US-Wahlen 2024: Was würde ein Trump-Sieg für ETFs bedeuten?

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Von Steuersenkungen bis hin zu Handelskriegen: Entdecke, welche Aktien unter einer zweiten Amtszeit Trumps florieren und welche abstürzen könnten – und was du tun solltest

US-Wahlen 2024: Was würde ein Trump-Sieg für ETFs bedeuten?
 
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Was ist der "Trump-Trade"?

Es ist wieder so weit: Anfang November 2024 wird in den 50 Bundesstaaten der USA der 47. Präsident der Vereinigten Staaten gewählt. Welcher Kandidat für die US-Präsidentschaft wird sich durchsetzen? Klar ist jetzt schon: Ein Duell ums weiße Haus zwischen Biden und Trump wird es nach Bidens Rückzug nicht geben. Stattdessen tritt die bisherige Vizepräsidentin Kamala Harris gegen den Republikaner an.
Die möglichen Auswirkungen einer zweiten Präsidentschaft von Donald Trump auf die Aktienmärkte sind mittlerweile als "Trump-Trade" bekannt. Dieser wurde vor allem kurz nach dem Attentatsversuch im Juli im US-Bundesstaat Pennsylvania von der Wall Street verwendet. Ziel ist es, die Gewinner und Verlierer am Aktienmarkt korrekt vorherzusagen und sich entsprechend frühzeitig zu positionieren, um im Falle eines Trump-Siegs im November von den Marktentwicklungen zu profitieren.
Dieser Trade stützt sich vor allem auf Trumps politische Ankündigungen und Positionen sowie frühere Taten und Wahlkampfaussagen des Ex-Präsidenten. Diese wurden von Analysten, Wirtschaftswissenschaftlern, Investmentfirmen und den Finanzmedien zusammengefasst.
Obwohl die Meinungen auseinandergehen, hat sich ein breiter Konsens herauskristallisiert. Lasst uns nun also den Trump-Trade genauer betrachten und folgenden Fragen auf den Grund gehen:
  • Wer sind nach dieser These die Gewinner und Verlierer im Aktienmarkt?
  • Ist der Trade jetzt schon überprüfbar, auch wenn wir nicht wissen, wer die US-Wahl 2024 gewinnen wird?
  • Solltest du dein Portfolio entsprechend dem Trump-Trade überarbeiten?
Das alles erfährst du jetzt!

