ETF Markt-Update: Ist das die Jahresendrally?

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Im November konnte der Markt endlich die Inflations- und Rezessionsorgen hinter sich lassen, die uns in den letzten zwei Jahren begleitet haben. Der S&P 500 beendete den Monat mit einem Plus von 8,9 % und erzielte damit seine beste Monatsperformance seit Juli 2022. Der Large-Cap-Index liegt nun 19 % über dem Vorjahresniveau, gerade rechtzeitig vor dem Dezember, der statistisch gesehen einer der besten Monate ist. Historische Daten, die bis ins Jahr 1928 zurückreichen, zeigen, dass der S&P 500 im letzten Monat des Jahres im Durchschnitt um 1,3 % zulegte. Doch was genau ist im letzten Monat passiert? Und was können wir für den letzten Monat des Börsenjahres erwarten? Das wollen wir in diesem Artikel herausfinden...

Das bewegte die Märkte

Wir beginnen mit einem kurzen Rückblick auf Charlie Munger, Freund und langjährige rechte Hand von Warren Buffett, der am 28. November im Alter von 99 Jahren von uns gegangen ist. In über 60 Jahren haben die beiden Berkshire Hathaway von einem gescheiterten Textilhersteller zu einem wahren Imperium gemacht. "Berkshire Hathaway hätte ohne Charlies Inspiration, Weisheit und Mitwirkung nicht zu dem werden können, was es heute ist", so Buffett in einer Unternehmens-Mitteilung. Was die Märkte betrifft, so begann der Monat mit der Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen nicht weiter anzuheben. Der Vorsitzende Jerome Powell wollte sich jedoch die Tür für eine mögliche Straffung offen halten, falls dies erforderlich sein sollte. Dies und die unerwartet niedrige Inflationsrate stimmte den Markt zuversichtlich, dass das Szenario eines "Soft Landing", d. h. die Vermeidung einer Rezession, nun möglich ist. All dies hat eine Welle von Käufen sowohl bei Staatsanleihen als auch bei Aktien ausgelöst. Der Bloomberg US Aggregate Index, einer der beliebtesten Indikatoren zur Beobachtung der Entwicklung von Anleihen, ist im November um 4,9 % gestiegen, was den besten Monat seit 1985 darstellt. Auch in der Eurozone ging die Inflation mit +2,4 % gegenüber dem Vorjahr stärker zurück als erwartet. In Deutschland ist sie im Jahresvergleich um 2,3 % gestiegen. Was den alten Kontinent jedoch weiterhin beunruhigt, ist das Wirtschaftswachstum, das weiterhin Anzeichen einer Abschwächung zeigt. Wir schließen diesen makroökonomischen Überblick in China ab. Hier herrscht Stagflation mit einem jährlichen Rückgang des Verbraucherpreisindex um 0,2 %. Auch aus der Welt der Künstlichen Intelligenz (KI) und insbesondere bei ChatGPT gibt es wichtige Neuigkeiten. Auf einer Veranstaltung erklärte OpenAI, das Unternehmen, das hinter dem bekannten Chatbot steht, dass es nun möglich sein wird, maßgeschneiderte Versionen von ChatGPT zu entwickeln, um bestimmte persönliche und berufliche Aufgaben zu erledigen. OpenAI war auch der Hauptdarsteller in einer unglaublichen Geschichte, die die Geschäftswelt erschütterte. So wurde der CEO des Unternehmens, Sam Altman, innerhalb weniger Tage zunächst gefeuert, dann bei Microsoft eingestellt und schließlich wieder bei OpenAI angeheuert. Eine kapitalistische Seifenoper vom Feinsten... Zum Schluss kommen wir zu den Kryptowährungen, wo die Euphorie weiter anhält, da Bitcoin den dritten Monat in Folge mit grünen Zahlen abschließt. Ein Schlag für die Glaubwürdigkeit des Sektors kommt jedoch von Binance, der größten Kryptowährungsbörse der Welt. Der CEO Changpeng Zhao ist zurückgetreten, nachdem er sich der Geldwäsche und der Verletzung von US-Sanktionen schuldig bekannt hat. Dem Unternehmen droht eine Geldstrafe in Höhe von 4,3 Milliarden Dollar.

