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Bitcoin- und Ethereum-ETNs: In Kryptowährungen investieren wie in ETFs

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Die einen sehen Bitcoin als moderne Alternative zu Gold. Die anderen können der volatilen Asset-Klasse nichts abgewinnen. Ob sich ein Investment lohnt und was es beim Investieren in Krypto-ETNs zu beachten gilt, erfährst du in diesem Artikel.

Bitcoin- und Ethereum-ETNs: In Kryptowährungen investieren wie in ETFs
 
In diesem Artikel

Bitcoin und Co. immer beliebter

Die älteste Kryptowährung, der Bitcoin, ist derzeit rund 46.500 US-Dollar wert (Anfang 2024). Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn 2020 war ein Bitcoin nur rund 7.200 US-Dollar wert. Allerdings ist auch die Schwankung erheblich: Im Herbst 2021 kostete ein Bitcoin sogar mehr als 65.000 US-Dollar! Marktturbulenzen wie die Pleite der Kryptobörse FTX im November 2022 verstärken die Preisschwankungen der ohnehin volatilen Kryptowährung zusätzlich. Daher gilt: Investments in Kryptowährungen und Krypto-ETNs sollten nach Möglichkeit immer nur als Beimischung dienen und nicht den größten Teil deines Portfolios ausmachen.
Trotz der hohen Volatilität setzen aber auch immer mehr professionelle Investoren auf die Kryptowährung. Bitcoin wird von einigen schon als Ersatz für Gold betrachtet – oder zumindest als legitime Beimischung in einem Buy-and-Hold-Portfolio. Ähnliche Entwicklungen zeichnen sich auch bei anderen Kryptowährungen wie Ether ab. ETF- und ETC-Anbieter haben darauf reagiert und drängen mit immer mehr physisch hinterlegten Krypto-ETNs in den Markt.
Neben den bekannten Kryptowährungen bilden solche ETNs inzwischen auch weniger bekannte Werte ab. Das sind Währungen oder Systeme wie Cardano, Polkadot, Solana, Tezos oder Stellar. Erste ETNs, die mehrere Kryptowährungen enthalten, sind ebenfalls bereits auf dem Markt. Das meiste ETN-Vermögen wurde bislang in die Klassiker Bitcoin und Ether investiert.
 

Bitcoin- und Ethereum-ETNs: Das steckt dahinter

Bitcoin, Bitcoin-Cash oder der Ether sind Kryptowährungen. Die Währungen sind unabhängig von konventionellen, gesetzlichen Währungssystemen wie dem Dollar oder dem Euro und regeln das Recht auf Eigentum über den Besitz computergenerierter Schlüssel. Zahlungen werden kryptografisch legitimiert und über ein Netz gleichberechtigter Rechner abgewickelt – ganz ohne Bank. Zur Verwaltung dient eine dezentrale, synchronisierte Buchhaltung, die sogenannte „Blockchain”. Neue Einheiten werden durch die Lösung kryptografischer Aufgaben (sog. „Mining”) geschaffen und erfordern hohe Mengen an Energie und Rechnerkapazitäten. Bei manchen Kryptowährungen ist die maximale Anzahl an Coins begrenzt, beispielsweise bei Bitcoin. Bei anderen Kryptowährungen wie Ether ist das nicht der Fall.
Der Kurs einer Kryptowährung zu den gesetzlichen Zahlungsmitteln wie Euro oder US-Dollar folgt dem Grundsatz der Preisbildung an der Börse. Es gibt zahlreiche Handelsplätze für Kryptowährungen, von denen aufsichtsrechtlich aber kaum eine als Börse eingestuft ist, weshalb diese Handelsplätze auch keine offiziellen Börsenpreise verbreiten können. Die meisten Kryptobörsen ähneln eher einem Online Broker und sind vielfach auch so reguliert, wie die bekannten Anbieter BSDEX (Stuttgarter Börse), Kraken, Coinbase oder Bitstamp. Der Handel läuft rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen.
Deswegen gibt es auch keinen Spotpreis für Kryptowährungen, wie es etwa bei Edelmetallen der Fall ist. In den Medien genannte Preise von Kryptowährungen im Verhältnis zu traditionellen Währungen beziehen sich meist auf einen bestimmten Handelsplatz oder auf einen Durchschnitt mehrerer Handelsplätze (oftmals gewichtet nach Handelsvolumen).
Um direkt in Krypto-Coins zu investieren und die kryptografischen Schlüssel zu erhalten, ist eine eigene digitale Geldbörse – eine sogenannte „Wallet” – in Kombination mit einem Zugang zu einem Handelsplatz erforderlich. Im Gegensatz zu den etablierten Aktien- und ETF-Börsen ist der Marktzugang für Handelsteilnehmer derzeit noch mit einem Pseudonym möglich. Diese unregulierte Welt ist nicht für alle Anlegerinnen und Anleger geeignet und wird auch bald strenger durch die Europäische Union reguliert. Das gilt insbesondere nachdem im November 2022 die unregulierte Krypto-Plattform FTX pleite gegangen ist und mit ihr wohl Kundengelder in Milliardenhöhe verloren gingen.
Trotzdem können Anteile mancher Kryptowährungen aufgrund ihrer Knappheit und begrenzten Fördermengen wie Gold als Wertsicherungsinstrument genutzt werden. Die digitalen Schlüssel von Kryptowährungen lassen sich am sichersten in einem Offline-Speicher verwahren (Fachbegriff: „Cold Storage”), vergleichbar mit Gold in einem Tresor. Um Sicherheitsrisiken und Unsicherheiten bei der Lagerung und der Regulierung zu vermeiden, können professionelle Lösungen wie physisch abbildende Krypto-ETNs Vorteile bieten.
Unser Tipp: Vergleiche Krypto-ETNs in unserem Anlageleitfaden Krypto-ETFs und ETNs: Welche sind die besten?

