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Inflation und ETF: Das kannst du tun

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Warum können ETFs vor Inflation schützen? In diesem Artikel verraten wir dir sinnvolle Strategien gegen den Anstieg des Preisniveaus.

Inflation und ETF: Das kannst du tun
 
  • Level: Für alle
  • Lesedauer: 5 Minuten
Was ist eigentlich Inflation? Inflation bewirkt, dass unser Geld an Kaufkraft verliert, weil Güter und Dienstleistungen teurer werden. Wer spart, um Vermögen aufzubauen, ist besonders betroffen.
„Sparen ist Konsum in der Zukunft”, sagen die Ökonomen. Das heißt: Je höher die Inflation, desto weniger kannst du dir in der Zukunft von deinem Ersparten leisten. Was heißt das nun für ETFs?

Was dich in diesem Artikel erwartet

1. Was passiert mit ETFs bei Inflation?

Viele Menschen machen sich Sorgen um ihr Geld: Die Geldentwertung in Deutschland ist so hoch wie seit langem nicht mehr – und ein Ende ist aufgrund der aktuellen Situation nicht in Sicht: Abgesehen von den Sondereffekten der Corona-Pandemie wirken die kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Russland und der Ukraine als zusätzlicher Preistreiber.
Was heißt das für dich?
  • Für Sparerinnen und Sparer mindert Inflation die Kaufkraft in der Zukunft. Sie kostet also indirekt Rendite.
  • Als ETF-Sparerin oder Sparer bist du vor allem dann betroffen, wenn Inflation eine Auswirkung auf die in deinem ETF enthaltenen Unternehmen bzw. den Index hat. Dies kann die Geschäftsentwicklung belasten und somit die Rendite deines ETF.
Langfristig kannst du dich gegen eine solche Inflation nur schützen, wenn du breit diversifiziert im Kapitalmarkt oder in Sachwerten investiert bist: Denn viele Unternehmen im Index können Preissteigerungen durchsetzen und leiden daher nicht unter Preiserhöhungen. Handle also nicht überstürzt. Mit einer langen Haltedauer kannst du die Schwankungen der Märkte besser aushalten.
justETF Tipp: Bist du kurzfristig nicht auf dein in einem ETF-Sparplan investiertes Geld angewiesen, sieh das Positive. Denn in Zeiten niedriger Kurse, so wie aktuell, bekommst du für deine konstante Sparrate besonders viele ETF-Anteile – und zwar dank Cost-Average Effekt.

2. Warum ETFs vor Inflation schützen können

Historisch betrachtet gab es zwar eine sichtbare Geldentwertung. Allerdings haben sich die Kapitalmärkte im gleichen Zeitraum sehr viel besser entwickelt. Ein Vergleich:
  • Mit 10.000 Euro von vor zehn Jahren kannst du dir heute nur Waren im Wert von 9.180 Euro kaufen. Durch die Geldentwertung hättest du also eine heutige Kaufkraft im Wert von 820 Euro verloren.
  • Hättest du vor zehn Jahren allerdings 10.000 Euro in den MSCI World (in EUR) investiert, wären diese jetzt 18.433 Euro wert!
Dieser Unterschied zwischen Geldentwertung auf der einen und Marktrendite auf der anderen Seite fällt über eine noch längere Frist sogar noch viel drastischer aus. Dank ETFs hast du die Möglichkeit, einfach und kostengünstig an der Entwicklung der Kapitalmärkte zu partizipieren. Daher sind ETFs historisch gesehen ein hervorragendes Werkzeug, um Inflation zu begegnen.
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Wertzuwachs des MSCI World vs. Geldentwertung

Wertzuwachs des MSCI World vs. Geldentwertung
Quellen: justETF Research; MSCI; Deutsche Bundesbank (bereinigter Verbraucherpreisindex); Stand: 30.09.2021

