Unser Trump Radar fasst für dich die wichtigsten Ereignisse kurz und prägnant zusammen und gibt dir als ETF-Anleger einen guten Überblick über die Märkte.
 
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