Globale Aktienstrategien mit ETFs

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Mit nur einem MSCI World-ETF bist du breit gestreut investiert. Alternativ bietet dir das heutige ETF-Produktuniversum auch ganze Portfolios aus ETFs. Wir erklären dir, welche Ziele die einzelnen Ansätze verfolgen.

Globale Aktienstrategien mit ETFs
 
Wer weltweit in Aktien investieren möchte, dem bieten sich mit ETFs viele Möglichkeiten. Der unter ETF-Anlegern wohl bekannteste Index für weltweites Investieren ist der MSCI World. Damit bist du mit nur einem ETF breit gestreut und global investiert. Alternativ kannst du ganze Portfolios aus ETFs bauen. Das Ziel: eine weltweite Geldananlage in Aktien.

Doch wie kommt Struktur ins eigene Portfolio? Wie stellst du dein Portfolio strategisch richtig auf?
 

Weltweit investieren mit den richtigen Aktienstrategien

Die Aktienstrategien von justETF helfen dir dabei, diese Fragen zu beantworten. Zunächst geben wir dir eine Einführung und erklären, wie wir bei der Konstruktion unserer Strategien vorgegangen sind. Die Aktienstrategien stehen dir auch als Musterportfolios auf unserer Seite zur Verfügung und können als Beispiel und Inspirationsquelle von dir genutzt werden. Dein Wunsch-Portfolio ist noch nicht dabei? Kein Problem, jedes der Portfolios kannst du als Ausgangsbasis nutzen und individuell nach deinen Vorstellungen anpassen.
 

Portfolio-Ansätze: Welche Strategien gibt es?

Jede unserer Portfolio-Strategien hat grundsätzlich zum Ziel, die weltweiten Aktienmärkte abzudecken. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die sich darin unterscheiden, wie genau die Abbildung ist und wie viele ETFs nötig sind.
 

Global-Ansatz

Die globale Aktienstrategie zielt darauf ab, die weltweiten Aktienmärkte mit nur wenigen ETFs nachzubilden. Die verschiedenen Strategien können sogar mit nur zwei ETFs eine globale Abbildung erreichen, die eine solide Diversifikation aufweist. Typischerweise besteht ein Portfolio mit Welt-Ansatz aus einem ETF auf Industrieländer und einem ETF auf Schwellenländer.

Wichtig: Globales Investieren bedeutet keineswegs, dass Aktien aus sämtlichen Ländern der Erde ins Portfolio gehören. Es soll lediglich der investierbare Markt abgedeckt werden. Die meisten Portfolios bilden daher nur die Wertentwicklung von Aktien aus circa 50 Ländern ab. Im Rest der Welt ist eine systematische Geldanlage aufgrund unterentwickelter Kapitalmärkte und einschränkender staatlicher Regulierungen derzeit nicht oder nur unter unverhältnismäßigen Risiken möglich. Nicht in den Portfolios enthalten sind beispielsweise große Teile Afrikas und Südamerikas.
 

Regionen-Ansatz

Beim Regionen-Ansatz werden die weltweiten Aktienmärkte auf Basis der einzelnen Regionen abgebildet und gewichtet. Anstelle einer Investition in einen einzelnen Industrieländer-ETF wie den MSCI World werden also ETFs auf die Regionen Europa, USA und Asien/Pazifik gekauft. Die Schwellenländer (engl. „Emerging Markets”) werden in diesem Ansatz weiterhin als eine Region betrachtet.

Der Vorteil dieser Strategie: Durch die Unterteilung in einzelne Regionen wird eine genauere Abbildung erzielt. Der Regionen-Ansatz macht es zum Beispiel möglich, die verschiedenen Regionen im Bereich Industrieländer genau nach ihrem Beitrag zum weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP) zu gewichten. Für Anleger, die einzelne Regionen im Portfolio unter- oder übergewichten wollen, bietet dieser Ansatz zusätzliche Flexibilität.
 

Länder-Ansatz

Beim Länder-Ansatz werden nur die wichtigsten Länder des Anlageuniversums, also Länder mit dem höchsten Anteil am weltweiten BIP, in das ETF-Portfolio aufgenommen. Da diese meist einen großen Anteil an der gesamten Wertentwicklung haben, gelingt auch mit diesem Ansatz eine näherungsweise Abbildung der Aktienmärkte. Zudem kannst du dabei auf hochliquide Standard-Indizes zurückgreifen. Ein Nachteil des Länder-Ansatzes: Das Portfolio ist durch die Fokussierung auf einzelne Länder stärker von deren individueller Entwicklung abhängig.
 

Was sind die möglichen Gewichtungsmethoden?

