Die 3 beliebtesten Portfolio-Strategien mit ETFs

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Buy and Hold, Core Satellite oder Trendfolgemodell: Welche Strategie eignet sich für dich am besten?

Die 3 beliebtesten Portfolio-Strategien mit ETFs
 
  • Level: Für Fortgeschrittene
  • Lesedauer: 5 Minuten
Das erwartet dich in diesem Artikel
 

Im Überblick: 3 Portfolio-Strategien mit ETFs

Je nachdem, ob du dein ETF-Portfolio eher passiv oder aktiv nutzen möchtest, hast du vornehmlich drei Strategien zur Auswahl:
  1. Buy and Hold
  2. Core Satellite
  3. Trendfolgemodell
Die Anlagestrategien unterscheiden sich vor allem darin, wie aktiv du mit Investment-Chancen umgehst:
  1. Buy and Hold ersetzt eine Marktprognose durch eine lange Haltedauer. Hast du einmal einen ETF gekauft, behältst du ihn auch.
  2. Core Satellite ist etwas für aktive ETF-Strategen: Für einen Teil des Portfolios werden mehrere aktive Prognosen abgegeben.
  3. Ein Trendfolgemodell wiederum übersetzt ein beobachtetes Muster von Finanzdaten in einen Investment-Algorithmus. Wer mit ETFs investiert, ist nicht limitiert.  Du solltest dir nur darüber bewusst sein, wie viele aktive Entscheidungen du in deinem Portfolio einsetzen möchtest.
Andere Anlagestrategien wie die Value at Risk-Methode erfordern umfangreiche Berechnungen und eine sorgfältig geführte Datenbank aus nicht immer einfach erhältlichen Finanzdaten hoher Qualität. Somit sind diese Strategien weniger geeignet für die Do-it-yourself-Umsetzung im eigenen Depot.

Das solltest du bei der Konstruktion deines ETF-Portfolios beachten:

  • Lege im Vorfeld fest, wie lange du das Portfolio halten möchtest – also welchem Zweck es dienen soll.
  • Bestimme deine persönliche Risikotragfähigkeit.
  • Berücksichtige deine persönlichen Umstände und Risikoeinschätzung.
  • Neuartige Anlagestrategien müssen sich erst bewähren.

1. Buy and Hold

Bist du eher ein passiver Typ mit viel Durchhaltevermögen und Disziplin? Dann fährst du mit Buy and Hold richtig.
Das Grundprinzip dieser Anlagestrategie ist einfach: Du legst einmal Geld in einem ETF-Portfolio an und passt es anschließend ab und zu an die ursprüngliche Zusammensetzung an. Wenn du Gewinne erzielst, reinvestierst du sie im Idealfall. Der Vorteil: Dadurch profitierst du von einem bemerkenswerten Zinseszins-Effekt.
Die Buy and Hold-Methode hat aber einen Nachteil: Durch die lange Haltedauer bist du weniger flexibel. Denn während schmerzhafter Abwärtsphasen solltest du trotzdem nicht verkaufen.
justETF bietet dir eine große Auswahl an verschiedenen Weltportfolio-Strategien als Vorlage für dein Portfolio. Diese sind strategisch sinnvoll diversifiziert und lassen sich kostengünstig mit wenigen ETFs im eigenen Depot umsetzen.
justETF Lesetipp: Erfahre mehr darüber, warum sich Buy and Hold für dich eignet, wenn du lange Geld investieren willst.

2. Core Satellite

Du gehst gerne taktisch vor und hast Spaß an aktiven Geldanlage-Strategien? Dann könnte Core Satellite zu dir passen.
Bei der Core Satellite-Strategie teilst du dein Portfolio in einen breit gestreuten Core (deutsch: Kern) und ergänzende Einzelinvestitionen, sogenannte „Satellites”, auf.
  • Dein Core erzielt eine Grundrendite und bietet somit ausreichende Sicherheit. Das kann ein Buy and Hold-Portfolio sein. Für den Core sind nur wenige ETFs nötig, die sehr breit investieren. Langfristige Trends oder Strategien wie Nachhaltigkeit passen gut ins Core-Portfolio.
  • Die Satellites machen zwar nur einen geringen Anteil des Portfolios aus, erwirtschaften im besten Fall aber mehr Rendite als die Kerninvestition. Sie erfordern aber mehr Aufmerksamkeit. Dafür sollten du eine durchgängige Systematik verfolgen.
Unser Tipp: Wenn du gerne mit Core Satellite in ETFs investieren möchtest, nutze unsere Portfolio-Überwachung. Deinen Anlageerfolg kannst du dabei mit einem Buy and Hold-Musterportfolio vergleichen.
justETF Lesetipp: Erfahre, wie du ein stabiles Buy and Hold-Portfolio um mehrere Einzelinvestments zu einem Core Satellite Portfolio erweiterst und so die Chancen in Nischenmärkten für dich ausnutzt.

