Über Heike Buchter
Heike Buchter berichtet seit 2001 für „Die Zeit“ aus New York von der Wall Street. Sie gehört zu den ersten deutschsprachigen Autoren, die Blackrock ins Licht der Öffentlichkeit bringen.Über „Blackrock“
Stellt der Finanzriese Blackrock mit einem verwalteten Vermögen von über sechs Billionen Euro eine Gefahr für das globale Finanzsystem dar? Auf diese und weitere Fragen geht Heike Buchter in ihrem Buch “Blackrock” ein. Blackrock wurde 2015 vom Campus Verlag veröffentlicht. Das 280 Seiten umfassende Werk ist die erste Veröffentlichung der Autorin in diesem Bereich.Kernelement des Buches ist von Beginn an der Finanzriese Blackrock selbst. Wie und durch wen ist dieser Gigant entstanden? Und wie hat Blackrock es geschafft in den wenigen Jahren seines Bestehens eine größere Geldmenge anvertraut zu bekommen, als die gesamte deutsche Wirtschaft in einem Jahr umsetzt? Bei Zahlen in solch schwindelerregender Höhe muss man sich als Beobachter zwangsläufig fragen, ob diese extreme Marktmacht eine Gefahr für das globale Finanzsystem darstellen kann. Vor allem, da es Blackrock gut versteht, trotz seiner immensen Marktmacht weit unter dem öffentlichen Radar zu fliegen. Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, nimmt Heike Buchter den Leser mit auf eine Reise durch die Geschichte von Blackrock.
Natürlich kann man nicht von Blackrock reden, ohne von Larry Fink zu reden. Der 65-jährige hat Blackrock 1988 gegründet und ist dort seit 1998 Vorstandsvorsitzender und gilt als mächtigster Mann der Wall Street. Wer ist der Mann hinter dem Unternehmen? Auch hierauf bietet Heike Buchter eine spannende Antwort in ihrem Buch. Dabei geht Heike Buchter auch auf die Ursprünge von Larry Fink und Blackrock ein. Der in Kalifornien geborene Fink begann seine Karriere als Trader bei der Investmentbank First Boston. Nachdem er sich dort massiv verkalkulierte und so einen Verlust von 100 Millionen Dollar verursachte, war er gezwungen seinen Arbeitgeber zu verlassen. Nach diesem Desaster wurde er in den 80er Jahren von der Privat Equity Gesellschaft Blackstone Group dazu beauftragt, für das Unternehmen ein Anleihegeschäft aufzubauen. Diese Urform von Blackrock spaltete sich 1994 endgültig von der Blackstone Group ab, nachdem sie sich immer mehr zum eigenständigen Vermögensverwalter entwickelt hatte. Nachdem sich Blackrock 1995 mit dem Finanzdienstleister PNC Financial Services und 2006 mit der Investmentgesellschaft Merrill Lynch Investment Managers zusammengeschlossen hatte, verwaltete der wachsende Gigant bereits ein Vermögen von 1,1 Billionen US-Dollar.
Dank seiner Expertise in der Analyse und Strukturierung von komplexen Portfolios, wurden Blackrocks Dienste zunächst von Großbanken und später sogar von Regierungen und übernationalen Organisationen wie der EZB in Anspruch genommen. Blackrock spielte unter anderem bei der Lösung der Subprime-Krise und der griechischen Schuldenkrise im Hintergrund eine zentrale Rolle.
„Blackrock“ lässt die Grenze zwischen Erzählung und Aufklärung verschwimmen, wodurch das Buch sehr lebendig und einprägsam wird. Das ist vor allem von Vorteil, da die Firma Blackrock ein hochkomplexes Gebilde darstellt, das nur schwer zu durchblicken ist. Gerade aufgrund dieser Leichtigkeit und Lebendigkeit der Erzählweise schafft es die Autorin Licht in das Dunkel des globalen Finanzgiganten zu bringen.