Krypto-ETNs mit physischer Hinterlegung in Europa seit 2019

Vorreiter bei Krypto-ETNs in Europa ist der Anbieter CoinShares, dessen erste Produkte bereits seit 2015 an der schwedischen Börse gehandelt werden. Allerdings ähneln diese Pionier-Produkte eher deutschen Anlagezertifikaten als physisch hinterlegten ETCs oder ETNs, weil die Abbildung der jeweiligen Kryptowährung teilweise über Derivate gelöst wird.
Der nächste Fortschritt folgte im Jahr 2019: Die zur Schweizer SIX Group gehörende Abwicklungsorganisation für den Börsenhandel ermöglichte erstmals das Clearing von börsengehandelten Instrumenten in Kryptowährungen. Damit war der Grundstein für die ersten Krypto-ETNs auf dem Schweizer Markt gelegt. Zwei Emittenten starteten rasch die ersten mit physischen Bitcoins hinterlegten Kryptowährungs-ETNs: 21Shares (ehemals Amun), und der durch seine Goldprodukte bekannte Anbieter WisdomTree. An anderen Märkten ließen sich die Produkte damals noch nicht handeln, da die Clearing-Infrastruktur dort noch fehlte. 21Shares startete neben dem Bitcoin-ETN noch andere Krypto-ETNs.
Im Sommer 2020 erlaubte Clearstream (zuständig für den gesamten Aktien- und ETF-Handel an deutschen Börsen) die Krypto-Abwicklung in Deutschland. Damit konnte der erste Emittent seinen Bitcoin-ETN auf Xetra listen: HANetf mit dem Produkt BTCetc Bitcoin Exchange Traded Crypto. Mitte November 2020 folgte der Anbieter VanEck mit dem VanEck Vectors Bitcoin ETN. Inzwischen haben noch weitere Emittenten ihre Produkte auf Xetra gelistet. So hat beispielsweise auch CoinShares seit Anfang Juni 2021 viele Produkte auf Xetra gelistet, die vollständig durch die entsprechende Kryptowährung besichert sind. Zusätzlich zu Bitcoin können nun auch ETNs auf Ethereum, Litecoin und einige weitere Kryptowährungen auf Xetra gehandelt werden.
Alle in Europa gelisteten Krypto-ETNs waren per 30. Juni 2022 knapp 2 Milliarden Euro wert. Zum Vergleich: In physische Gold-ETCs waren Ende Juni 2022 in Europa rund 65 Milliarden Euro investiert.
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Physische Krypto-ETNs: So sind sie aufgebaut

Krypto-Coins lassen sich offline verwahren und brauchen dabei sogar viel weniger Platz als etwa physische Goldbestände. Damit ist der Weg frei für ein Finanzinstrument, das die Wertentwicklung der Kryptowährung abbilden kann.
Das ginge am sichersten in Form eines ETF, also eines Publikumsfonds. Das allerdings erlaubt die europäische Fondsgesetzgebung nicht: Ein ETF muss ein Portfolio mit einer Mindestanzahl verschiedenartiger Wertpapiere enthalten. Daher müssen die Emittenten auf die Rechtsform von ETNs ausweichen, wie sie zum Beispiel auch bei Gold-ETCs eingesetzt wird.
ETF, ETC, ETN schnell erklärt
 
