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Wie kann ich in Aktien investieren?

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Wenn du in Aktien investieren willst, führen viele Wege nach Rom. Wir zeigen dir, welche Möglichkeiten es gibt

Wie kann ich in Aktien investieren?
 
  • Level: Für Beginner
  • Lesedauer: 5 Minuten
Das erwartet dich in diesem Artikel

So kannst du in Aktien investieren

Grundsätzlich gibt es verschiedene Wege, um in Aktien zu investieren. Diese lassen sich dabei vereinfacht in zwei Arten unterteilen: in direkte und indirekte Investitionen.
  1. Bei einer Direktinvestition in Aktien investierst du dein Geld unmittelbar in einzelne Aktiengesellschaften – das wird auch “Stock picking” genannt.
  2. Bei indirekten Investitionen investierst du dein Geld über Kapitalgesellschaften wie beispielsweise Blackrock oder Amundi, die das Geld für dich in ETFs oder andere Aktienfonds – also ganze Aktienportfolios mit vielen verschiedenen Einzelaktien – investieren.
justETF Tipp: Bei einer Investition in Aktien handelt es sich immer um sogenanntes Sondervermögen. Das bedeutet, dass deine Anteile – egal ob Fonds oder Einzelaktien – auch dann geschützt sind, wenn deine depotführende Bank insolvent wird. Dasselbe gilt darüber hinaus auch für den Fall einer Pleite der von dir gewählten Fondsgesellschaft.

Option 1: Direktinvestition in Aktien

Die erste Option stellt den wohl naheliegendsten Fall dar: Du kaufst Aktien direkt über die Börse und bist so unmittelbar am von dir gewählten Unternehmen beteiligt. Du erhältst ab sofort Einladungen zur Hauptversammlung des Unternehmens, kannst deine Stimme bei Abstimmungen abgeben und bist – sollte das Unternehmen Dividenden ausschütten – auch dividendenberechtigt.
Außerdem ist es dir so möglich, dich direkt an den Unternehmen zu beteiligen, von denen du selbst absolut überzeugt bist und du kannst dir ein hoch individuelles Portfolio aus deinen Lieblings-Aktien zusammenstellen.
Soweit so gut – doch die Investition in Einzelaktien birgt auch einige Fallstricke:
  1. Du investierst nur in ein oder wenige Unternehmen. Dabei bleibt oft die so wichtige Diversifikation auf der Strecke und das kann ins Auge gehen. Denn einzelne Unternehmen können in Schwierigkeiten geraten oder sich schlechter entwickeln als du dachtest. Dabei ist es egal, wie erfolgreich sie in der Vergangenheit auch gewesen sein mögen – die Zukunft ist und bleibt ungewiss.
  2. Du musst viel mehr Zeit für deine Investitionen einkalkulieren. Denn wenn du nur in wenige Unternehmen investierst, ist es umso wichtiger, diese Aktien – halbwegs regelmäßig – zu verfolgen und zu prüfen, wie sich deine Aktiengesellschaften entwickeln und ob du gegebenenfalls Änderungen vornehmen musst.
  3. Du musst dich unter Umständen selbst um deine Steuern kümmern. Denn solltest du Aktien aus der Schweiz, Frankreich, Kanada oder einigen anderen Ländern im Portfolio halten, wird eine Quellensteuer im Heimatland der Gesellschaften einbehalten. Zu viel gezahlte Quellensteuer kannst du dir zwar zurückholen, doch das ist oft mit viel Aufwand verbunden. Manchmal sind die Kosten sogar so hoch, dass sich eine Rückerstattung gar nicht erst lohnt.
Dies sind nur drei Argumente, die potenziell gegen eine Investition in Einzelaktien sprechen. Das Gute: Alle drei Punkte lassen sich durch den Einsatz von Sammelanlagen – also zum Beispiel ETFs und aktive Aktienfonds – einfach umgehen. Denn neben der höheren Diversifikation und dem geringeren Zeitaufwand holen sich Fonds und ETFs auch die zu viel gezahlten Steuern für dich zurück – ohne dass du dafür etwas tun müsstest. Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Artikel zur Quellensteuer.

