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Diese 5 Arten von Aktien solltest du kennen

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Willst du fundiert in Aktien investieren, solltest du die wichtigsten Arten von Aktien kennen: Es gibt Growth-, Value-, zyklische, Dividenden- und defensive Aktien. Wir schauen uns das mit dir an.

Diese 5 Arten von Aktien solltest du kennen
 
  • Level: Für Beginner
  • Lesedauer: 5 Minuten
Was dich in diesem Artikel erwartet
Was unterscheidet Apple von Coca Cola? Obwohl es sich bei beiden um US-amerikanische Unternehmen mit globalem Engagement und um Aktiengesellschaften handelt, gibt es neben den offensichtlichen Unterschieden auch welche in punkto Aktie.
Es gibt 5 Makro-Aktienkategorien, in die wir die meisten Aktien auf dem Markt einteilen können. Los geht’s.

Wachstumsaktien (Growth Aktien)

Wachstumsaktien werden mit Unternehmen in Verbindung gebracht, von denen erwartet wird, dass sie über dem Marktdurchschnitt wachsen. Diese Unternehmen reinvestieren ihre Gewinne oft, um ihr Geschäft weiter auszubauen anstatt Dividenden an die Aktionäre auszuschütten.
Zu den typischen Merkmalen von Wachstumsaktien gehören:
  • Hohes Wachstumspotenzial: Die Unternehmen sind meist in wachstumsstarken Sektoren wie Technologie, künstliche Intelligenz oder der Elektromobilität tätig.
  • Rentabilität: Viele Unternehmen sind vielleicht noch nicht rentabel und erwirtschaften daher noch keine Gewinne. Trotzdem hängt ihr Kurs sehr stark von den Erwartungen der Anlegerinnen und Anleger an die Zukunft ab und weniger von der aktuellen Situation. Daher werden diese Unternehmen oft auch mit höheren Kennzahlen bewertet – das Kurs-Gewinn-Verhältnis, KGV, ist beispielsweise höher.
  • Fehlende Dividenden: Da Gewinne reinvestiert werden, werden Dividenden selten oder gar nicht ausgeschüttet.
  • Erhöhte Volatilität und Risiko: Mit einem großen Wachstumspotenzial gehen ein erhöhtes Risiko und eine höhere Preisvolatilität einher.

Wann sind Wachstumsaktien am besten?

Da Wachstumsunternehmen oft einen hohen Kapitalbedarf haben und vor allem anfangs “Geld verbrennen”, weil sie keine Gewinne machen und zum Teil (stark) verschuldet sind, sind Zeiten mit niedrigen Zinssätzen günstig für die Performance dieser Unternehmen. Ist das Geld billig, so erhalten diese Unternehmen einfacher Geld von Investoren als in Zeiten höherer Zinssätze.
Generell ist das Umfeld optimal, wenn die Wirtschaft wächst und die Marktbedingungen günstig sind.
Ein Beispiel dafür ist Tesla, das sowohl seine Produktionskapazitäten als auch seine technologischen Innovationen im Automobil- und Energiesektor schnell ausgebaut hat. Die Bewertung von Tesla wird daher eher durch hohe Erwartungen an das zukünftige Wachstum als durch die aktuellen Erträge bestimmt.
justETF Tipp: Für eine globale Diversifizierung entscheiden sich Anlegerinnen und Anleger oft für ETFs. Mit ihnen kannst du mit einem einzigen Kauf Hunderte und in manchen Fällen Tausende von Aktien in dein Portfolio aufnehmen. Hier erfährst du mehr über ETFs.

