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So kannst du in Aktien investieren
Grundsätzlich gibt es verschiedene Wege, um in Aktien zu investieren. Diese lassen sich dabei vereinfacht in zwei Arten unterteilen: in direkte und indirekte Investitionen.- Bei einer Direktinvestition in Aktien investierst du dein Geld unmittelbar in einzelne Aktiengesellschaften – das wird auch “Stock picking” genannt.
- Bei indirekten Investitionen investierst du dein Geld über Kapitalgesellschaften wie beispielsweise Blackrock oder Amundi, die das Geld für dich in ETFs oder andere Aktienfonds – also ganze Aktienportfolios mit vielen verschiedenen Einzelaktien – investieren.
justETF Tipp: Bei einer Investition in Aktien handelt es sich immer um sogenanntes Sondervermögen. Das bedeutet, dass deine Anteile – egal ob Fonds oder Einzelaktien – auch dann geschützt sind, wenn deine depotführende Bank insolvent wird. Dasselbe gilt darüber hinaus auch für den Fall einer Pleite der von dir gewählten Fondsgesellschaft.
Option 1: Direktinvestition in Aktien
Die erste Option stellt den wohl naheliegendsten Fall dar: Du kaufst Aktien direkt über die Börse und bist so unmittelbar am von dir gewählten Unternehmen beteiligt. Du erhältst ab sofort Einladungen zur Hauptversammlung des Unternehmens, kannst deine Stimme bei Abstimmungen abgeben und bist – sollte das Unternehmen Dividenden ausschütten – auch dividendenberechtigt. Außerdem ist es dir so möglich, dich direkt an den Unternehmen zu beteiligen, von denen du selbst absolut überzeugt bist und du kannst dir ein hoch individuelles Portfolio aus deinen Lieblings-Aktien zusammenstellen. Soweit so gut – doch die Investition in Einzelaktien birgt auch einige Fallstricke:- Du investierst nur in ein oder wenige Unternehmen. Dabei bleibt oft die so wichtige Diversifikation auf der Strecke und das kann ins Auge gehen. Denn einzelne Unternehmen können in Schwierigkeiten geraten oder sich schlechter entwickeln als du dachtest. Dabei ist es egal, wie erfolgreich sie in der Vergangenheit auch gewesen sein mögen – die Zukunft ist und bleibt ungewiss.
- Du musst viel mehr Zeit für deine Investitionen einkalkulieren. Denn wenn du nur in wenige Unternehmen investierst, ist es umso wichtiger, diese Aktien – halbwegs regelmäßig – zu verfolgen und zu prüfen, wie sich deine Aktiengesellschaften entwickeln und ob du gegebenenfalls Änderungen vornehmen musst.
- Du musst dich unter Umständen selbst um deine Steuern kümmern. Denn solltest du Aktien aus der Schweiz, Frankreich, Kanada oder einigen anderen Ländern im Portfolio halten, wird eine Quellensteuer im Heimatland der Gesellschaften einbehalten. Zu viel gezahlte Quellensteuer kannst du dir zwar zurückholen, doch das ist oft mit viel Aufwand verbunden. Manchmal sind die Kosten sogar so hoch, dass sich eine Rückerstattung gar nicht erst lohnt.
Option 2: Indirekte Investition über aktive Fonds
Wenn du dich für die Aktien-Investition mittels Sammelanlage entscheidest, gibt es mehrere Möglichkeiten, dies umzusetzen. Eine Alternative stellen Investitionen in aktiv gemanagte Fonds dar. Diese lösen beispielsweise das Problem einer zu geringen Diversifikation und auch der Aufwand ist geringer als bei der Investition in einzelne Aktien. Dennoch sind aktive Fonds aus verschiedenen Gründen nicht die beste Alternative für Privatanlegerinnen und Privatanleger. Wir erklären, warum:- Die Mehrheit der aktiven Fondsmanager schlägt den Markt nicht. Schaut man sich die Ergebnisse aktiver Fonds im Vergleich zu ihren korrekt gewählten Index-Benchmarks an, fällt schnell auf, dass es nur die wenigsten Fonds schaffen, besser als der Markt abzuschneiden. Wie schlecht aktive Fondsmanager tatsächlich performen, haben wir in unserem Artikel “Der Beweis: Aktive Manager schlagen den Markt nicht” genauer beleuchtet.
- Die Gewinner von heute sind nicht die Gewinner von morgen. Auch wenn es immer Fondsmanager geben wird, die den Markt über eine gewisse Zeit schlagen werden, sind diese nicht verlässlich im Vorhinein auszumachen. Darüber hinaus schafft es quasi kein Top-Manager aus einem Jahr, sich auch in den darauffolgenden Jahren an der Spitze zu behaupten. Das “picken” der besten Fondsmanagern ist also in etwa dasselbe Glücksspiel wie das Auswählen der besten Aktien.
- Kosten als unfairer Nachteil. Selbst wenn du einen Fondsmanager findest, der es schafft, besser als der Vergleichsmarkt abzuschneiden, sind es nicht zuletzt die Kosten, die dein Anlageergebnis am Ende zunichte machen. Nicht selten zahlst du für aktive Fonds laufende Kosten von 1,5% plus mögliche Performance-Vergütungen oder Ausgabeaufschläge. Wenn der Fonds also mit Kosten von 2% pro Jahr belastet ist, ist es ganz logisch, dass dieser sich nicht mit einem vergleichbaren ETF messen lassen kann, der nur ein Zehntel des aktiven Fonds kostet. Wie wahrscheinlich es ist, dass der Fondsmanager tatsächlich jedes Jahr 1,8% bessere Renditen einfährt als der ETF auf den Vergleichsindex, musst du selbst bewerten.
- Scheunentor große Interessenkonflikte. Zu guter Letzt wollen wir noch kurz auf den Vertrieb aktiver Fonds blicken. Oft werden diese von Bankangestellten oder Provisionsberatern an den Mann oder die Frau gebracht. Anders als Honorarberater, die direkt vom Kunden bezahlt werden, verdienen Provisionsberater – oder besser Provisionsverkäufer – ihr Geld mit dem Verkauf von (meist) aktiven Fonds. Ganz gleich, ob diese nun die besten Produkte für den Kunden sind oder nicht.