Die besten ETFs im November

Der November war, wie wir gesehen haben, ein sehr positiver Monat für die meisten Finanzindizes. Hier ein kurzer Rückblick auf die besten:

• Der S&P500 gewann 8,92%, und zeigte damit die beste Monatsperformance seit Juli 2022;
• Unser Heimatindex, der DAX 40, konnte stolze 10,27% zulegen;
• ETFs auf den globalen Aktienmarkt gewannen 5,71%;
• Während die Industrieländer: +6,42% gewannen;
• Und die Schwellenländer immerhin 4,28% hinzugewannen;
• Langlaufende US-Staatsanleihen verteurten sich um +9,55%;
• Bitcoin: +8,82%;
• Gold gewann 2,63%;

Die schlechtesten ETFs im November

Zu den schlechtesten Werten gehörten Rohstoffe, der US-Dollar sowie der chinesische Markt. Hier ein kurzer Überblick über die Wertentwicklung:

• Rohstoffe, dargestellt durch den Bloomberg Commodity Index, verloren 2,97%, Öl gab sogar 6,40% nach.
• Geldmarkt-Produkte auf den US-Dollar: -0,15%
• Der chinesische Aktienmarkt (CSI 300) ist um 2,14 % gefallen. In Peking gibt es trotz einiger Anzeichen für eine Erholung immer noch viele Bedenken hinsichtlich einer möglichen Ausweitung der Immobilienkrise des Landes.

Top- und Flop-Sektoren im November

Ein Blick auf die Sektoren gibt Aufschluss darüber, wie sich die Anleger positionieren, um das Beste aus dem sich entwickelnden Wirtschaftsszenario zu machen. Nur ein einziger US-Sektor entwickelte sich im November negativ, nämlich Energie (-1,4%). Alle anderen 10 Sektoren entwickelten sich hingegen positiv, wobei Immobilien (+13,8%) und die IT (+13,4%) zu den Spitzenreitern gehörten. Wenn du dir einen vollständigeren Überblick über die Entwicklung der verschiedenen Sektoren seit Jahresbeginn verschaffen möchtest, findest du nachstehend eine Zusammenfassung der Performance der US-Sektoren... und so entwickelten sich die Sektoren aus Europa.

Was können wir von 2024 erwarten?

Keiner weiß es mit Sicherheit, aber sehen wir uns an, was die großen Investmentbanken für das nächste Jahr prognostizieren. Zunächst einmal wird allgemein erwartet, dass 2024 ein gutes Jahr für die Märkte sein wird. Insbesondere die Analysten der Bank of America, von BMO Capital Markets und der Deutschen Bank gehen davon aus, dass der S&P 500 Index weiter steigen und das Anfang 2022 erreichte Allzeithoch übertreffen wird. Weniger optimistisch sind dagegen die Prognosen von Goldman Sachs und der Societe Generale, die zwar mit steigenden Kursen rechnen, aber unter dem bisherigen Höchststand. Es sei darauf hingewiesen, dass vor einem Jahr die meisten Wall Street-Analysten davor warnten, dass höhere Zinsen eine Rezession auslösen und den Aktienmarkt zum Absturz bringen könnten. Werden die Schätzungen in diesem Jahr besser ausfallen? Die positiven Prognosen erstrecken sich auch auf die Gewinne, die in den kommenden Monaten weiter steigen dürften.

Gewinnschätzungen der S&P 500-Unternehmen

Wird 2024 ein gutes Jahr für die Märkte sein? Oder werden Herausforderungen wie hohe Zinssätze, ein mögliches Wiederaufflammen der Inflation und anhaltende geopolitische Konflikte die Anleger weiter auf die Probe stellen? Das wird nur die Zeit zeigen! Wenn man sich jedoch dafür entscheidet, mit ETFs zu investieren, was wir bei justETF dringend empfehlen, sollten diese kurzfristigen Faktoren keinen allzu großen Einfluss auf unsere Entscheidungen haben. Vielmehr gilt es, das "Big Picture" im Auge zu behalten und weiter langfristig zu denken.