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Wozu Volatilität?
Um Risiko zu beurteilen, wird in der Finanzwelt das "statische Maß der durchschnittlichen Schwankung der Kurse eines Wertpapiers" genutzt. Die Kennzahl heißt „historische Volatilität” und kann für unterschiedliche Zeiträume gemessen werden.justETF Tipp: In der ETF Suche und im Portfolio-Tool von justETF hast du die Möglichkeit, das Risiko einzelner ETFs oder deines ETF-Portfolios anhand einer Risikowolke zu analysieren.
Was genau ist Volatilität?
Volatilität ist ein statistisches Maß, also eine Formel, die auf den Kursverlauf eines Wertpapiers angewendet wird. Wissenschaftlich ausgedrückt, ist die Volatilität die annualisierte Standardabweichung der Tagesrenditen, alternativ auch der Wochenrenditen.Für Mathefans: Berechnung der Volatilität im Detail
Viel interessanter und aussagekräftiger sind aber einige Beispiele. Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die Volatilitätskennzahlen der wichtigsten Anlageklassen.
Volatilität in den wichtigsten Anlageklassen (Vgl.: 1 Jahr und 5 Jahre)
Anlageklasse/Portfolio | Volatilität 1 Jahr | Volatilität 5 Jahre |
---|---|---|
MSCI Emerging Markets (Schwellenländer-Aktien) | 15,1% | 17,0% |
MSCI World (Industrieländer-Aktien) | 13,3% | 16,5% |
Gold | 15,6% | 12,9% |
Rohstoffkorb | 12,7% | 12,4% |
Unternehmensanleihen EUR | 1,6% | 2,6% |
Staatsanleihen EUR | 3,3% | 3,8% |
Staatsanleihen EUR kurzlaufend | 0,5% | 0,7% |
Tagesgeld | 0,0% | 0,0% |
Zum Vergleich | ||
justETF Classic 50 Portfolio (ausgewogenes ETF-Portfolio aus 50% Aktien und 50% Anleihen) |
6,1% | 7,9% |
Quelle: justETF Research; Stand: 31.07.2021
Volatilität auf justETF.com
Die historische 1-Jahres-Volatilität findest du auf den ETF-Profilen in der ETF Suche. Weitere Zeiträume der Volatilität über 3 und 5 Jahre sowie die rollierende 1-Jahres-Volatilität in einem Verlaufschart findest du auf dem weiterführenden Reiter „Volatilität”. Du kannst die Volatilität in der ETF Suche auch als weitere Spalte hinzufügen.
Unser Chart der rollierenden Volatilität zeigt dir anschaulich, wie das aktuelle Risikoniveau des ETF im historischen Vergleich ist. In dem Chart entspricht jeder Punkt der historischen 1-Jahres-Volatilität am jeweiligen Tag. Die Volatilität eines ETF kannst du dir für die Hauptwährungen Euro, US-Dollar, Britisch Pfund sowie Schweizer Franken anzeigen lassen.
Rollierende 1-Jahres-Volatilität des iShares Core MSCI World Ucits ETF
Quelle: justETF Research; Stand: 31.07.2021
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Was bedeutet die Volatilität für mich und mein ETF-Investment?
In der Finanzindustrie ist die Volatilität eines Wertpapiers entscheidend dafür, ob man dich ein Wertpapier kaufen lässt oder nicht. Die Volatilität bestimmt wesentlich die Risikoklasse eines Wertpapiers. Womöglich erinnerst du dich an die Risikoeinstufung bei der Einrichtung eines Depots, bei der ganz ähnliche Parameter abgefragt werden. Wenn du weitergehende Vollmachten erteilen würdest und nicht in Eigenregie investierst, zum Beispiel zur Verwaltung deines Vermögens, dann wird dein Risikobudget sogar noch sehr viel genauer festgelegt.Exkurs: Der schwarze Schwan
In seinem Buch „Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse” beschreibt Nassim Nicholas Taleb, wie die Häufigkeit extrem unwahrscheinlicher Ereignisse unterschätzt wird. Ein Beispiel hierfür ist die Entwicklung von offenen Immobilienfonds und Geldmarktfonds im Verlauf der Finanzkrise von 2007. Beide Anlageklassen galten als extrem risikoarm, gemessen an ihrer Volatilität. In beiden Fällen stieg die Volatilität sprunghaft an, nachdem die Preise von heute auf morgen teilweise um 20 Prozent und mehr fielen. In seinem nachfolgenden Buch „Antifragilität” stellt er Konzepte vor, wie Anlegerinnen und Anleger sogar von der Anfälligkeit unseres Finanzsystems für Schwarze Schwäne profitieren können.
Wie du dich selbst gegen Volatilität schützen kannst
Wenn du in Eigenregie in ETFs investierst, dann hast du vier Möglichkeiten zum Schutz vor hoher Volatilität:- Diversifikation: Bei ETFs ist die Diversifikation schon eingebaut. Chancen und Risiken werden auf viele Schultern verteilt. Ein breiter Welt-ETF, zum Beispiel auf den MSCI World, verteilt das Risiko auf rund 1.600 Werte. Das senkt dein Anlagerisiko erheblich. Eine Verbreiterung des Portfolios durch Hinzunahme anderer Anlageklassen wie Anleihen, Edelmetalle, Rohstoffe oder sogar Krypto-Investments senkt das Risiko, wenn sich diese Investments bei starken Schwankungen anders entwickeln als dein Portfolio aus Aktien-ETFs.
- Lange Anlagedauer: Du kannst dich mit einer besonders langen Anlagedauer gegen Volatilität schützen, wenn du in Eigenregie investierst. Je länger du investiert bist, desto bedeutungsloser sind zwischenzeitliche Marktschwankungen für dich. Das haben wir anhand einer Analyse des Aktienrisikos über mehr als 50 Jahre ermittelt.
- Risikoarme Komponente beimischen: Außerdem kannst du besonders risikoarme Komponenten zu deinem Portfolio beimischen. Erfahre im Artikel Welcher Risikotyp bist du, wie das mit einem ETF-Portfolio funktionieren kann. Dieser Anlagestrategie liegt das Investmentkonzept Buy and Hold zugrunde.
- Robustes Portfolio: Durch eine entsprechende Konstruktion deines ETF-Portfolios kannst du dich gegen unerwartete Krisen wappnen. Das generiert in normalen Phasen kein zusätzliches Geld, hilft aber beim Meistern lang anhaltender Kapitalmarktkrisen. Erfahre in unserem Artikel, wie du in sechs Schritten ein robustes ETF-Portfolio erstellen kannst.