Gemeinsamkeiten: Zulassung zum Handel ab einem Stück an einer regulierten Börse (mit einem Prospekt); liquider elektronischer Handel mithilfe von Market Makern; variable Anzahl von handelbaren Anteilen
Unterschiede: ETFs sind sichere, offene Publikumsfonds. ETCs und ETNs werden dagegen von einer Zweckgesellschaft ausgegeben, die Anteile sind Schuldverschreibungen. Einige investieren 100 Prozent ihres Vermögens ohne Hebel in Edelmetalle oder Kryptowährungen, andere bilden synthetisch den Basiswert ab – oft mit einem Hebel

So funktioniert ein Bitcoin-ETN

So funktioniert ein Bitcoin-ETN
Quelle: justETF Research; Stand: 01.01.2024
 
Als Beispiel zur Erläuterung der Struktur und den Rollen der beteiligten Parteien dient hier der vom Anbieter HANetf auf Xetra gelistete Bitcoin-ETN. Bei anderen Emittenten unterscheiden sich die Marktteilnehmer und deren Herkunftsländer, die Struktur ist im Wesentlichen aber immer ähnlich.
Zur Auflage von Krypto-ETNs gründet der Emittent eine Zweckgesellschaft. Diese verwaltet das eingezahlte Geld wie ein Fonds und investiert alle freien Mittel in die Kryptowährung. Genau wie ein Fonds veröffentlicht sie regelmäßig Berichte, die von einem Wirtschaftsprüfer testiert werden. Die Wertpapiere – in diesem Fall die Coins – werden von einer beauftragten Depotbank verwahrt. Dieses Geflecht erhöht die Sicherheit des Investmentvehikels erheblich, ermöglicht aber nicht die gleiche gesetzlich garantierte Sicherheit wie bei einem Investmentfonds nach europäischem Recht. Die Zweckgesellschaften der am europäischen Markt gelisteten physischen Krypto-ETNs haben ihren Sitz in Jersey, der Schweiz, Liechtenstein und Deutschland.
Je nach Nachfrage emittiert die Zweckgesellschaft statt Anteile wie bei einem Fonds Schuldverschreibungen, die an der Börse mit einem Prospekt gelistet und gehandelt werden. Wenn du in Krypto-ETNs investierst, besteht dein Anteilsbesitz also aus Schuldverschreibungen. Dies ist grundsätzlich bei allen ETCs, ETNs und bei den nur in Deutschland üblichen Investmentzertifikaten der Fall.

Krypto-ETNs handeln

Der Preis von ETNs folgt einem Index, der meist aus Durchschnitten der liquidesten Kryptobörsen errechnet wird. Die Handelsplätze mit den höchsten Umsätzen werden bei der Preisbestimmung höher gewichtet (Fachbegriff: „volume weighted average price”, kurz VWAP).
Neben den auf Xetra gelisteten Krypto-ETNs bringen einige Regionalbörsen mit ihren angeschlossenen Plattformen ausländische Produkte mit deutscher Wertpapierkennnummer hierzulande ins Spiel. Üblicherweise und prinzipbedingt gestalten sich die Spannen zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis (engl. „Spread”) bei diesen Produkten aber sehr viel höher.
Es lohnt ein Vergleich zwischen dem Handel und Besitz physischer Krypto-Coins, dem Handel über spezielle Broker und dem Handel über ETNs. Was wie eine Krypto-Börse erscheint, ist oft nur ein Broker, wie zum Beispiel Bison von der Stuttgarter Börse, der Zugang zu Bruchstücken von Kryptowährungen bietet. Hier verlaufen viele Grauzonen, was Regulierung und Sicherheit betrifft.

Vergleich: Hier kannst du Kryptowährungen handeln

Krypto direkt handeln vs. ETN Physische Kryptowährung Krypto-Broker
(z. B. Bison)
ETN
Komplexität erfordert eigenen Zugang mit eigener Wallet und speziellen Intermediären gering, oft über Handy-Apps möglich Handel wie andere ETFs und ETNs auch
Sicherheit Besitz ist durch Blockchain immer genau dokumentiert gerade bei ausländischen Anbietern oft nicht wie eine Bank reguliert Sicherheit durch bewährte Wege bei Handel und physischer Besicherung
Ausfallrisiken bei Cold Storage keine Emittentenrisiko der Gegenpartei unwahrscheinlich bei der Zweckgesellschaft
Mindestinvestment ab sehr geringen Summen ab sehr geringen Summen ab sehr geringen Summen
Kosten Handelskosten, manchmal Auf- und Abschläge zwischen 0,45% und 3,9% (Quelle: Coindex Studie; Stand: 31.08.2021) laufende Kosten 0 - 2,5%, Geld-Brief-Spannen (XLM) von 0,2 - 2,4%
Handelszeiten jederzeit jederzeit Börsenöffnungszeiten
Aufsichtsrechtliche Regulierung   Bankenaufsicht, wenn der Anbieter in der EU sitzt Wertpapieraufsicht, Börsenaufsicht (Handel)
Quelle: justETF Research; Stand: 01.01.2024
 