Value-Aktien

Value-Aktien sind Aktien, die von Anlegerinnen und Anlegern im Verhältnis zu ihrem wahren Wert als unterbewertet angesehen werden. Diese Aktien werden oft mit sogenannten “reifen” Unternehmen mit stabilen Cashflows in Verbindung gebracht, die aber aus irgendeinem Grund vom Markt übersehen wurden.
Zu den wichtigsten Merkmalen dieser Unternehmen gehören:
  • Attraktive Bewertungen: Die Aktien werden oft zu einem Vielfachen unter dem Marktdurchschnitt gehandelt.
  • Dividenden: Die Unternehmen zahlen in der Regel regelmäßige Dividenden. Das macht sie für einkommensorientierte Anlegerinnen und Anleger attraktiv.
  • Geringere Volatilität: Die Aktien sind in der Regel weniger risikoreich und auch nicht so volatil wie Wachstumswerte.
Ab wann ist ein Unternehmen vom Markt unterbewertet? Das zu beurteilen ist keineswegs einfach. Zur Berechnung gibt es sehr komplizierte Modelle. Eine exakte Wissenschaft ist es nicht: Die Beurteilung beruht nämlich auf Zukunftserwartungen, die bei jedem von uns anders sein können.
Um den inneren Wert des Unternehmens und damit den wahren Wert der Aktien zu ermitteln, bietet sich die Berechnung von Kennzahlen an.
  • Die bekannteste Kennzahl ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). Sie wird berechnet, indem du den aktuellen Kurs einer Aktie durch den Gewinn pro Aktie (EPS – “Earnings per Share”) des Unternehmens teilt. Ein niedriges KGV kann darauf hinweisen, dass die Aktie im Verhältnis zu ihren Gewinnen unterbewertet ist, insbesondere im Vergleich zum durchschnittlichen KGV der Branche oder des breiteren Marktes.
Neben dem KGV gibt es noch andere Kennzahlen, die zur Bewertung von Aktien verwendet werden:
  • Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV): Diese Kennzahl ist nützlich für Unternehmen, die noch nicht profitabel sind oder stark schwankende Gewinnmargen haben.
  • Kurs/Cashflow-Verhältnis (KCV): Die Kennzahl eignet sich für die Beurteilung der Fähigkeit, Barmittel im Verhältnis zum Aktienkurs zu generieren.
  • Kurs/Buchwert-Verhältnis (KBV): Diese Kennzahl wird verwendet, um den Marktwert eines Unternehmens mit seinem Buchwert zu vergleichen. Das ist besonders wichtig bei der Bewertung von Finanzinstituten.

Wann sind Value-Aktien am besten?

Value-Aktien sind in Zeiten des wirtschaftlichen Aufschwungs besonders attraktiv. Beispielsweise sind das Unternehmen, die sich während einer Rezession schwer tun und dann umso mehr von einer wirtschaftlichen Erholung profitieren.
Ein Beispiel dafür ist Berkshire Hathaway. Das von Warren Buffett geführte Unternehmen ist für seine Value-Investmentstrategie bekannt, die sich auf den Kauf von Aktien unterbewerteter Unternehmen konzentriert.
justETF Tipp: Suchst du nach einer einfacheren Möglichkeit, in Value-Aktien zu investieren? Schau dir unseren Anlageleitfaden zu Value-ETFs an.

Dividendenaktien

Dividendenaktien sind besonders attraktiv für Anlegerinnen und Anleger, die einen stetigen Einkommensstrom suchen. Diese Aktien stammen typischerweise von Unternehmen, die hohe und konstante Dividenden zahlen.
Hier sind einige Merkmale von Dividendenaktien:
  • Hohe Dividenden: Die Dividendenrendite ist in der Regel höher als der Marktdurchschnitt.
  • Finanzielle Stabilität: Unternehmen, die hohe Dividenden zahlen, sind oft groß, etabliert und haben einen vorhersehbaren Cashflow.
  • Geringeres Kapitalwachstum: Der Fokus auf Dividenden kann bedeuten, dass der Aktienkurs langsamer wächst als der anderer Unternehmen.

Wann sind Dividenden-Aktien am besten?

Dividenden-Aktien sind meist am besten, wenn die Zinsen niedrig und die Märkte volatil sind. In solchen Situationen investieren Anlegerinnen und Anleger oft in solche Aktien, weil sie einen stetigen Einkommensstrom durch diese Dividenden erhalten.
Ein Beispiel ist Coca Cola mit seiner zuverlässig wachsenden Dividende. Seit Jahrzehnten steigt sie an. Als weltweit führendes Unternehmen der Getränkeindustrie bietet Coca Cola eine finanzielle Stabilität und ein erprobtes Geschäftsmodell, dank der das Unternehmen regelmäßige Dividenden an die Aktionäre ausschütten kann.

