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In Aktien investieren – diese 4 Möglichkeiten gibt es
Grundsätzlich gibt es für Anlegerinnen und Anleger vier verschiedene Möglichkeiten, um in Aktien zu investieren:- Direktinvestition in Einzelaktien
- Investition mittels aktiver Aktienfonds
- Aktieninvestition über ETFs
- oder eine Mischung aus den drei genannten Alternativen
ETFs vs. Einzelaktien – der Vergleich
Wer Vermögen aufbauen möchte, kommt an Aktien kaum vorbei. Denn um langfristig höhere Renditen als die Inflation einzufahren und damit eine reale Rendite über der Nulllinie zu erzielen, müssen gewisse Risiken eingegangen werden. Aktien eignen sich hierfür vor allem deshalb, weil sie – anders als private Unternehmensbeteiligungen oder Immobilien – für (nahezu) alle Menschen über die Börse zugänglich sind und dank moderner Online- und Neobroker wie Scalable Capital, Trade Republic, ING oder finanzen.net zero inzwischen sogar bereits ab 1 Euro Sparguthaben gehandelt werden können. Die Demokratisierung der Geldanlage schreitet also hierzulande weiter voran. Stellt sich also die Frage: Wie soll ich in Aktien investieren? Über ETFs oder lieber über Einzeltitel? Die einfachste und wohl für die meisten Menschen beste Lösung, um in Aktien zu investieren, ist und bleibt der ETF. Nicht umsonst sind wir bei justETF – wer hätte es gedacht? – totale ETF-Fans. Denn sie bieten eine Reihe kaum schlagbarer Vorteile – allen voran die einfache und breite Diversifikation zu sehr günstigen Kosten. In Sachen Diversifikation schaffen es Einzelaktien sicher nicht, mit ETFs mitzuhalten. Doch auch Einzelaktien-Investitionen bieten Vorteile – ja, das geben auch wir gern zu. Welche das sind, schauen wir uns im weiteren Verlauf des Artikels genauer an. Vorher blicken wir aber auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Aktien und ETFs:Vergleich: Aktien vs. ETFs
Einzelaktien | ETFs | |
---|---|---|
Aufwand | Hoch | Niedrig |
Diversifikation | Niedrig | Hoch |
Risiko | Höher | Niedriger |
Renditeerwartung | Über- & Unterperformance möglich | Abhängig vom Markt/Index |
Handelskosten | Abhängig von deinem Broker | Abhängig von deinem Broker |
Laufende Kosten | Keine | Vorhanden |
Partizipation (HV & Stimmrecht) | Kann selbst ausgeübt werden | Wird an ETF abgetreten |
Individualisierung | Höher | Niedriger |
Rechtliche Struktur | Sondervermögen | Sondervermögen |
Quelle: justETF Research
Vor- und Nachteile von Einzelaktien-Investments
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Einzelaktien für die meisten Anlegerinnen und Anleger objektiv betrachtet ETFs unterlegen sind. Denn sie bieten neben einem deutlich höheren Aufwand eine geringere Diversifikation sowie ein tendenziell höheres Risiko. Wer sich an Einzelwerte traut, sollte sich also definitiv bewusst sein, dass er hier mehr Arbeit haben wird und mehr Know-How braucht. Doch Einzelwerte bieten auch Vorteile. Wenn du zum Beispiel gewisse Unternehmen nicht im Portfolio haben möchtest, oder bestimmte Unternehmen bewusst übergewichten willst, geht das quasi nur mit Einzelaktien. Auch der psychologische Aspekt ist hier sicher nicht zu vernachlässigen – denn die Beteiligung sowie das Mitverfolgen der Entwicklung einer einzelnen Firma ist weniger abstrakt als bei einer indirekten Investition über einen ETF.Vor- und Nachteile von Einzelaktien im Überblick
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Bieten die Möglichkeit der unmittelbaren Beteiligung an einem Unternehmen | Bieten eine geringere Diversifikation als ETFs |
Laufende Kosten fallen nicht an | Sind mit einem (deutlich) höheren Aufwand verbunden |
Dein Portfolio kann mit Einzelwerten “individualisiert” werden | Verführen eher zu irrationalen Entscheidungen (Stichwort: Anlegerpsychologie) |
Quelle: justETF Research
Auch das Thema Performance sollte nicht unerwähnt bleiben. Denn wenn du “nur den Markt” kaufst, wird es schwer, diesen zu schlagen. Wer sich hingegen zutraut, selbst eine bessere Aktienauswahl treffen zu können, kann theoretisch auch den Index schlagen.
Aber Vorsicht: Wie oben bei den aktiven Fonds beschrieben, zahlt sich aktives Management nicht sehr oft aus. Und ob Privatanlegerinnen und Privatanleger “von zuhause aus” eine Outperformance mit Einzelaktien erzielen, bleibt ohnehin äußerst zweifelhaft.
Denn es gibt viele Fallstricke bei der Einzelaktien-Auswahl: Ein gutes Unternehmen ist nicht automatisch eine gute Aktie, da es auch viel zu teuer bewertet sein könnte. Unzählige andere private und institutionelle Anlegerinner und Anleger verfolgen dieselbe Aktie genauso und lassen kaum Informationsvorsprung zu.
Oft wird suggeriert, dass es sehr einfach sei, mal eben die besten Aktien auszuwählen. Die Statistiken zeigen aber, dass nur ein kleiner Teil der Anlegerinnen und Anleger nach Abzug der Kosten und in Anbetracht des höheren Risikos in der Lage ist, genau das zu schaffen.