Die Gewinner und Verlierer an der Börse im Falle eines Sieges von Trump

Der Trump-Trade sagt Folgendes voraus:
Rücknahme von Regulierung und Deregulierung
  • Gewinner: Branchen, die in der Regel von der Deregulierung profitieren, wie z. B. Unternehmen, die fossile Brennstoffe fördern und produzieren, Finanzdienstleistungen und bestimmte verarbeitende Sektoren, könnten so einen positiven Einfluss auf ihre Aktienkurse erleben.
    Unternehmen wie ExxonMobil, Chevron, JPMorgan Chase und Goldman Sachs könnten sich unter einer Trump-Administration positiv entwickeln. Grund dafür ist, dass der Schwerpunkt der Republikaner auf dem Abbau von Bürokratie und Vorschriften liegt, wodurch sich die Gewinnspannen erhöhen könnten.
    Kryptowährungsunternehmen sind ein weiterer potenzieller Gewinner. Ex-Präsident Donald Trump hat an Krypto-Events teilgenommen und unter anderem versprochen, eine strategische Bitcoin-Reserve zu schaffen. Außerdem hat er mit JD Vance einen kryptofreundlichen Vizepräsidenten für seine Kampagne gewählt.
  • Verlierer: Der Sektor der erneuerbaren Energien steht in der Schusslinie. Diese Branche leidet schon jetzt unter einem Mangel an regulatorischer Unterstützung, gekürzten Subventionen und Steuergutschriften. Hohe internationale Zölle belasten Unternehmen für erneuerbare Energien, weil sie stark von globalen Lieferketten abhängig sind. Darüber hinaus könnten Umweltvorschriften zurückgenommen werden, was sich ebenfalls negativ auf Unternehmen auswirken würde, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben.
Handelspolitik und Zölle
  • Gewinner: US-Hersteller und Unternehmen, die hauptsächlich für den amerikanischen Markt und im Inland produzieren, könnten von protektionistischen Maßnahmen und Zöllen profitieren. Denn diese würden importierte Produkte teurer machen. Trump hat einen Handelszoll von 10 % auf alle Nicht-US-Waren vorgeschlagen und einen Strafzoll von 60 % und mehr auf chinesische Importe in Aussicht gestellt.
  • Verlierer: Die Schwellenländer leiden in Zeiten der Deglobalisierung, die durch protektionistische Maßnahmen wie Zölle noch verschärft wird. Der MSCI Emerging Markets Index besteht zu 25 % aus chinesischen Aktien - seine größte Länderallokation. Das heißt, dass alle Nicht-US-Unternehmen, die in die USA exportieren, einschließlich europäischer Unternehmen, negativ betroffen wären, wenn Trump seine Drohung wahr macht, einen allgemeinen Handelszoll von 10 % zu erheben.
    Ironischerweise sind auch US-Unternehmen, die in erheblichem Umfang auf internationalen Märkten tätig sind, bedroht. Es sind vor allem drei mögliche Auswirkungen zu berücksichtigen:
  1. US-Firmen könnten bei der Lieferung in ausländische Märkte Vergeltungszölle zahlen müssen.
  2. Viele US-Firmen importieren Rohstoffe, Komponenten, Halbfertig- und Fertigwaren aus dem Ausland, auf die in den USA Zölle erhoben werden können, wodurch sich die Produktionskosten für inländische Unternehmen erhöhen. Apple, General Motors und Nike sind nur drei Beispiele für große US-Marken, die über komplexe globale Lieferketten verfügen und von Zollerhöhungen betroffen wären.
  3. US-Firmen, deren Verkäufe nach China aus Gründen der nationalen Sicherheit eingeschränkt sind. Nvidia beispielsweise unterliegt bereits Beschränkungen für die KI-Chips, die sie an Chinesen verkaufen dürfen. Letztendlich könnte der chinesische Markt für Nvidia geschlossen werden, wenn sich China ausschließlich an einheimische Anbieter wendet.
Zusätzliche Überlegungen:
Das eigentliche Risiko von Trumps Zollplan besteht darin, dass er einen Handelskrieg auslösen würde und die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzt. In diesem Fall könnten Aktien als Anlageklasse an Wert verlieren, während die Anleger Zuflucht in sicheren Häfen wie Staatsanleihen und Gold suchen.
Steuerpolitik und Steuersenkungen für Unternehmen
  • Gewinner: Große multinationale Unternehmen, die von niedrigeren Unternehmenssteuersätzen und Anreizen für die Rückführung von Bargeldreserven aus Übersee in die USA Gebrauch machen, könnten einen Anstieg ihrer Aktienkurse erleben. Vor allem US-Giganten wie Microsoft, Alphabet und Johnson & Johnson haben diese Gelegenheit während Trumps erster Amtszeit bereits genutzt. Sie zogen Geld aus dem Ausland ab und investierten es steuerbegünstigt in ihre Betriebe oder belohnten ihre Aktionärinnen und Aktionäre mit höheren Dividenden und Aktienrückkäufen.
  • Verlierer: Kleinere Unternehmen, die nicht das gleiche Maß an Lobbymacht haben oder international tätig sind, profitieren möglicherweise nicht sonderlich stark von den Steuersenkungen, vor allem wenn sie keine oder nur geringe Gewinne in Übersee zu verzeichnen haben.
Zusätzliche Überlegungen:
Trumps wichtigste Errungenschaft in seiner ersten Amtszeit war der Tax Cut & Jobs Act (TCJA), der den Unternehmenssteuersatz senkte und viele US-Firmen dazu veranlasste, Gewinne aus dem Ausland nach Hause zu holen. Das Gesetz läuft Ende 2025 aus, sodass eine von Trumps ersten Amtshandlungen wahrscheinlich die Verlängerung dieser Maßnahme sein dürfte.
Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass Trump sein Steuersenkungsprogramm durchsetzen kann, wenn die Republikaner nicht die Präsidentschaft, den Senat und das Repräsentantenhaus an sich reißen. Das liegt daran, dass Steuersenkungen von beiden Kammern des Kongresses gebilligt werden müssen. Die Demokraten werden sich wahrscheinlich gegen Steuersenkungen wehren, um eine Ausweitung des Staatsdefizits zu verhindern - sollten sie die Kontrolle über mindestens eine Kammer des Kongresses behalten.
Handelszölle hingegen können mithilfe der Exekutivbefugnisse des Präsidenten durchgesetzt werden, was es für Trump einfacher macht, diesen Teil seines Programms zu verwirklichen.

