- Level: Für Fortgeschrittene
- Lesedauer: 5 Minuten
Das erwartet dich in diesem Artikel:
- Die Wahl der passenden Dividendenstrategie
- Dividenden ETF ≠ Dividenden ETF: Unterschiedliche Strategien beachten
- ETFs als überlegene passive Einkommensquelle?
- Die richtigen ETFs für deine Dividendenstrategie
- So misst du die Dividendenrendite eines ETFs
- Mit uns die passenden Dividenden-ETFs finden
- FAQs
Schon gewusst? Im Jahr 2022 haben die größten 1.200 Unternehmen der Welt rund 1,56 Billionen US-Dollar an Dividenden ausgeschüttet. Für 2023 rechnet Janus Henderson sogar mit einem weiteren Wachstum auf ein Niveau von 1,6 Billionen US-Dollar.
Die Wahl der passenden Dividendenstrategie
Es gibt mehrere Möglichkeiten, in Dividendenaktien zu investieren:- Einzelaktien
Nimmst du gern Einzelaktien ins Depot, um dadurch Erträge aus Dividendenausschüttungen zu generieren? Das heißt, dass du darauf hoffst, genau die Aktien mit den besten Aussichten auf Dividenden herausgepickt zu haben? Diese Strategie führt in der Praxis leider oft zu Enttäuschungen. Zudem findest du dividendenstarke Werte nicht allein im Heimatmarkt, sondern musst den Handel oftmals an ausländischen Börsen zu erhöhten Konditionen abwickeln. Auch der Umgang mit den steuerlichen Aspekten beim Besitz einzelner Aktien ist vergleichsweise aufwändig. Dazu kommt die geringe Möglichkeit zur Streuung. Mit ETFs kannst du in wesentlich mehr Werte investieren und senkst das Anlagerisiko durch Diversifikation erheblich. - Aktiv gemanagte Fonds
Aktiv gemanagte Fonds stellen eine weitere Alternative dar, die eine dem Marktindex vergleichbare Streuung bieten kann. Eine Handvoll aktiver Fonds kann auch auf eine bessere Wertentwicklung als die des Vergleichsindex (Outperformance der Benchmark) zurückblicken. Die meisten aktiven Fonds sind jedoch nicht in der Lage, den Markt zu schlagen. Unabhängig davon, ob das Management gute oder schlechte Arbeit leistet, musst du jedes Jahr eine beträchtliche Summe an Managementgebühren zahlen. Dazu kommen die Transaktionskosten im Fonds, wenn das Fondsmanagement viel handelt. - Dividenden ETFs
Die dritte Alternative stellen Dividenden ETFs dar. Diese sind in den meisten Fällen günstiger als aktiv gemanagte Fonds und bieten dennoch eine breite Diversifikation. Ein stetig wachsendes Angebot verschiedener Anbieter sorgt überdies dafür, dass sich für wohl jedes einkommensorientierte ETF-Depot ein passendes Produkt finden lässt. Wie du kostengünstig in weltweite Dividenden-Aktien investieren kannst, haben wir für dich in unserem Dividenden-Anlageleitfaden zusammengefasst.
Dividenden ETF ≠ Dividenden ETF: Unterschiedliche Strategien beachten
Bevor es nun aber zur finalen Auswahl deines passenden Dividenden ETFs kommt, gilt es vorher einige Besonderheiten zu beleuchten. Denn Dividenden ETFs sind nicht gleich Dividenden ETFs.- So gibt es solche, die ausschließlich auf die Dividendenrendite fokussiert sind. Oft tragen diesen den Zusatz “High Dividend Yield” im Namen.
- Andere ETFs nehmen weitere Faktoren ins Blickfeld und spendieren ihren ETFs Bezeichnungen wie “Quality Dividend”. Hier werden neben der Dividende – wie der Name schon sagt – auch fundamentale Bewertungskriterien für die Aktienauswahl berücksichtigt.
- Darüber hinaus gibt es Konzepte, die auf besonders hohe Kontinuität der Dividende setzen – wie beispielsweise der “Dividend Aristocrats Index”.
