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Rentenpaket II: Was die neue Aktienrente (nicht) kann

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In der letzten Woche wurde das “Rentenpaket II” vorgestellt – inklusive schrittweisen Einstiegs in die Kapitaldeckung mittels Aktieninvestitionen. Ist das die Lösung der Rentenproblematik?

Rentenpaket II: Was die neue Aktienrente (nicht) kann
 
  • Kommentar / Meinung
  • Level: Für alle
  • Lesedauer: 2 Minuten
Finanzminister Lindner und Arbeitsminister Heil sprachen bei der Vorstellung des Rentenpaket II von einem großen Schritt und versprachen, die gesetzliche Rente damit zu stabilisieren und zukunftsfest aufzustellen. Was die Rentenreform tatsächlich kann, schauen wir uns in diesem Artikel an.
Das erwartet dich in diesem Artikel

Das Rentenpaket II im Überblick

Die wichtigsten Punkte zusammengefasst

  • Das Rentenniveau soll bei 48 Prozent stabil gehalten werden
  • Der Einstieg in die kapitalgedeckte Aktienrente (bis zu 200 Mrd. €) ist geplant
  • Die Rentenbeiträge sollen (vorerst) stabil bei 18,6 Prozent gehalten werden
Das Rentenniveau soll stabil gehalten werden. Durch die Reform soll dieses bei 48 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns gehalten werden. Also 48 Prozent der Summe, die durchschnittliche Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als letzten Nettolohn vor Eintritt in die Rente erhalten. Dieses Rentenniveau drohte zuletzt durch hohe Belastungen bereits auf nur noch 45 Prozent zu sinken.
Einstieg in die Aktienrente. Darüber hinaus soll der schrittweise Einstieg in das kapitalgedeckte “Generationenkapital” gelingen. Zu Beginn sollen dafür 10 Milliarden Euro “Sondervermögen” – was nichts anderes ist als Schulden, aber besser klingt – geschaffen und in weltweit gestreute Aktien investiert werden. Jährlich will der Bund dann 12 Milliarden Euro investieren. Bis 2035 soll die Summe dadurch auf etwa 200 Milliarden Euro anwachsen.
Was sich zunächst gut anhört, sollte aber in Perspektive gerückt werden. Denn bereits heute wird das umlagefinanzierte Rentensystem zu einem Viertel aus Steuermitteln in Höhe von 108 Milliarden Euro jährlich bezuschusst. Diese Summe zeigt, dass die 10 Milliarden Euro “Sondervermögen” nicht mehr sind als der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein. “Immerhin ein Anfang”, ist man geneigt zu sagen – doch angesichts der bereits entbrannten Diskussionen über das vermeintliche “Subventionsprogramm für Wohlhabende”, wie es die taz-Kolumnistin Ulrike Herrmann beschreibt, ist ohnehin zu bezweifeln, ob und wie langfristig dieses Kapital auch anders geartete Bundesregierungen überleben wird …
Rentenbeiträge sollen stabil gehalten werden. Auch die Beiträge, die wir an die Rentenversicherung zahlen, sollen stabil bei 18,6 Prozent gehalten werden. Zumindest bis 2027. Danach können sie schrittweise auf 20 Prozent, ab 2035 sogar auf über 22 Prozent steigen.
Und das ist leider auch bitter nötig. Denn während 1962 ein Rentner von sechs Beitragszahlern unterstützt wurde, sind es heute nur noch etwa zwei Beitragszahler auf einen Rentner und 2050 soll dieser Wert gar auf 1,3 Beitragszahler auf einen Rentner sinken. Dass das – wenn Renten stabil bleiben sollen – nicht ohne zusätzliche Beiträge finanziert werden kann, ist logisch.

Großer Wurf oder doch nur Wahlkampf für 2025? Unsere Meinung

Ein Blick auf das vorgelegte Rentenpaket II zeigt, dass es sich hier leider ganz und gar nicht um den großen Wurf in Richtung zukunftsfester Altersvorsorgesysteme handelt. Vielmehr ist es wohl der Versuch, sich die Gunst der mit Abstand größten Wählergruppe im Land zu sichern. Denn die aktuellen sowie baldigen Rentner aus der Babyboomer-Generation entscheiden die Wahlen hierzulande nun einmal. Daher gibt es – politisch gesehen – keinen Grund, schmerzhafte Reformen oder Einschnitte bei aktuellen sowie zukünftigen Rentnern zu beschließen. Natürlich durchaus zum Leidwesen jüngerer Generationen. Denn die Lasten werden so lediglich weiter auf die Jüngeren “abgewälzt”, ohne das Problem ernsthaft zu lösen.

Fazit: Das sollten ETF-Fans jetzt beachten

Was heißt das nun für dich? Kurz gesagt: Nichts. Denn die Welt sieht nach Vorlage der Reform aus wie vorher auch. Das bedeutet also weiterhin: “Wer sich auf die gesetzliche Rente verlässt, ist verlassen.”
An der privaten Altersvorsorge mit weltweit diversifizierten und kostengünstigen ETFs führt daher zukünftig erst recht kein Weg vorbei. Auch das viel beschworene “Generationenkapital” in homöopathischer Dosis von 10 Milliarden Euro ändert daran herzlich wenig.
Doch wir wollen nicht allzu negativ auf die Zukunft blicken. Denn es gibt Wege, sich um die eigene Rente zu kümmern – zum Beispiel via Altersvorsorge mit ETFs. Wir unterstützen dich dabei!
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