Robo-Advisor-Vergleich: die größten Anbieter im Test

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Was bieten die digitalen Vermögensverwaltungen und wie schneiden sie gegenüber ETF-Sparplänen ab?

Robo-Advisor-Vergleich: die größten Anbieter im Test
 
  • Level: Für alle
  • Lesedauer: 5 Minuten
Was dich in diesem Artikel erwartet

Robo-Advisor kurz erklärt

Robo-Advisors sind eine beliebte Option für Anleger, die ihre Geldanlage automatisieren möchten, ohne sich intensiv mit den Details der Geldanlage oder den Märkten zu beschäftigen.
Wie funktioniert ein Robo-Advisor? Grundsätzlich ist ein „Robo“ ein Online-Vermögensverwalter, bei dem du zu geringen Kosten Geld anlegen kannst. Um Vermögen aufzubauen, nutzen die meisten Anbieter breit diversifizierte und kostengünstige ETFs und setzen auf Aktien und Anleihen. Selten werden auch Rohstoffe, Gold oder Krypto beigemischt.
Eignet sich ein Robo-Advisor für mich? Insbesondere Anlegerinnen und Anleger, die keine persönlichen Berater brauchen, sich aber dennoch einen günstigen Vermögensverwalter wünschen, der sich um die vollautomatisierte Verwaltung des Vermögens kümmert, kann es sich durchaus lohnen, das eigene Geld von einem Robo-Advisor anlegen zu lassen. Allerdings kostet ein Robo-Advisor auch etwas mehr als ein einfaches ETF-Portfolio. In der Regel wird der Robo – wie für Vermögensverwalter üblich – anteilig am verwalteten Vermögen vergütet. (In der Regel 0,3 bis 1 Prozent pro Jahr.)
Doch wie schlagen sie sich im Vergleich zu ETF-Sparplänen? Und welche Anbieter stechen besonders hervor? In diesem Robo-Advisor-Test widmen wir uns einem detaillierten Vergleich der führenden Robo-Advisors in Deutschland und beleuchtet ihre Vor- und Nachteile.
Für eine allgemeine Einführung in die Unterschiede zwischen Robo-Advisors und DIY-Investitionen empfehlen wir unseren Artikel Robo-Advisor vs. DIY. Für einen umfassenden Überblick über die besten Broker für ETF-Sparpläne empfehlen wir unseren ETF-Sparplan-Vergleich.