- Oder solche Indexkonzepte, die auf überdurchschnittliches Dividendenwachstum nach dem bekannten “Dividend Growth Investing” setzen.
Wertentwicklung verschiedener Dividenden-ETFs (23.03.2017 - 23.03.2023)
Fidelity Global Quality Income ETF (Dividendenqualität)
iShares Global Select Dividend ETF (Dividendenrendite)
WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF (Dividendenwachstum)
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats ETF (Dividendenkontinuität)
iShares Global Select Dividend ETF (Dividendenrendite)
WisdomTree Global Quality Dividend Growth ETF (Dividendenwachstum)
SPDR S&P Global Dividend Aristocrats ETF (Dividendenkontinuität)
Quelle: justETF Research, Stand 24.03.2023
ETFs – die überlegene passive Einkommensquelle
Unser Fazit: ETFs bieten eine überlegene Lösung für ein passives Einkommen. Mit einem oder sogar mehreren ETFs streust du deine Vermögenswerte in viele Einzelinvestments, die regelmäßig anhand der Indexkriterien überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht werden. Statt aktiver Fondsmanager übernimmt bei ETFs der Index die Aufgabe, die dividendenstärksten Werte auszusuchen. So kannst du weit kostengünstiger, risikoärmer und pflegeleichter ein Ertragsdepot umsetzen. Weniger Kosten bedeuten außerdem mehr Einkommen für dich, um dieses wiederum zu investieren oder ganz einfach zu verkonsumieren. Die Vorteile von Dividenden ETFs gegenüber aktiven Strategien liegen also auf der Hand.ETFs-Ausschüttungen: die richtigen ETFs für deine Dividendenstrategie
Du hast dich entschieden, in ETFs zu investieren? Dann beginnt nun die Suche nach den richtigen ETFs für deine Dividendenstrategie.Dividenden-ETFs: Das solltest du wissen
- Zunächst wichtig zu wissen ist, egal ob du in ausschüttende oder thesaurierende ETFs investierst: Du profitierst immer von den Dividendenzahlungen der investierten Unternehmen.
- Abhängig davon, ob du ausschüttende oder thesaurierende ETFs bevorzugst, werden die Erträge ausgezahlt oder reinvestiert. Für ein Ertragsdepot kommen daher insbesondere ausschüttende Aktien ETFs in Frage.
- Gängige Markt-Indizes wie der DAX oder der MSCI World bieten Ausschüttungsrenditen von rund 2 Prozent, die seit der Zinswende der Zentralbanken also ungefähr auf dem Niveau von einem Tagesgeldkonto liegen. Es lassen sich also ausschüttende Strategien auch mit normalen marktbreiten ETFs umsetzen.
- Neben den klassischen Marktindizes stehen spezielle Dividenden-ETFs zur Verfügung. Die von diesen ETFs genutzten Dividendenindizes selektieren und gewichten beispielsweise die enthaltenen Werte nach ihrer Dividendenrendite der vergangenen Perioden.
- Durch das breite Angebot an ETFs kannst du in ETFs für globale Dividendentitel, europäische Dividendentitel oder sogar deutsche Dividendentitel investieren. Die erzielten Ausschüttungsrenditen sind teilweise beachtlich.
Steuertipp: Wenn du dich für Dividenden ETFs auf US-Aktien interessierst, solltest du in Irland aufgelegte ETFs bevorzugen. Diese Fonds profitieren vom irischen Doppelbesteuerungsabkommen mit den USA, welches die US-Quellensteuerbelastung von 30 Prozent auf Dividenden im ETF auf 15 Prozent reduziert. Mehr darüber erfährst du in unserem Artikel US-Quellensteuer sparen mit den richtigen ETFs.