Das halten die Regulierer davon

Eine solche Innovation wie Krypto-ETNs wäre eigentlich aus hoch entwickelten Kapitalmärkten wie den USA oder Großbritannien zu erwarten gewesen. Das ist hier jedoch nicht der Fall: Schweden, die Schweiz und Deutschland waren diesmal Vorreiter. Im Gegensatz dazu weigerte sich die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC über mehreren Jahren, Anträge auf physisch hinterlegte Bitcoin-ETFs freizugeben. Seit Oktober 2021 handeln die ersten Bitcoin-ETFs in den USA, die allerdings nur in Bitcoin-Futures investieren dürfen und nicht in physische Kryptowährungen. Anfang 2024 wurde der Handel von physisch besicherten Bitcoin-ETFs in den USA schließlich doch erlaubt. Diese bilden den Spot-Preis der Kryptowährung ab und bieten somit auch institutionellen Investoren die Möglichkeit, über börsengehandelte Vehikel in Bitcoin zu investieren.
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Bezüglich der Bitcoin-ETFs aus den USA ist zu beachten, dass sich die Rechtslage für Fonds und ETFs in den USA von jener in Europa unterscheidet. In Deutschland gibt es aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die UCITS-Richtlinien keine Bitcoin-ETFs. Der rechtliche Rahmen erlaubt nicht, Indexfonds mit nur einem Bestandteil aufzulegen. Daher wird es innerhalb der EU auch zukünftig nicht möglich sein, einen Bitcoin-ETF aufzulegen. Aus steuerlicher Sicht haben die US Bitcoin-ETFs gegenüber europäischen Bitcoin-ETNs den Nachteil, dass auf erzielte Gewinne stets die Abgeltungssteuer anfällt. Eine Steuerbefreiung nach einem Jahr wie bei manchen Bitcoin-ETNs (siehe Abschnitt Krypto-Assets und Steuern) gibt es hier nicht.
Die deutsche Wertpapieraufsicht hatte in dieser Hinsicht offensichtlich weniger Bedenken und ist in Bezug auf Krypto-ETNs bislang kaum tätig geworden. Ähnliches gilt für die Schweiz. Sollte es zu Verfehlungen bei Krypto-ETNs kommen, werden die Aufsichtsbehörden in beiden Ländern gezwungen sein, die Zügel enger zu ziehen. In Großbritannien hat die Finanzaufsicht FSA den Vertrieb von Krypto-ETNs an alle Privatanlegerinnen und Privatanleger bereits untersagt. Entsprechend sind auch keine Krypto-ETNs an der Börse London gelistet.
Denkbar ist, dass die Kryptowährungen weiter reguliert werden. Dies kann einerseits zu mehr Transparenz führen, andererseits – je nach Ausgestaltung – den weiteren Handel und Besitz schwierig bis unmöglich machen.
Die Europäische Union hat nun die Initiative ergriffen und will Krypto-Transaktionen in EU-Ländern stärker regulieren, damit Sender und Empfänger keine Unbekannten mehr bleiben. Damit soll vor allem die Geldwäsche eingedämmt werden. Legst du in ETNs an, brauchst du dir dazu keine Gedanken zu machen, denn Transaktionen in Krypto-ETNs finden bereits jetzt in beaufsichtigten Märkten mit regulierten Marktteilnehmern statt.

Krypto-Assets und Steuern

Steuerlich werden physisch hinterlegte Krypto-ETNs wie Eigentum behandelt, wenn eine Auslieferungsoption besteht. Grundlage dafür ist das BMF-Schreiben vom 10.05.2022.
Bestehen die beiden Voraussetzungen bei Abbildung und Auslieferung, betrachtet der Fiskus die Kryptowährungen ähnlich wie Gold. Wird die Position im Krypto-ETN länger gehalten als ein Jahr, fallen keinerlei Steuern auf Erträge an. Allerdings entfällt damit auch die Möglichkeit, Verluste mit anderen ETFs zu verrechnen. Wird die Position früher verkauft, so müssen angefallene Kursgewinne mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz versteuert werden (hierbei gilt: Wenn der Gesamtgewinn aus derartigen privaten Veräußerungsgeschäften im Kalenderjahr weniger als 600 Euro beträgt, sind die Gewinne steuerfrei).
Diese Regelung erfolgt allerdings bei deinem Broker nur automatisch, wenn die Anbieter die entsprechende Eintragung beim Zentralregister für Wertpapiere in Deutschland vorgenommen haben. Nach unserem Kenntnisstand ist dies bislang bei den Anbietern CoinShares, Deutsche Digital Assets, ETC Group, VanEck und 21Shares der Fall.
Ansonsten wird bei Krypto-ETNs auf realisierte Erträge die Abgeltungsteuer (plus Soli) fällig, egal wie lange sich der Wert im Portfolio befand. In diesem Fall können aufgelaufene Verluste genutzt werden, zum Beispiel zur Verrechnung mit anderen Kapitalerträgen (außer Aktien). Außerdem gilt der Sparerpauschbetrag.