Vergleich der führenden Robo-Advisors

Scalable Capital Wealth
Scalable Capital* gehört zu den bekanntesten Anbietern in Deutschland. Mit einer Mindestanlage von 20 Euro für Sparpläne und einer Servicegebühr von 0,75 % p.a. richtet sich der Anbieter an Anleger mit niedrigem bis hohem Kapital. Die Besonderheiten:
  • Vielfältige Anlagestrategien: Scalable Wealth bietet neben klassischen global diversifizierten Portfolios auch spezialisierte Strategien wie „Megatrends“, „Value & Dividend“ und „All Weather“ an, die auf spezifische Anlageziele abgestimmt sind.
  • Nachhaltigkeit im Fokus: Alle ESG-Portfolios entsprechen den strengen SRI-Kriterien (Socially Responsible Investing) und bieten optional eine Beimischung von Gold oder Kryptowährungen für zusätzliche Diversifikation.
  • Flexibilität und Personalisierung: Anleger können ihre Portfolios individuell anpassen, mit einer Aktienquote zwischen 30 % und 100 %, abgestimmt auf ihre Risikobereitschaft und Anlageziele.
  • Automatisiertes Portfoliomanagement: Tägliches Monitoring, automatisches Rebalancing und Steueroptimierung sorgen für eine kontinuierliche Anpassung an Marktbedingungen.
  • Innovative Plattformintegration: Als führender Anbieter in Europa kombiniert Scalable Wealth digitale Vermögensverwaltung mit Brokerage-Diensten und bietet Anlegern Zugang zu einer neuen europäischen Börse (EIX)
Scalable Wealth bietet eine breite Diversifikation, flexible Anlagestrategien und automatisiertes Management – ideal für Anleger, die eine moderne und technologiegestützte Vermögensverwaltung suchen.
Oskar
Oskar* richtet sich vor allem an Familien und Einsteiger. Mit einer Mindestanlage von 25 Euro pro Sparplan bietet Oskar eine einfache Möglichkeit, nachhaltig zu investieren. Die wichtigsten Merkmale:
  • Familienfreundliche Ausrichtung: Oskar bietet spezielle Depots für Kinder und Enkel, die langfristige Vermögensbildung ermöglichen und durch Einmalzahlungen von Verwandten ergänzt werden können.
  • Einfacher Start: Mit einer monatlichen Sparrate ab 25 Euro und einer Mindesteinlage von 1.000 Euro ist Oskar auch für Kleinanleger zugänglich.
  • Automatisiertes Rebalancing: Die Plattform überwacht die Portfoliozusammensetzung und passt diese bei Bedarf automatisch an, um die ursprüngliche Gewichtung wiederherzustellen (Rebalancing).
  • Steueroptimierung: Funktionen wie Tax-Loss Harvesting (also bspw. das Realisieren von steuerlich relevanten Verlusten, um Sparerfreibeträge o.Ä. auszunutzen) helfen, die steuerliche Belastung zu minimieren.
  • Vielfältige Anlagestrategien: Fünf risikoangepasste Strategien stehen zur Auswahl, basierend auf ETFs und ETCs, die weltweit gestreut sind.
  • Transparente Kostenstruktur: Keine Depotgebühren oder versteckte Zusatzkosten; Servicegebühr zwischen 0,8 % und 1 %, abhängig vom Anlagevolumen.
Oskar punktet mit Benutzerfreundlichkeit und dem Fokus auf Nachhaltigkeit, ist jedoch teurer als andere Anbieter.
Quirion
Quirion* überzeugt durch günstige Gebühren (ab 0,48 %) und ein wissenschaftlich fundiertes Anlagekonzept. Die Mindestanlage beträgt nur 1 Euro im günstigsten Modell. Highlights:
  • Kostenfreie Verwaltung für kleine Portfolios: Im ersten Jahr fallen bei Anlagebeträgen bis 10.000 Euro keine Verwaltungsgebühren an, was Quirion besonders attraktiv für Einsteiger macht.
  • Flexibles Risikomanagement: Anleger können zwischen verschiedenen Risikoklassen wählen, die von konservativ bis offensiv reichen, um ihre individuellen Präferenzen zu berücksichtigen.
  • Junior-Depot: Quirion bietet spezielle Depots für Kinder an, um frühzeitig mit der Vermögensbildung zu beginnen.
  • Breite Diversifikation: Investitionen erfolgen in ETFs und Anleihen, die global gestreut sind, um Marktrisiken abzufedern.
  • Niedrige Einstiegshürden: Bereits ab einer Mindestsumme von 1 Euro kann investiert werden, was den Zugang für alle Anleger erleichtert, allerdings gibt es eine Mindestsparrate von 25 €
Quirion ist eine gute Wahl für kostenbewusste Anleger, die dennoch Automatisierung wünschen.
Gerd Kommer Capital
Nur wenige Personen in Deutschland haben den ETF-Markt derart geprägt wie der Vermögensverwalter Gerd Kommer. Mit seinen Büchern und Beiträgen brachte er das „Passive Investieren“ in den Mainstream. Neben einer klassischen Vermögensverwaltung und einem eigenen Gerd Kommer Welt-ETF bietet der Ex-Banker auch eine digitale Vermögensverwaltung an. Die Key-Facts:
  • Weltportfolio-Konzept: Gerd Kommer Capital* orientiert sich bei der Portfolio-Strukturierung am bewährten Weltportfolio-Konzept des Namensgebers.
  • BIP-Gewichtung: Ähnlich wie beim Kommer-ETF werden die einzelnen Länder auch beim Robo nach jeweiliger Wirtschaftskraft gewichtet. Das reduziert unter anderem Klumpenrisiken durch ein zu hohes US-Gewicht.
  • Multifaktor-Investing: Zusätzliche Renditechancen durch die gezielte Übergewichtung von Faktoren wie Value, Momentum und Qualität.
  • Steueroptimierung: Das Portfolio wird laufend steuerlich optimiert.
  • Einfachheit und Kostentransparenz: Sowohl die Portfolios als auch die Kosten sind einfach und transparent einsehbar. Los geht’s ab 0,7 % p.a. Ab einer Mindestsparrate von 25 €
Gerd Kommer Capital bietet eine wissenschaftlich fundierte Lösung für langfristige Anleger – diversifiziert, transparent und einfach.
Whitebox
  • Individuelle Anlagestrategien: Whitebox bietet bis zu zehn Risikoklassen, die individuell auf die Bedürfnisse der Anleger zugeschnitten sind.
  • Hohe Transparenz: Anleger erhalten detaillierte Einblicke in die Zusammensetzung ihres Portfolios und die zugrunde liegenden Strategien.
  • Niedrige Gebühren: Die Servicegebühr beginnt bei 0,35 % p.a., was Whitebox zu einem der günstigeren Anbieter macht.
  • Breite Diversifikation: Investitionen erfolgen in ETFs, ETCs und teilweise aktive Fonds, um eine optimale Streuung zu gewährleisten.
  • Automatisiertes Rebalancing: Regelmäßige Anpassungen sorgen dafür, dass das Portfolio stets dem gewünschten Risikoprofil entspricht.
Whitebox bietet eine flexible und kosteneffiziente Lösung für Anleger, die Wert auf Transparenz und individuelle Anpassung legen.
Growney
  • Passives Weltmarktportfolio: Growney* investiert in ein global diversifiziertes Portfolio aus ETFs, das über 2.500 Aktien in 45 Ländern umfasst.
  • Niedrige Gebührenstruktur: Die Servicegebühr beginnt bei 0,38 % p.a., was Growney besonders wettbewerbsfähig macht.
  • Einfache Sparpläne: Bereits ab 25 Euro monatlich können Anleger in ETFs investieren – ideal für Einsteiger oder Kleinanleger.
  • Nachhaltige Optionen: ESG-konforme Strategien stehen zur Auswahl, um nachhaltige Investments zu fördern.
  • Zusatzprodukte wie GrowCash: Neben klassischen Portfolios bietet Growney auch kurzfristige Anlageoptionen mit attraktiven Renditen.
Growney* verbindet einfache Sparpläne mit globaler Diversifikation – eine smarte Wahl für langfristige Vermögensbildung.