Auch bei der Frage, wie die verschiedenen ETFs im Portfolio zu gewichten sind, gibt es verschiedene Ansätze. Im Folgenden stellen wir die von uns verwendeten Gewichtungsmethoden vor und gehen auf deren mögliche Vor- und Nachteile ein.
 

Gewichtung nach Marktkapitalisierung

Bei der Gewichtung nach Marktkapitalisierung wird jeder Titel entsprechend seinem Anteil an der gesamten Marktkapitalisierung des Anlageuniversums gewichtet. Die Marktkapitalisierung ergibt sich aus dem Produkt des Börsenkurses und der Anzahl der sich im Umlauf befindlichen Anteile eines Unternehmens. Unternehmen mit einem hohen Börsenwert werden also entsprechend hoch im Portfolio gewichtet, während Unternehmen mit einem kleinen Börsenwert nur einen geringen Teil des Portfolios ausmachen. Dies entspricht einem rein passiven Investment-Ansatz. Nach dieser Gewichtungsmethode entfallen 88 % des Portfolios auf Industrieländer und 12 % auf Schwellenländer.

Für eine Gewichtung nach Marktkapitalisierung spricht vor allem die Funktionalität dieses Ansatzes. Rebalancing ist – zumindest in reinen Aktienportfolios – nicht notwendig. Dein Portfolio entwickelt sich ganz automatisch parallel zu den weltweiten Aktienmärkten.
 

Gewichtung nach Bruttoinlandsprodukt

Bei der BIP-Gewichtung werden einzelne Länder oder Regionen nach ihrem Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt gewichtet. Das Bruttoinlandsprodukt eines Landes gibt den Gesamtwert aller innerhalb eines Jahres erbrachten Wertschöpfungen an. Die Gewichtung orientiert sich also an der wirtschaftlichen Leistung der Länder beziehungsweise Regionen.

Durch eine Gewichtung nach BIP entsteht eine höhere Ausrichtung auf Aktien aus Schwellenländern. Deren Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt ist mit 39 % deutlich größer als der Anteil an der weltweiten Marktkapitalisierung. Auch die Gewichtung der USA verändert sich stark. Während sie in unserem Marktkapitalisierungs-Ansatz noch mit 55 % gewichtet sind, machen sie in den BIP-gewichteten Regionen-Portfolios nur 28 % aus.
 

Vergleich: Gewichtung der Regionen nach Marktkapitalisierung und BIP

Marktkapitalisierung BIP
USA 55% 28%
Europa 21% 24%
Asien/Pazifik 12% 9%
Schwellenländer 12% 39%
Quellen: justETF Research, International Monetary Fund; Stand: 01.12.2021

Die hohe Gewichtung von Schwellenländern kann je nach Betrachtungsweise ein Vor- oder Nachteil sein. Schwellenländer-Aktien weisen generell eine höhere Volatilität auf als Aktien aus Industrienationen. Das bedeutet, dass große Kursverluste – aber genauso Gewinne – bei Schwellenländer-Aktien wahrscheinlicher sind als bei Industrieländeraktien.
 
Ein Nachteil der BIP-Gewichtung: Sie funktioniert nur auf Ebene der Portfolios. Die einzelnen ETFs verwenden weiterhin ihre eigenen Gewichtungsmethoden. So ist im Emerging Markets-ETF Taiwan zum Beispiel höher gewichtet als Indien, obwohl Indien das größere Bruttoinlandsprodukt erwirtschaftet.
 

Die Musterportfolios für Aktienstrategien im Überblick

Hier findest du eine Auflistung unserer Musterportfolios für Aktienstrategien.
 
Portfolio Beschreibung
Aktien Welt + EM einfach Global-Ansatz, Marktkapitalisierung, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt + EM einfach ausschüttend Global-Ansatz, Marktkapitalisierung, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt + EM einfach BIP Global-Ansatz, BIP-gewichtet, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt + EM einfach BIP ausschüttend Global-Ansatz, BIP-gewichtet, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt Top 3 Regionen Regionen-Ansatz, Marktkapitalisierung, Industrieländer Zum Portfolio
Aktien Welt Top 4 Regionen Regionen-Ansatz, Marktkapitalisierung, Industrieländer Zum Portfolio
Aktien Welt + EM Top 4 Regionen Regionen-Ansatz, Marktkapitalisierung, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt + EM Top 5 Regionen Regionen-Ansatz, Marktkapitalisierung, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt BIP Top 4 Regionen Regionen-Ansatz, BIP-gewichtet, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt BIP Top 5 Regionen Regionen-Ansatz, BIP-gewichtet, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
Aktien Welt BIP Top 5 Länder Länder-Ansatz, BIP-gewichtet, Industrie- und Schwellenländer Zum Portfolio
 
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