Fakten-Check und Aktienentwicklungen

Bevor wir uns vorerst von den Schwellenländern verabschieden und uns mit zwei ETFs auf US-Werte beschäftigen, solltest du einen kurzen Fakten-Check machen:
  1. Alle seriösen politischen Kommentatoren sagen, dass das Rennen zu knapp ist, um voreilige Schlüsse zu ziehen. Obwohl Vizepräsidentin Kamala Harris in den meisten nationalen Umfragen und in der Mehrzahl der sogenannten Swing States (Arizona, Georgia, Michigan, Nevada, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin) in Führung liegt, liegt ihr aktueller Vorsprung innerhalb der Fehlermarge. Als Swing States werden die Staaten bezeichnet, die in vergangenen Wahlen immer knapp zwischen Republikanern und Demokraten schwankten. Außerdem haben die Meinungsumfragen Trumps Stimmenanteil bereits 2016 und 2020 unterschätzt. Mit anderen Worten: Die Präsidentschaftswahl 2024 werden wahrscheinlich bis zum Schluss spannend bleiben, sodass jegliche Spekulationen nicht mehr als eine Wette sind.
  2. Wir alle wissen, dass zwischen den Versprechungen im Wahlkampf und der tatsächlichen Umsetzung im Amt eine große Kluft besteht. Trump hat dies bereits bewiesen: Er hat viele seiner Versprechen während seiner ersten Amtszeit nicht oder nur zum Teil umgesetzt. Hinzu kommt, dass US-Präsidenten oft durch die Blockade des Kongresses behindert werden - obwohl sie die Befugnis haben, in der Handelspolitik, im Kartellrecht und bei der Einwanderung eigenständig zu handeln.
  3. Aktienkurse tanzen nicht nach der Pfeife des Präsidenten. Denn Unternehmensgewinne sind ein komplexes Mosaik aus makroökonomischen sowie unternehmensspezifischen Daten und dem ständigen Spiel zwischen Gier und Angst, dem “Mister Market”, ausgesetzt. Die Regierungspolitik ist damit nur ein Faktor im Zusammenspiel von vielen Einflüssen.
Die Grenzen des Einflusses politischer Erwartungen auf die Anlageergebnisse werden deutlich, wenn wir die Wertentwicklung von zwei Aktien-ETFs während Trumps erster Amtszeit und der Biden-Ära vergleichen.
Vor der Wahl Trumps hätte man erwartet, dass seine Präsidentschaft den US-amerikanischen Öl- und Gasaktien mehr Auftrieb hätte geben müssen als ein Präsident Joe Biden. Das war allerdings nicht der Fall:
Trump US Energy
Quelle: justETF Research; Stand: 09.09.2024
justETF Tipp: Der S&P US Energy Select Sector Index wird von Aktien fossiler Brennstoffe dominiert. Alle Ergebnisse in diesem Artikel werden in US-Dollar gemessen, wobei die Dividenden reinvestiert werden.
US-Energieaktien fielen ab dem Tag, an dem Trump zum Wahlsieger 2016 erklärt wurde, bis zum Tag der Wahl 2020 um über 50 %.
Schauen wir uns nun die Entwicklung der US-Energieaktien während der Präsidentschaft von Biden an:
Biden US Energy
Quelle: justETF Research; Stand: 09.09.2024
Erstaunlicherweise sind die Aktien fossiler Brennstoffe unter Biden um über 250 % gestiegen.
Die geopolitischen Auswirkungen des Ukraine-Krieges sind nur ein Faktor, der sich als wichtiger erwiesen hat als die offensichtliche politische Haltung des amtierenden US-Präsidenten.
Noch überraschender ist, dass der Sektor der erneuerbaren Energien unter Trump einen Aufschwung erlebte, während er unter Biden zurückfiel - trotz der beispiellosen staatlichen Unterstützung für erneuerbare Energien unter seiner Führung.