Defensive Aktien

Defensive Aktien stammen von Unternehmen, die (lebens)notwendige Güter und Dienstleistungen herstellen, deren Nachfrage unabhängig von der Wirtschaftslage (relativ) stabil bleibt. Dazu zählen z.B. Gesundheitsdienste, Lebensmittel- und Versorgungsunternehmen sowie andere Konsumgüterkonzerne. Defensive Aktien zählen oft auch zu den Dividenden-Aktien.
Die Merkmale defensiver Aktien sind folgende:
  • Wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit: Defensive Aktien neigen dazu, auch in Rezessionen gut abzuschneiden.
  • Stabile Dividenden: Sie zahlen oft verlässliche Dividenden, was sie für konservative Anlegerinnen und Anleger attraktiv macht.
  • Mäßiges Wachstum: Defensive Aktien bieten in der Regel ein geringeres Kapitalwachstum als Wachstumsaktien.
Ein Beispiel ist Johnson & Johnson – ein Unternehmen, das Basiskonsumgüter (seit 2023 als Spinoff unter dem Namen Kenvue selbständig an der Börse), Medikamente und medizinische Geräte herstellt. Eine widerstandsfähige Wahl bei wirtschaftlichen Schwankungen. Die Diversifizierung von Johnson & Johnson sowie die konstante Nachfrage nach Gesundheitsprodukten machen es zu einer typisch defensiven Aktie.

Zyklische Aktien

Im Gegensatz zu defensiven Unternehmen werden zyklische Aktien stark von Wirtschaftszyklen beeinflusst. Ihre Wertentwicklung ist in der Regel eng mit den Wachstums- oder Rezessionsphasen der Wirtschaft verbunden. Woran liegt das? Die Unternehmen, die diese Aktien vertreten, sind in Sektoren tätig, in denen die Nachfrage steigt, wenn die Wirtschaft stark ist, und in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs sinkt.
Einige Beispiele und typische Branchen sind:
  • Automobilindustrie: Die Autoverkäufe steigen in der Regel, wenn die Wirtschaft stark ist und Verbraucherinnen und Verbraucher sich finanziell sicher fühlen.
  • Baugewerbe: In einer wachsenden Wirtschaft nehmen Bauprojekte oft zu, da sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen in neue Gebäude und Wohnungen investieren.
  • Verarbeitendes Gewerbe: Dazu gehören Produkte wie Haushaltsgeräte und Möbel, die die Menschen in Zeiten wirtschaftlicher Prosperität eher kaufen.
  • Reisen und Freizeit: Sektoren wie Hotels, Fluggesellschaften und Restaurants verzeichnen einen Anstieg an Kundinnen und Kunden, wenn die Wirtschaft boomt.

Unser Fazit

Möchtest du dir ein ausgewogenes und diversifiziertes Portfolio aufbauen, ist es wichtig zu wissen, in welche Art von Unternehmen du investierst und in welche Kategorie dieses fällt.
Auf diese Weise kannst du das Risiko mindern und die Rendite maximieren. Kaufst du nur Wachstumsunternehmen, setzt du dich – wie üblich – einer hohen, vielleicht zu hohen Volatilität aus. Umgekehrt könnte ein Portfolio mit ausschließlich dividendenstarken Unternehmen das Kapitalwachstum etwas bremsen.
Wie so oft im Leben macht also der richtige Mix aus den verschiedenen Aktien-Arten das perfekte Portfolio aus. Am einfachsten funktioniert eine breite Diversifikation aber selbstverständlich – da sind wir uns bei justETF natürlich weiterhin sicher – über breit gestreute ETFs. Überleg dir also gut, ob du ausschließlich auf Einzelaktien setzen möchtest oder nicht doch den ein oder anderen Stabilitätsanker in Form eines ETFs in dein Depot packst.
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