Kostenvergleich: Robo-Advisors vs. ETF-DIY-Portfolio

Merkmal ETF-DIY-Portfolio Robo-Advisor
Kostenstruktur Nur ETF- & ggf. Handels-Kosten ETF- & Handels-Kosten + Servicegebühr (0,3 - 1,0 %)
Flexibilität Hohe Auswahl Begrenztes Angebot
Automatisierung Manuelle Einrichtung Vollautomatisch
Transparenz Hoch Variierte je nach Anbieter
Steueroptimierung Muss selbst gemacht werden Oft vollautomatisierte Optimierung inklusive
Quelle: justETF Research; Stand: 16.04.2025

Fazit

Robo-Advisors wie Scalable Capital* und Oskar* bieten bequeme Lösungen für Anleger mit wenig Zeit oder Fachwissen. Sie sind jedoch teurer als DIY-Investitionen über ETF-Sparpläne. Für kostenbewusste Anleger bleibt der direkte Weg über einen Online-Broker die bessere Wahl – insbesondere bei langfristigen Investments. Für weitere Informationen empfehlen wir unseren Online-Broker-Vergleich.
Besonders für den Nachwuchs können Angebote wie Oskar und Co. allerdings eine sehr passende Anlagelösung darstellen. Mehr Informationen zu den verfügbaren Angeboten gibt es in unserem Junior-Depot-Vergleich.
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