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Wie funktioniert der ETF-Handel?

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Erfahren Sie mehr über die Grundlagen und Besonderheiten des ETF-Handels. Lernen Sie, wie ein ETF-Kurs zustande kommt, was es mit dem Spread auf sich hat und was der außerbörsliche Handel ist.

Wie funktioniert der ETF-Handel?
 
Beim Handel mit ETFs werden während der Börsenöffnungszeiten ständig aktuelle Kurse gestellt. Das ist vergleichbar mit dem Aktienhandel. Kaufaufträge und Verkaufsaufträge werden umgehend ausgeführt, vorausgesetzt, die Orderkriterien sind erfüllt. Wie das im Detail funktioniert und welche Besonderheiten es dabei gibt, erklären wir Ihnen in diesem und allen weiterführenden Artikeln.
 
Dieser Artikel ist interessant für Sie, wenn Sie
  • eine größere Summe in ETFs investieren möchten.
  • eine größere Zahl von ETF-Anteilen verkaufen möchten.
  • Ihren ETF-Sparplan mit einer Einmalzahlung ergänzen möchten.

Die Besonderheiten des ETF-Handels

Im Gegensatz zu traditionellen Fonds, die üblicherweise einmal am Tag nur zum sogenannten „Nettoinventarwert” (kurz NAV) gekauft und verkauft werden, werden ETFs an der Börse gehandelt.

Dies ist ein großer Unterschied: Bei ETFs, die Sie an der Börse handeln, wissen Sie im Voraus ziemlich genau, welchen Preis Sie bezahlen müssen. Beim NAV-Handel hingegen kennen Sie zum Kauf- beziehungsweise Verkaufszeitpunkt den Preis nicht und handeln damit „auf gut Glück“.
 
justETF Tipp: Wenn Sie in einen ETF Sparplan sparen, brauchen Sie sich um die Wahl der Handelsplätze und die Besonderheiten des ETF-Handels erst mal keine Gedanken zu machen. Das erledigt der Online Broker für Sie. Dieser bündelt die Sparplan-Orders und führt sie an einem Handelsplatz aus. Welcher Broker dazu welchen Handelsplatz nutzt, erfahren Sie in unseren Testberichten aus dem ETF Sparplan Vergleich

Wie kommt ein ETF-Kurs zustande?

Der Kurs eines ETF kann sich teilweise im Sekundentakt ändern. Der ETF-Kurs wird an der Börse zwischen den Marktteilnehmern ausgehandelt. Die Börse funktioniert wie ein Marktplatz, an dem Angebot und Nachfrage aufeinandertreffen. Der Kurs des ETF ist immer der Preis, zu dem der letzte Handel an der Börse zustande kam.
 
Damit es ständig aktuelle Kurse gibt, werden Handelsteilnehmer mit der Kursfeststellung beauftragt, sogenannte „Market Maker”. Diese Market Maker handeln auch die Werte, die sich im ETF befinden, und bieten den ETF deswegen zum bestmöglichen Preis an. Angebot und Nachfrage für den ETF selbst spielen für die Preisfindung daher kaum eine Rolle, die sich ja idealerweise an der Rendite des zugrunde liegenden Index orientieren sollte. Ein hohes Volumen auf der Kauf- oder Verkaufsseite führt wegen der einhergehenden Verunsicherung im Markt eher nicht zu einem anderen Kursverlauf, sondern zu einer höheren Spanne zwischen An- und Verkaufspreis (sog. „Spread”). Das ist der große Unterschied zum Handel von Aktien. Aktien sind nur begrenzt verfügbar, der Kurs kommt durch Angebot und Nachfrage im Orderbuch zustande. Die Zahl der ETF-Anteile ist hingegen variabel, die Verfügbarkeit wird durch die im Index enthaltenen Titel begrenzt. 

Für Sie ändert sich trotz dieses Unterschieds nur wenig beim Kauf und Verkauf von ETFs. 
 
Die Kursfindung für ETFs ist heute weitgehend automatisiert. Viele Kurse werden nur noch von Computern ohne menschliche Unterstützung berechnet. Das erlaubt auch das Zusammenwirken mehrerer Market Maker im Orderbuch von vollelektronischen Börsen wie Xetra. Die Market Maker stehen untereinander im Wettbewerb, und nur die beste Preisstellung gewinnt bei den Orders der Anlegenden. Aus diesem Grund ist der Handel von ETFs auf sehr liquide Märkte wie DAX, MSCI World oder S&P 500 oftmals noch effizienter als der Kauf der einzelnen Titel aus dem Index. Dies geschieht ebenfalls wieder zum Vorteil der Anlegenden. 
 

Kursverlauf während eines Tages bei einem MSCI World-ETF

 Kursverlauf während eines Tages bei einem MSCI World-ETF
Quelle: Börse Stuttgart, Kursverlauf intraday iShares Core MSCI World (IE00B4L5Y983); Stand: 17.09.2021
 

Was ist der Spread?

Der Kaufpreis eines ETF unterscheidet sich immer vom Verkaufspreis. Diesen Unterschied gibt es auf jedem freien Markt. Die Differenz aus Ankaufskurs (Briefkurs) und Verkaufskurs (Geldkurs) bezeichnet man als „Geld-/Brief-Spanne” oder „Spread”.
 

Taxierung eines DAX-ETF zu turbulenten Handelszeiten

Taxierung eines DAX-ETF zu turbulenten Handelszeiten
Quelle: Xetra, boerse-frankfurt.de, ISIN DE0005933931 (iShares Core DAX); Stand: 25.03.2020

Der Geldkurs liegt zum selben Zeitpunkt immer unter dem Briefkurs. Das heißt, wenn Sie zum selben Zeitpunkt eine identische Stückzahl eines ETF kaufen und verkaufen, würde dies immer die Geld-/Brief-Spanne kosten.

