Ausschüttende oder thesaurierende ETFs: Wie investiere ich richtig?

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Bei ETFs hast du die Wahl zwischen solchen, die regelmässig Erträge aus Aktien oder Anleihen ausschütten und solchen, die Erträge von selbst wieder anlegen. Wir sagen dir, worauf es bei der Entscheidung ankommt.

Ausschüttende oder thesaurierende ETFs: Wie investiere ich richtig?
 
  • Level: Für Beginner
  • Lesedauer: 5 Minuten
Was dich in diesem Artikel erwartet
 
Du möchtest aus einem vorhandenen Vermögen regelmäßige Erträge erzielen? Dann wähle am besten eine ausschüttende Strategie mit ETFs. Oder möchtest du lieber etwas sparen und noch mehr Geld für die Zukunft zurücklegen? Dann sind diejenigen ETFs deine erste Wahl, die Erträge automatisch reinvestieren (thesaurierende ETFs). Inzwischen bieten viele ETF-Gesellschaften sowohl ausschüttende als auch thesaurierende ETFs auf den gleichen Index an. Aber wie findest du die Variante, die am besten zu dir und deinen Anforderungen passt?

Ausschüttend vs. thesaurierend: Der Unterschied

Ausschüttend vs. thesaurierend: Der Unterschied

Regelmäßige Erträge aus ETFs beziehen

Viele Anleger schätzen Kapitalanlagen, die regelmäßig Erträge ausschütten, zum Beispiel Immobilien. Das geht auch mit ETFs sehr komfortabel. Die Auswahl an ausschüttenden ETFs ist groß: Von den circa 1.900 an der deutschen Börse erhältlichen ETFs schütten rund 700 ETFs die Erträge aus.
Ausgeschüttet werden Erträge aus Dividenden von Aktien- und Immobiliengesellschaften oder Zinserträge bei Anleihen. Anlageinstrumente wie Gold oder Rohstoffe liefern keine derartigen Erträge.

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Dividendenerträge aus Aktien-ETFs

Dividendenerträge werden generiert, wenn im Index enthaltene Unternehmen Teile ihrer erzielten Gewinne ausschütten. Der ETF sammelt die ausgeschütteten Dividenden und zahlt sie in regelmäßigen Abständen an die ETF-Anteilseigner aus, von einmal bis zu zwölfmal pro Jahr.
Mit breiten weltweiten Indizes auf Standardwerte wie dem MSCI World lassen sich Ausschüttungsrenditen von etwa 2 Prozent erwirtschaften. Bei spezielleren Märkten liegen die Ausschüttungen teils deutlich darüber. So lassen sich Dividenden-ETFs gezielt als Quelle für passives Einkommen nutzen. Mehr über Ausschüttungsrenditen von ETFs erfährst du in unserem Artikel Dividendenstarke ETFs als passive Einkommensquelle.

Zinserträge aus Anleihen-ETFs

Fast alle Anleihen schütten regelmäßig einen Zins beziehungsweise eine Kuponzahlung aus, die die Gläubiger bis zur Rückzahlung am Ende der Laufzeit entschädigt. Je höher das Ausfallrisiko eingeschätzt wird, desto mehr muss der Emittent an Verzinsung für seine Anleihe bieten.
Da die meisten Staaten aufgrund der expansiven Geldpolitik inzwischen Zuzahlungen verlangen, damit ihnen Geld geliehen wird, hat sich diese Einkommensquelle hin zu älteren Anleihen und zu risikoreichen Anlagen verschoben.
Schon gewusst?
Viele ETF-Anbieter geben zwei ETF-Anteilsklassen auf den selben Index heraus. Eine ausschüttende und eine thesaurierende. So kannst du selbst entscheiden, ob du lieber einen thesaurierenden oder einen ausschüttenden ETF für deine Geldanlage nutzt. Übrigens: In unserer ETF Suche und auf unseren ETF Profilen findest du für alle ETFs die Performance inkl. Ausschüttungen – so lassen sich ausschüttende und thesaurierende ETFs besser miteinander vergleichen. 

Thesaurierende ETFs für Zinseszinseffekt nutzen

Wenn du nun aber regelmäßig ansparen oder einen großen Betrag für die spätere Verwendung anlegen möchtest, sind thesaurierende ETFs die richtige Wahl. Hier werden anfallende Erträge entsprechend der Indexzusammensetzung automatisch im ETF in neue Wertpapiere reinvestiert. Du musst dich also nicht um die Wiederanlage der Erträge kümmern und nutzt so den Zinseszinseffekt für dich aus – ohne weitere Brokergebühren beim Kauf von neuen ETF-Anteilen.

Ausschüttende oder thesaurierende ETFs: wichtiger Unterschied in der Besteuerung

Egal ob ausschüttend oder thesaurierend: Die auf Erträge anfallende Steuer ist – auf die gesamte Haltedauer betrachtet – die gleiche. Wichtiger Unterschied: Die Besteuerung bei ausschüttenden ETFs erfolgt bei der Ausschüttung sofort durch die Depotbank. Bei thesaurierenden ETFs wird zu Jahresbeginn eine Vorabpauschale erhoben. Dadurch genießen thesaurierende ETFs derzeit einen Steuerstundungseffekt: Der Großteil der zu zahlenden Steuer wird erst bei Verkauf fällig, was abermals den Zinseszinseffekt verstärkt. Nähere Informationen zur Vorabpauschale erhältst du in unserem Artikel zum Investmentsteuergesetz.
Beachte aber: In Abhängigkeit von deiner steuerlichen Situation kann es auch vorteilhaft sein, einen ausschüttenden ETF zu wählen, um heute schon Erträge zu realisieren. Nur mit steuerlich relevanten Erträgen kannst du den Sparerpauschbetrag in Höhe von 1.000 Euro ausnutzen. Einen Überblick über die Besteuerung von ETFs geben wir dir in unserem Artikel zu ETFs und Steuern.
Wichtig zu wissen: Wenn du in dividendenstarke Werte im US-Markt investierst, werden bei physisch replizierenden ETFs sofort 30 Prozent US-Quellensteuer belastet. Ausnahme: Physische ETFs, die in Irland aufgelegt wurden, haben hier einen Vorteil und müssen nur den halben Prozentsatz abführen. Das wirkt sich auf die Wertentwicklung deines ETF aus. Lies mehr dazu in unserem Artikel US-Quellensteuer sparen mit den richtigen ETFs.

Die richtige Ausschüttungsart finden

Mit der justETF Suche kannst du ganz einfach nach ausschüttenden oder thesaurierenden ETFs filtern. Den Filter hierfür findest du am linken Rand unter „Ausschüttung”. Zudem informieren wir dich auf jedem ETF-Profil in der Rubrik „Ertrag/Steuern” über die Ausschüttungsart und das Ausschüttungsintervall.
Wenn du in den US-Aktienmarkt investieren möchten, lässt sich die Suche zusätzlich auf das Fondsdomizil eingrenzen.
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