Überprüfung des Trump-Trades

Vielleicht bewegt die Aussicht auf einen Sieg von Trump die Märkte im Jahr 2024 tatsächlich. Wir können den Trump-Trade testen, indem wir die Performance von Sektoren verfolgen, von denen erwartet wird, dass sie sich im Falle einer erneuten Präsidentschaft des republikanischen Kandidaten gut entwickeln werden.
Indem wir die Ergebnisse der entsprechenden ETFs mit Trumps schwankenden Umfragewerten gegenüberstellen, können wir sehen, ob es Anzeichen für den Trump-Effekt gibt.
Nicht zu vernachlässigen ist, dass, wenn die Trump-Trade-These Vorhersagekraft hat, der Hauptanteil der Gewinne an die Early Mover gehen wird. Wenn du glaubst, dass Trump gewinnen wird – und sich das positiv auf den Öl- und Gassektor auswirkt – dann bist du besser dran, wenn du diese Aktien kaufst, bevor andere es tun und die Preise somit bereits in die Höhe treiben, bevor ein Trump-Sieg so gut wie sicher scheint.
Das hat zur Folge, dass Anleger, die in ihrer Analyse zuversichtlich sind oder es sich leisten können, falsch zu liegen, frühzeitig und schnell handeln werden, sobald neue Informationen ans Licht kommen. Aus diesem Grund ist der Aktienmarkt in der Regel ein Frühindikator. Er ermöglicht die blitzschnelle Umsetzung von Nachrichten in Marktbewegungen, was ihn so unglaublich effizient macht.
Wenn also der vermutete Trump-Trade zutrifft, werden einige Anleger Aktien von Unternehmen kaufen, die von einer Trump-Präsidentschaft profitieren sollten, sobald die Chancen für seinen Sieg steigen. Umgekehrt ist es wahrscheinlich, dass Händler dieselben Positionen abbauen, wenn sich abzeichnet, dass seine Kampagne ins Stocken gerät.
Was geschah also mit Öl- und Gasaktien, als die Wahrscheinlichkeit einer Trump-Präsidentschaft nach Joe Bidens stümperhaften Auftritt bei der Debatte am 28. Juni in die Höhe schoss? Sind sie gestiegen?
Sind die US-Energieaktien nach Trumps Attentat und während des Parteitags der Republikaner wieder gestiegen, als die Unterstützung Bidens nachließ?
Und sind die Öl- und Gasaktien gefallen, seit Bidens Vizepräsidentin Kamala Harris als Kandidatin der Demokraten feststeht und Trump in den Umfragen überholt hat?
Denn genau das sollte passieren, wenn der Trump-Trade sich bewahrheitet …
Bewegt der Trump-Trade den Markt? ETF-Check: Fossile Brennstoffe vs. erneuerbare Energie
Clean vs dirty energy
Quelle: justETF Research; Stand: 09.09.2024
Die blaue Linie zeigt die Wertentwicklung des SPDR S&P US Energy Select ETF auf Aktien fossiler Brennstoffe in den Vereinigten Staaten.
Im Gegensatz dazu zeigt die orangefarbene Linie den First Trust Nasdaq Clean Edge Green Energy ETF an, der zu 90 % in US-Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien investiert ist.
Wenn der Trump-Trade für die Aktienkurse relevant ist, dann sollte der ETF auf erneuerbare Energien mit positiven Nachrichten für die Trump-Kampagne negativ korreliert sein und umgekehrt für den ETF auf fossile Brennstoffe.
Wie du siehst, gab der von Öl und Gas dominierte ETF leicht nach, nachdem Bidens Schwächen in der ersten Debatte aufgedeckt wurden. Das ist nicht das, was man erwarten würde.
Der Trump-Höhepunkt kam nach dem Attentat und dem Parteitag der Republikaner, der vom 15. bis 18. Juli stattfand.
In dieser Zeit stiegen die Aktien fossiler Brennstoffe zwar; allerdings kaum signifikant.
In der Zwischenzeit erlebten Aktien aus dem Bereich der nachhaltigen Energien einen regelrechten Höhenflug. Sie legten in den zwei Wochen, in denen Bidens Kampagne ins Stocken geriet, um 15 % zu.
Entweder glaubte der Markt, dass die steigende Aussicht auf eine Präsidentschaft Trumps gut für erneuerbare Energie sei, oder andere Faktoren waren wichtiger.
Präsident Joe Biden zog seine Kandidatur am 21. Juli zurück und die Karten wurden neu gemischt. Die Aktien von fossilen Brennstoffen sind auffälligerweise nicht durch die Decke gegangen. Sie setzten in den nächsten Tagen ihren leichten Abwärtstrend fort.
Beide ETFs zeigten vom 22. Juli bis zum 5. August sogar eine starke Korrelation: Während der eine stieg, stieg auch der andere. Wenn der eine fiel, fiel auch der andere.
Zur gleichen Zeit war die Demokratische Partei damit beschäftigt, Harris als neue Kandidatin für die Präsidentschaftswahl 2024 zu küren und ihre Kampagne mithilfe von üppigen Wahlkampfspenden in Höhe von mehreren Millionen US-Dollar vorzubereiten.
Noch aussagekräftiger ist jedoch, dass sich der breitere Markt genauso verhielt wie die beiden Sektor-ETFs. Das wird besonders deutlich, wenn man dem Chart-Vergleich einen globalen oder S&P 500-ETF hinzufügt.
Die Performance der beiden Sektor-ETFs in diesem Zeitraum lässt sich also besser durch die systematischen Risiken erklären, die alle Aktien betreffen, als durch den Trump-Trade.
Nach dem 5. August hat Harris weiter an Trumps Umfragevorsprung gekratzt und ihn dann überholt (laut Analysen der Durchschnittswerte der nationalen Umfragen).
Dieser Umschwung könnte man mit der Erholung des ETF der erneuerbaren Energien von seinem Tiefstand am 7. August in Verbindung bringen.
In Wahrheit befanden sich die Öl- und Gasaktien im selben Zeitraum aber ebenfalls in einem Aufwärtstrend (wenn auch einem flacheren), so wie auch der breite Aktienmarkt.
Schau dir diese Trends am besten mal mit unserem Detailvergleich selbst an!
So zeigen beispielsweise die Renditen des iShares MSCI China A ETF, dass chinesische Aktien steigen, bis Amtsinhaber Joe Biden aus dem Rennen ausscheidet – dann brechen sie ein. Auch dies ist genau das Gegenteil von dem, was der Trump-Trade vorhersagt.