3. Welche ETFs schützen?

Angesichts der durch Inflation verursachten Unsicherheiten könnten Sparerinnen und Sparer das Bedürfnis verspüren, das eigene Portfolio und das Vermögen gegen die Entwertung abzusichern. Über entsprechende Strategien bis hin zu Untergangsszenarien wird regelmäßig in den Medien berichtet.
Einige Beispiele:
  • Aktienstrategien: Aktien von Unternehmen, die steigende Preise bei ihrer Kundschaft einfach durchsetzen können, könnten unempfindlicher gegen Inflation sein. Strom wird immer gebraucht, Grundnahrungsmittel auch. Anlegerinnen und Anleger könnten ETFs auf Branchen wie Basiskonsumgüter oder Energieversorger kaufen. Alternativ kämen Unternehmen infrage, die aufgrund ihrer Wettbewerbssituation leicht die Preisführerschaft übernehmen können, wie etwa die großen Digitalkonzerne.
  • Rohstoffe: Rohstoffinvestments könnten auch ein guter Schutz sein, denn sie sind selbst oft ein Treiber für Inflation. Daten aus der Vergangenheit bestätigen diesen Ansatz tatsächlich. 
  • Inflationsgeschützte Anleihen: Diese werden von Staaten ausgegeben, die am Ende der Laufzeit bei Fälligkeit einen Inflationsausgleich zahlen. Es gibt ETFs, die Indizes auf solche inflationsgeschützten Anleihen abbilden.
  • Cash und kurzlaufende Anleihen: Liquide Gelddepots gelten als kurzfristige Option bei Inflation, weil du damit flexibel bleibst und in naher Zukunft etwas besser Verzinstes kaufen kannst. 
  • Gold: Das Edelmetall gilt als Inflationsschutz, weil es eine Art unabhängige Währung darstellt.
  • Luxus: Ob teure Sportwagen, hochwertige Taschen oder Champagner & Co.: Diese Luxusgüter werden auch in Zeiten von Inflation gekauft – es gibt ETFs, die diese Branchen abdecken.
Alle genannten Möglichkeiten haben eines gemein: Bist du bereits in eine oder mehrere der aufgezählten Strategien investiert, dann kannst du dich zurücklehnen. 
Außerdem funktionieren diese Strategien nicht, wenn du die Werte nach Einsetzen der Inflation erst noch kaufen musst. Denn die meisten gut informierten Marktteilnehmer kennen deren Wirkungsweise genauso gut. Daher sind die Erwartungen längst frühzeitig eingepreist – ein Inflationsschutz wird leicht wirkungslos wegen zu hoher Vermögenspreise.
justETF Tipp: Um sich besser gegen Inflation zu schützen, bieten Scalable Capital, die ING und andere Broker für ETF-Sparpläne eine Dynamisierung des Sparbetrags an. Eine sinnvolle Idee, finden wir!

4. Wie du dich vor Inflation schützen kannst

Kurzfristig sind die Chancen also gering, um dich aktiv gegen Inflation zu wehren. Hier liest du mehr über den besten Weg, um die Inflation zu besiegen.
Der Hebel für die private Kapitalanlage liegt jedoch in der langen Frist. Du kannst in Finanzinstrumente investieren, die erwiesenermaßen langfristig Renditen abwerfen. Das ist beispielsweise eine breit gestreute, passive Anlagestrategie mit einem Welt-ETF. Die historischen Daten legen nahe, dass eine solche Strategie ein wirksames Rezept gegen Kaufkraftverlust darstellt.
So hat der MSCI World-Index über die letzten 50 Jahre rund 9 Prozent pro Jahr an Rendite eingebracht – in Euro gerechnet, jedoch ohne Steuern zu berücksichtigen. Natürlich ist diese Rendite – anders als bei einer Zinsanlage – für die Zukunft nicht garantiert. Allerdings wird sich an der Funktionsweise des MSCI World und anderer breiter Welt-Indizes nicht viel ändern, solange das ökonomische System in seiner jetzigen Form bestehen bleibt.
justETF Tipp: Erfahre in unserem Artikel über Aktienrisiko, wie Risiko und Rendite des MSCI World sich in den letzten 50 Jahren entwickelt haben. 
Kurzfristig sind bei einem Investment in den Kapitalmarkt allerdings immer Verluste möglich. Dieses Risiko einzugehen, lohnt sich darum nur, wenn du das angelegte Geld über mindestens eine Wirtschaftskrise retten kannst, indem du entsprechend langfristig investierst.
Eine langfristige Buy-and-Hold-Strategie mit ETFs scheint den anderen kurzfristigen Strategien überlegen zu sein. Nutze ETFs als Mittel gegen Inflation, damit du dir später etwas leisten kannst. Am einfachsten lässt sich diese Strategie mit einem ETF Sparplan umsetzen. Die besten ETFs für deinen Sparplan finden du immer aktuell im ETF Sparplan Vergleich.
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5. Exkurs: Was hinter der Inflation steckt