Krypto-ETNs und ihre Kosten

Die laufenden Kosten der derzeit verfügbaren Krypto-ETNs sind gerade im Vergleich zu Gold-ETCs aktuell in den meisten Fällen noch sehr hoch. Die auf Xetra handelbaren Produkte berechnen bis zu 2,50 Prozent laufende Kosten. Bei einer langfristig ausgerichteten Anlagestrategie kann das für erhebliche Renditeeinbußen sorgen. Angesichts der zeitweise märchenhaften Renditen gerät das gerne aus dem Blickfeld.
Es ist aber keineswegs ausgeschlossen, dass die Produktanbieter aufgrund des Wettbewerbs und größerer verwalteter Vermögen in den ETNs schon bald die Preise senken.
Der Anbieter Coinshares bietet bereits heute eine Serie von Krypto-ETNs an, die keine Verwaltungsgebühren erheben. Diese werden aus den Einnahmen durch so genanntes Staking gewonnen. Beim Staking werden bereits existierende Coins eingesetzt, um die Erweiterung der bestehenden Blockchain zu unterstützen. Im Gegenzug für die vorübergehende Bereitstellung wird den Inhabern der Coins eine Belohnung gewährt. Im Falle von Krypto-ETNs kann diese Belohnung sowohl in Form einer (unter Umständen bis auf 0%) gesenkten Verwaltungsgebühr als auch anhand eines steigenden Coin-Bezugsanspruchs mit den Anlegenden geteilt werden. Staking ist allerdings nur bei Kryptowährungen möglich, die mit einem Proof-of-Stake-Algorithmus zur Schaffung neuer Einheiten und bei Transaktionen arbeiten. Bitcoin gehört aktuell nicht dazu, Ether seit einer Verfahrensumstellung im September 2022 hingegen schon.
Von den großen ETF-Anbietern haben sich bisher nur Invesco und Fidelity auf das Krypto-ETN-Feld vorgewagt. Die ETF-Anbieter iShares, Xtrackers oder Amundi haben bislang noch nicht reagiert, obwohl jeder dieser Anbieter Gold-ETCs im Programm hat und sicherlich in der Lage wäre, Krypto-ETNs zu starten. Wenn es zum verstärkten Markteintritt der ganz großen Anbieter kommt, werden die jährlichen Verwaltungsgebühren für Krypto-ETNs erheblich sinken.

Krypto-ETNs als Sparplan

Die Online Broker haben reagiert und bieten inzwischen Krypto-ETNs als Sparplan an. Bei comdirect, finanzen.net zero, justTrade und Scalable Capital kannst du Krypto-ETNs sogar gebührenfrei besparen. Die meisten Angebote hat Scalable Capital.
Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die derzeit verfügbaren Sparpläne auf Krypto-ETNs.
 
Online Broker Anzahl Sparpläne Anzahl Aktions-Sparpläne Zum Broker
Scalable Capital ETF Sparplan-Angebot im Test 75 75 Depot eröffnen*
DKB Bank Krypto-Angebot im Test 50 0 Depot eröffnen*
finanzen.net zero ETF Sparplan-Angebot im Test 47 47 Depot eröffnen*
comdirect ETF Sparplan-Angebot im Test 39 23 Depot eröffnen*
justTRADE ETF Sparplan-Angebot im Test 33 33 Depot eröffnen*
1822direkt Krypto-Angebot im Test 1 0 Depot eröffnen*
Sortierung der Broker gemäß Anzahl an Sparplänen insgesamt, nur ETNs mit Xetra- oder gettex-Listing berücksichtigt.
Quelle: justETF Research; Stand: 01/2024; *Affiliate Link
 
Alle derzeit verfügbaren Krypto-ETNs sowie die entsprechenden Sparplan-Angebote findest du außerdem in unserer ETF Suche und in unserem Anlageleitfaden zu Kryptowährungen.
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