ETFs mit Dividendenzahlungen: So misst du die Dividendenrendite eines ETF
Die Dividendenrendite – oder Ausschüttungsrendite – gilt als Messgröße für das Ertragspotenzial eines ETF. Sie bezieht sich auf die Ausschüttung eines ETF im Verhältnis zu dessen Kurs:Ausschüttungsrendite = Ausschüttung der letzten 12 Monate pro Anteil/Kurs
0,47 EUR/22,23 EUR = 2,11%
Die Dividendenjagd kann beginnen
Starte jetzt einen Vergleich von Ausschüttungsrenditen verschiedener Dividenden-ETFs. In unserer ETF Suche und auf unseren ETF-Profilen findest du außerdem die historischen und aktuellen Ausschüttungsrenditen von ETFs und deren jährliche Ausschüttungsbeträge.Schon gewusst? In unserer ETF Suche und in den ETF Profilen werden die jeweiligen Dividendenrenditen der ETFs kostenfrei angezeigt – ganz ohne Anmeldung. Probiere es gleich aus und vergleiche deine liebsten Dividenden-ETFs nach ihren Ausschüttungsrenditen – ganz gleich, ob in der Desktop-Version oder in der justETF App.
Angaben zu Ausschüttungen auf ETF-Profilen bei justETF
Quelle: justETF Research; Stand: 28.02.2022
FAQs
Ist ein Dividenden ETF sinnvoll?
Für ETF-Fans, die auf ein stetiges Einkommen über die Börse abzielen, können Dividenden ETFs durchaus sinnvoll sein. Denn diese schütten in der Regel höhere Dividenden als normale ETFs aus. Wenn du jedoch erst am Anfang deiner Vermögensaufbau-Phase stehst, kann es Sinn machen, zunächst auf thesaurierende ETFs zu setzen.
Ein Vorteil von Dividenden ETFs sind jedoch die regelmäßigen Ausschüttungen, die auch für jüngere ETF-Fans einen nicht zu unterschätzenden Motivationsfaktor ausmachen können. Am Ende gibt es hier aber kein Richtig oder Falsch – du musst für dich selbst entscheiden, ob ein Dividenden ETF für dich sinnvoll ist.
Welche Dividenden ETF gibt es?
Die größten und wichtigsten Dividenden ETFs findest du kompakt zusammengefasst in unserem Dividenden-Anlageleitfaden. Aktuell gibt es knapp 20 verschiedene weltweit gestreute Dividenden ETFs auf nahezu genauso viele verschiedene Indizes.
Was spricht gegen einen Dividenden ETF?
Dividenden sind kein “Free Lunch”, die dir “on top” also einfach so ausgeschüttet werden. Da es sich um eine Gewinnausschüttung handelt, fließt das Geld aus dem Unternehmen hinaus und wirkt sich wertmindernd auf den Aktienkurs aus. Das heißt, dass dir im Vergleich zu einem thesaurierenden ETF oder einer Aktie, die ihre Gewinne reinvestiert, kein direkter Vorteil durch die ausgeschüttete Dividende entsteht.
Außerdem entwickeln sich vor allem “klassische” Dividenden ETFs, die vornehmlich auf die Dividendenrendite fokussiert sind, oft schlechter als der allgemeine Markt. Warum? Weil diese ETFs oft in Unternehmen investieren, die aus “reifen” Branchen kommen, wo das Wachstumspotenzial gering ist und folglich auch die Kurssteigerungen nicht so hoch ausfallen wie bei den oft bejubelten Wachstumswerten. Du solltest beim Investment in Dividenden ETFs also nicht nur die Ausschüttungsrendite im Blick behalten, sondern nach Möglichkeit den “Total Return”, also die Gesamtrendite beachten. Diese wird berechnet aus Kursrendite + Ausschüttungen.
Welche Risiken bergen Dividenden ETFs?
Dividenden ETFs sind oft nicht so breit diversifiziert wie ein vergleichbarer, marktbreiter Indexfonds auf den MSCI World oder den FTSE All World. Das sorgt dafür, dass Dividenden ETFs unter Umständen höhere Risiken haben können. Auf der anderen Seite investieren viele dividendenstarke ETFs in solide Unternehmen, die seit Jahrzehnten erprobten Geschäftsmodellen nachgehen – was wiederum auf weniger risikoreiche Investments hindeuten kann. Du siehst also: Eine klare Antwort auf diese Frage gibt es nicht. Fakt ist aber dennoch: Dividenden ETFs sind in der Regel weniger breit diversifiziert als normale ETFs und können unter Umständen Klumpenrisiken bergen.