3. Trendfolgemodell

Ein Trendfolgemodell steuert automatisch die Zusammensetzung des ETF-Portfolios. Prognosen sind nicht erforderlich. Dabei werden Signale verwendet, die von einem Algorithmus erzeugt werden. Der Algorithmus wiederum wird aus statistisch ausgewerteten Datenmustern konstruiert.
Profis (sog. „Quants”) nutzen eine Vielzahl von Modellen, die Trends aus unterschiedlichen Zeiträumen und den unterschiedlichsten Märkten erfassen und investieren entsprechend.
Einfache Portfolio-Strategien zur Umsetzung in Eigenregie basieren meist auf einer Durchschnitts-Tageslinie wie dem durchschnittlichen Kurs der letzten 200 Tage als Signal. Steigt der Kurs über die Durchschnittslinie, wird ein Kaufsignal generiert. Fällt der Kurs unter die Durchschnittslinie, wird ein Verkaufssignal generiert. Es gibt also Phasen, in denen du in ETFs investiert bist und solche, in denen dein Geld auf dem Konto parkt.
Hier liegen sowohl der Vorteil als auch der Nachteil dieser Anlagestrategie: Ein rechtzeitiger Ausstieg verhindert große Verluste in einem Aktiencrash. Der Wiedereinstieg fällt jedoch oft schwer. Du bist nicht vor Fehlsignalen gefeit. Bei dieser Anlagestrategie gilt es daher, das eigene Regelwerk ständig zu überprüfen. Außerdem wichtig zu wissen: Je häufiger du dein Portfolio anpasst, desto mehr Transaktionskosten und steuerwirksame Effekte entstehen.
 

Portfolio-Strategien kombinieren

Du kannst in deinem ETF-Portfolio Anlagestrategien auch miteinander kombinieren:
  • Core Satellite kann bereits eine Kombination aus Trends bei Satellites und einem Buy and Hold-Portfolio als Core sein.
  • Buy and Hold kannst du genauso mit einem Signal-Modell kombinieren, bei dem du in Extremfällen die Rendite-Komponente teilweise in Cash tauscht.
  • Die Satellites eines Core Satellite-Portfolios kannst du mittels Trendfolger für die jeweilige Assetklasse selektieren.
Bei einem ETF-Portfolio solltest du darauf achten, dass du jede Teilstrategie getrennt bewerten und deren Erfolg messen kannst.

Unsere Empfehlung: Buy and Hold

  • Die einfachste Wahl, um ein ETF-Portfolio zusammenzustellen, ist und bleibt Buy and Hold. Viele verbraucherorientierte Experten empfehlen es privaten Anlegerinnen und Anlegern ganz besonders. Mit unserem ETF Strategie Planer kannst du dir im Baukastenprinzip Schritt für Schritt dein eigenes, breit gestreutes ETF-Portfolio für monatliche Sparraten oder große Einmalanlagen zusammen stellen.
  • Es genügt dir nicht, passiv zu investieren? Du möchtest nämlich zusätzliche Renditen oder Absicherungen einbauen? Dann kommen die Core Satellite-Strategie und ein einfaches Trendfolgemodell ebenso in Betracht. Das erfordert allerdings mehr Expertise und Aufwand, damit das Ergebnis deinen Erwartungen entspricht. Je mehr du handelst, desto mehr Gedanken musst du dir um die Kosten und steuerlichen Auswirkungen machen. Außerdem musst du deutlich mehr Zeit investieren.

Im Überblick: Die Vor- und Nachteile der Portfolio-Strategien 

Kriterien Buy and Hold Core Satellite Trendfolger Andere, aktivere Modelle
einmaliger Aufwand gering hoch hoch sehr hoch
laufender Aufwand gering mittel hoch hoch
Umschlagshäufigkeit gering mittel mittel hoch
Marktmeinung/Research gering erforderlich keine erforderlich
Haltedauer langfristig mittel mittel bis lang mittel bis lang
Anpassung an Risikoprofil einfach einfach Ex-Post aufwändig
Backtesting einfach aufwändig aufwändig aufwändig
Eignung für Sparpläne geeignet gering gering gering
 
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