Option 2: Indirekte Investition über aktive Fonds

Wenn du dich für die Aktien-Investition mittels Sammelanlage entscheidest, gibt es mehrere Möglichkeiten, dies umzusetzen. Eine Alternative stellen Investitionen in aktiv gemanagte Fonds dar. Diese lösen beispielsweise das Problem einer zu geringen Diversifikation und auch der Aufwand ist geringer als bei der Investition in einzelne Aktien. Dennoch sind aktive Fonds aus verschiedenen Gründen nicht die beste Alternative für Privatanlegerinnen und Privatanleger. Wir erklären, warum:
  1. Die Mehrheit der aktiven Fondsmanager schlägt den Markt nicht. Schaut man sich die Ergebnisse aktiver Fonds im Vergleich zu ihren korrekt gewählten Index-Benchmarks an, fällt schnell auf, dass es nur die wenigsten Fonds schaffen, besser als der Markt abzuschneiden. Wie schlecht aktive Fondsmanager tatsächlich performen, haben wir in unserem Artikel “Der Beweis: Aktive Manager schlagen den Markt nicht” genauer beleuchtet.
  2. Die Gewinner von heute sind nicht die Gewinner von morgen. Auch wenn es immer Fondsmanager geben wird, die den Markt über eine gewisse Zeit schlagen werden, sind diese nicht verlässlich im Vorhinein auszumachen. Darüber hinaus schafft es quasi kein Top-Manager aus einem Jahr, sich auch in den darauffolgenden Jahren an der Spitze zu behaupten. Das “picken” der besten Fondsmanagern ist also in etwa dasselbe Glücksspiel wie das Auswählen der besten Aktien.
  3. Kosten als unfairer Nachteil. Selbst wenn du einen Fondsmanager findest, der es schafft, besser als der Vergleichsmarkt abzuschneiden, sind es nicht zuletzt die Kosten, die dein Anlageergebnis am Ende zunichte machen. Nicht selten zahlst du für aktive Fonds laufende Kosten von 1,5% plus mögliche Performance-Vergütungen oder Ausgabeaufschläge. Wenn der Fonds also mit Kosten von 2% pro Jahr belastet ist, ist es ganz logisch, dass dieser sich nicht mit einem vergleichbaren ETF messen lassen kann, der nur ein Zehntel des aktiven Fonds kostet. Wie wahrscheinlich es ist, dass der Fondsmanager tatsächlich jedes Jahr 1,8% bessere Renditen einfährt als der ETF auf den Vergleichsindex, musst du selbst bewerten.
  4. Scheunentor große Interessenkonflikte. Zu guter Letzt wollen wir noch kurz auf den Vertrieb aktiver Fonds blicken. Oft werden diese von Bankangestellten oder Provisionsberatern an den Mann oder die Frau gebracht. Anders als Honorarberater, die direkt vom Kunden bezahlt werden, verdienen Provisionsberater – oder besser Provisionsverkäufer – ihr Geld mit dem Verkauf von (meist) aktiven Fonds. Ganz gleich, ob diese nun die besten Produkte für den Kunden sind oder nicht.
Du siehst also: Wir bei justETF sind – wenig verwunderlich – keine großen Fans von aktiven Fonds. Aber dass Fonds dennoch eine tolle Möglichkeit sind, um in Aktien zu investieren, zeigen wir dir anhand der nächsten Alternative.