Unser Fazit

Wir behaupten nicht, dass unsere Analyse den Trump-Trade endgültig widerlegt. Sie deutet jedoch darauf hin, dass der US-Wahlkampf nur einer von vielen Einflüssen auf die Kurse ist und wahrscheinlich nicht der dominierende.
US-Aktien sind in der Vergangenheit eher unabhängig von der Besetzung des Weißen Hauses in Washington DC gestiegen.
Gelegentlich gibt es eine negative Phase, wie z. B. während der Präsidentschaft von George W. Bush, die von der Dotcom-Pleite, 9/11 und der globalen Finanzkrise überschattet wurde. Aber alle Zusammenbrüche hatten ihre Wurzeln in Krisen, die größtenteils außerhalb des Einflussbereichs des US-Präsidenten lagen.
Der beste Rat lautet also: Ignoriere die kurzfristige Seifenoper, bleibe investiert und halte ein gut diversifiziertes Portfolio, das auf deine persönliche Risikotoleranz abgestimmt ist.
Letztendlich bedeutet der Versuch, vom Trump-Trade zu profitieren:
  • Die korrekte Voraussage des Ausgangs einer Wahl, die derzeit auf der Kippe steht.
  • Korrekt vorauszusagen, was Trump im Falle eines Sieges im Amt tun würde. (Das weiß wahrscheinlich nicht einmal Trump selbst.)
  • Richtig einzuschätzen, wie seine Politik vom Kongress aufgenommen werden wird.
  • Richtig zu erraten, wie sich diese Politik auf die Welt auswirkt. Vielleicht ist der Vormarsch der erneuerbaren Energien in den Vereinigten Staaten unaufhaltsam, weil sie zunehmend die kostengünstigsten Lösungen bieten. Die einzelnen US-Bundesstaaten werden sich trotzdem bemühen, ihre eigenen Klimaziele zu erreichen. Vielleicht wird ein Handelskrieg für die von globalen Lieferketten abhängige US-Industrie nach hinten losgehen.
Angesichts dieser Aussichten würden nur wenige Menschen mit einem gewissen Maß an Vertrauen in das Ergebnis wesentliche Änderungen an ihrem Portfolio vornehmen.
Manche bauen vielleicht eine Nebenposition in einem bestimmten ETF-Sektor oder Thema auf, aber nur mit Geld, das sie bereit sind zu verlieren. Für alle anderen ist es besser, das Portfolio einfach zu halten und am langfristigen Plan festzuhalten.
Der justETF Podcast mit Susanne Höb
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