Wie viel Inflation kannst du tolerieren und welche Höhe schadet? Die Ökonomie ist sich uneins über eine „gesunde Höhe” von Inflation. Einige Prozent können durchaus wünschenswert sein, um den Wandel im Kapitalismus zu beschleunigen.
Eine zu hohe Inflation vermag dagegen eine ganze Volkswirtschaft zu lähmen, wie sich beispielsweise in vielen Entwicklungsländern zeigt. Nachrichten zu hohen Inflationsraten beherrschen zuweilen die Berichterstattung, ohne dass klar wird, welches Phänomen damit überhaupt gemeint ist.
Hier die gängige Definition in der Wirtschaftssprache: Es handelt sich um einen Zinssatz, der die aktuellen Güterpreise mit den Preisen des Vorjahres vergleicht. Praktisches Beispiel: Wie viel kostete Gemüse im Februar dieses Jahres im Vergleich zum Februar des vergangenen Jahres? Das Gleiche lässt sich auf Benzin, Mieten und vieles mehr anwenden.
Statistiker schauen sich die Preise von vielen Gütern im Detail an. Damit das auch systematisch klappt, haben sie einen sogenannten „Warenkorb” definiert. Der soll abbilden, wofür Durchschnittsbürger:innen ihr Geld ausgeben, inklusive Miete, Strom, Pendlerticket und Handyvertrag.
Die genaue Zusammensetzung des Warenkorbs kannst du sehr schön auf der Website der Europäischen Zentralbank oder der des Statistischen Bundesamts anschauen. Die wichtigsten Inhalte des Warenkorbs haben wir hier für dich aufgelistet:

Warenkorb für die Inflationsmessung

Warenkorb für die Inflationsmessung
   Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe
   Verkehr
   Freizeit, Unterhaltung und Kultur
   Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke
   Möbel, Leuchten, Geräte, Haushaltszubehör
   Gaststätten- und Beherbergungsdienstleistungen
   Gesundheit
   Bekleidung und Schuhe
   Alkoholische Getränke und Tabakwaren
   Post und Telekommunikation
   Bildungswesen
   Andere Waren und Dienstleistungen
32,5%
12,9%
11,3%
9,7%
5,0%
4,7%
4,6%
4,5%
3,8%
2,7%
0,9%
7,4%
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), 2021; Stand: 30.09.2021 (letzte Anpassung 2015)
Was bedeutet Inflation für dich? Auf der Website des Statistischen Bundesamtes kannst du deine persönliche Inflation berechnen.
Natürlich bildet der Warenkorb nur einen Durchschnitt ab. Er wurde nach repräsentativen Konsumgewohnheiten zusammengestellt. Im Einzelfall kann das anders aussehen: Mietkosten treten nicht auf, wenn du in den eigenen vier Wänden wohnst. Dagegen spielen Energiepreise eine große Rolle, wenn du ein großes Zuhause hast und du viele und weite Strecken mit dem eigenen Auto zurücklegst.
Oft trügt der subjektive Eindruck: Preissteigerungen an der Tankstelle fallen dir wahrscheinlich viel eher auf als die Tatsache, dass technische Geräte wie etwa Flatscreen-Fernseher sehr preiswert geworden sind. Und eine schleichende Preissteigerung bemerkst du erst beim genauen Hinsehen.
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