Option 3: Indirekte Investition per ETF

Auch ETFs sind Fonds. ETFs bieten die Diversifikationsvorteile normaler Fonds und kombinieren diese mit nahezu unschlagbar günstigen Preisen. Das schaffen ETFs vor allem dadurch, dass sie keine hochbezahlten Fondsmanager bezahlen müssen und weniger Marketing- und Vertriebsausgaben aufweisen. Hinzu kommen Skaleneffekte. Je größer ein ETF wird, desto mehr Geld wird über die fixe Kostenquote (TER) eingenommen. Der Management-Aufwand zwischen einem 1 Milliarde-ETF und einem 100 Milliarden großen ETF ist dabei aber nahezu derselbe.
Für die meisten sind ETFs daher wohl die beste Option, um in Aktien zu investieren. Denn neben der hohen Diversifikation hält sich auch der Aufwand für das Management eines einfachen ETF-Portfolios stark in Grenzen. ETFs bieten eine gute und einfache Möglichkeit, um sich an der globalen Weltwirtschaft zu beteiligen.
Übrigens: Vor einigen Jahren war eine globale Aktienanlage über alle Länder und Branchen der Welt in die ca. 9.000 weltweit liquide handelbaren Unternehmen für Privatanlegerinnen und Privatanleger absolut undenkbar. Diese Möglichkeiten standen – wenn überhaupt – nur institutionellen Anlegern sowie sehr reichen Privatpersonen offen. Durch ETFs änderte sich dies schlagartig. Die ETF-Revolution hat daher laut vieler Experten einen entscheidenden Beitrag an der fortschreitenden "Demokratisierung der Geldanlage”. Die Entstehung von Neobrokern erleichterte den Siegeszug der ETF noch weiter.

Option 4: Eine Mischung aus den oben genannten Varianten

Last but not least wollen wir natürlich auch die Variante nicht vergessen, die wohl der größten Teil der Leserschaft verfolgt: eine Mischung aus verschiedenen Varianten. Neben einem Kernportfolio aus ETFs investieren viele beispielsweise auch in einzelne Unternehmen oder nutzen Themen-ETFs, um an entsprechenden Megatrends zu partizipieren. Auch wenn die Investition in einzelne Aktien aus rationaler Sicht nicht immer sinnvoll erscheinen mag, sollten an diesem Punkt auch “weiche” Faktoren berücksichtigt werden.
Denn wer unbedingt an Aktie A oder Unternehmen B beteiligt sein möchte oder sich für bestimmte Geschäftsmodelle besonders interessiert, kann sich natürlich ohne großen Aufwand und zu niedrigen Kosten mit Einzelaktien an diesen Firmen beteiligen.
Für uns ist dennoch klar: Den Kern eines jeden soliden Portfolios sollten unbedingt ETFs auf breit gestreute Aktienmärkte ausmachen. Denn so eliminierst du schlechte Risiken – wie beispielsweise das Einzelwertrisiko, das im schlimmsten Fall zu einem Totalverlust führen kann. Darüber hinaus musst du dich um ETF-Investments vergleichsweise selten kümmern.

Fazit: So solltest du (nicht) in Aktien investieren

Nun weißt du, welche Möglichkeiten es gibt, in Aktien zu investieren. Neben der direkten Investition in Einzelwerte bieten Sammelanlagen den fast unschlagbaren Vorteil einer breiten Diversifikation.
Doch Vorsicht: Aktienfonds sind nicht gleich Aktienfonds. Angesichts der ernüchternden Ergebnisse aktiver Fonds raten wir dir daher – wenig überraschend – zu ETFs. Denn mit Standard-ETFs auf bekannte und breit diversifizierte Indizes machst du wenig falsch und musst dir keine Sorgen um “schlechtes Management” machen.
Eliminiere für den Großteil deines Vermögens unnötige Risiken und minimiere deine Kosten. Wenn du das geschafft hast, spricht aus unserer Sicht auch nichts dagegen, mit einem kleinen Teil des Portfolios ein paar Einzelaktien oder Themen-ETFs zu kaufen. Denn wie bei fast allem im Leben gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.
Dividenden, Gold, erneuerbare Energien & Co.
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Mit ETFs kannst du in ein bestimmtes Thema, einen Index, eine Region, ein Land oder einen Sektor investieren.
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