Da Sie die Anteile eines ETF kaufen und irgendwann wieder verkaufen, ist der Spread wie eine Art Gebühr zu sehen, die Sie bezahlen. Aus dieser Gebühr finanzieren sich die Market Maker.

Die Höhe des Spreads hängt vor allem von der Liquidität der zugrunde liegenden Wertpapiere eines ETF ab. Gibt es viele Marktteilnehmer, die DAX-Aktien kaufen und verkaufen, dann ist auch der Spread beim DAX-ETF sehr niedrig. Sind dagegen nur wenige Marktteilnehmer vorhanden, kann der Spread groß und damit teuer sein.
 
Sie können den Spread jederzeit selbst vor der Order einschätzen, weil Kauf- und Verkaufspreis bei den meisten Brokern in der Ordermaske angezeigt werden.  Unabhängig davon kann sich der Spread vergrößern, wenn es an den Finanzmärkten zu Turbulenzen kommt.
 
justETF Tipp: Je niedriger der Spread, desto höher ist die Liquidität. Mehr zur Funktionsweise des ETF-Handels und den Spreads erfahren Sie in unserem Artikel Die Liquidität von ETFs.

Börsenhandel: An welchen Börsen kann ich ETFs handeln?

In Deutschland können Sie ETFs auf vielen Handelsplätzen börslich handeln: auf der elektronischen Handelsplattform XETRA, den elektronischen Handelsplätzen der Regionalbörsen und an den Regionalbörsen selbst. Viele Neobroker setzen dabei auf den günstigen Handel auf den elektronischen Handelsplattformen der Regionalbörsen wie Tradegate, gettex, Quotrix oder LS Exchange.
 
Auf XETRA können Sie von 9:00 bis 17:30 Uhr fortlaufend mit ETFs handeln. Andere Handelsplätze bieten den ETF-Handel zu deutlich erweiterten Handelszeiten an, etwa von 8:00 bis 22:00 Uhr.
 
Des Weiteren können Sie ETFs, die in Deutschland nicht an einer Börse gehandelt werden, an ausländischen Börsen, wie zum Beispiel der London Stock Exchange (Londoner Börse), Euronext (Pariser Börse) und der SIX Swiss Exchange (Schweizer Börse), kaufen und verkaufen. 
 
justETF Tipp: Wie Sie einen ETF ganz einfach bei Ihrem Online Broker kaufen können, beschreiben wir detailliert in unserem Artikel Schritt-für-Schritt-Anleitung für den ETF-Kauf. Das gilt natürlich genauso für den Verkauf von ETF-Anteilen.

Handelszeiten der Börsen

Handelszeiten der Börsen
Quelle: justETF Research
 

Außerbörslicher Handel: Was muss ich beachten?

Viele ETFs können neben den Börsen auch außerbörslich gehandelt werden. Im sogenannten „Direkthandel” können Sie Anteile von ETFs über Ihren Broker direkt bei Handelsteilnehmern wie Lang & Schwarz, Société Generale oder der Baader Bank kaufen und verkaufen. Welche Handelshäuser angeboten werden, variiert je nach Broker sehr stark. 

Vorteile des außerbörslichen Handels im Vergleich zum Börsenhandel ergeben sich aus den niedrigeren Ordergebühren. Zudem ist der außerbörsliche Handel außerhalb der Börsenöffnungszeiten möglich.

Dieser ist jedoch mit Vorsicht zu genießen. Während die Börsen geöffnet sind, werden im außerbörslichen Handel in der Regel vergleichbare Spreads gestellt wie im Börsenhandel. Sind die Börsen jedoch geschlossen, gibt es weniger Marktteilnehmer und die Liquidität sinkt. Dies hat zur Folge, dass die Kaufs- und Verkaufspreise weiter auseinanderliegen und der Handel damit teurer wird.
 

Wahl des Handelsplatzes

Die große Vielfalt des Angebots von Handelsmöglichkeiten und Plattformen am Standort Deutschland ist übrigens einmalig. In anderen Ländern existieren außer der Leitbörse keine weiteren Handelsplätze, an denen Privatanlegende ETFs handeln können. Anlegerinnen und Anleger haben eine große Auswahl, müssen aber bei der Order eine Entscheidung fällen, zu welchem Handelsplatz die ETF-Order geleitet werden soll.
 
Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass der Handel auf Xetra jederzeit am liquidesten ist. Andere Handelsteilnehmer, die an den Regionalbörsen, den elektronischen Handelsplätzen der Regionalbörsen oder außerbörslich quotieren, orientieren sich an den Xetra-Preisen. Das gilt ganz besonders in turbulenten Marktphasen. Der Handel auf anderen Plattformen im Inland ist daher vor allem durch niedrige Handelsgebühren und erweiterte Handelszeiten interessant.
 
Auch im Ausland können Sie ETFs kaufen. Dabei fallen jedoch deutlich höhere Ordergebühren als beim ETF-Handel in Deutschland an. Beachten Sie außerdem, dass alle auf Xetra gelisteten ETFs in Deutschland zum Vertrieb zugelassene Publikumsfonds sind und für Anlegende mit Steuersitz in Deutschland steuerlich keine Probleme aufwerfen. 
 
Dies betrifft uneingeschränkt ETFs, die nicht in der EU, besonders aber in den USA aufgelegt wurden. Diese werden sogar mit deutschen Wertpapierkennnummern immer wieder auch auf Handelsplattformen wie Tradegate angeboten. Lesen Sie hier mehr über US-ETFs.
 
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