7 Gründe für ein zweites Depot

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Deutsche besitzen im Schnitt zwei Wertpapier-Depots.* Warum und wann macht das Sinn? Wir sagen es dir.

7 Gründe für ein zweites Depot
 
  • Level: Für alle
  • Lesedauer: 5 Minuten
7 Gründe für ein zweites Depot
Ein Zweitdepot ist – wie der Name bereits vermuten lässt – nichts anderes als ein weiteres Wertpapierdepot. Du kannst ein solches Zweitdepot bzw. Unterdepot in einigen Fällen bei deiner bereits bestehenden Bank eröffnen oder alternativ bei einem anderen Anbieter. Kurz gesagt: Du musst nicht nur bei einer Bank oder einem Online-Broker ein Depot haben, um mit Wertpapieren zu handeln.

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Warum ein Zweitdepot?

Doch ist es überhaupt sinnvoll ein zweites Depot zu eröffnen? Und wenn ja, in welchen Fällen? Wir haben für dich sieben Gründe gesammelt, warum es sich durchaus lohnen kann, neben deinem bestehenden Depot ein zweites zu eröffnen.

1. Wenn du von niedrigen Gebühren profitieren willst

Preise vergleichen lohnt sich – auch bei der Geldanlage in ETFs. Nutze die Kostenvorteile von Online- bzw. Neobrokern, damit beim Investieren in ETFs mehr von der erwirtschafteten Rendite für dich übrig bleibt.

2. Klassisch + Neo: Wenn du das Beste aus beiden Welten genießen willst

Bei etablierten Banken bekommst du in vielen Fällen mehr Service, zahlst dafür aber auch höhere Gebühren. Bei einem Neobroker hast du eine kostenlose Depotführung und handelst du dagegen extrem günstig, musst dafür aber womöglich Abstriche beim Service in Kauf nehmen. Mit zwei Depots kannst du beides kombinieren und je nach Situation das eine oder das andere Depot nutzen.

3. Wenn du deinen Wertpapierbestand trennen willst

Ein Beispiel: Es gibt immer mehr Menschen, die ein Depot für ETF Sparpläne haben, nebenbei aber auch mit Aktien, Kryptowährungen oder Derivaten traden wollen. In diesem Fall kann es durchaus Sinn machen, die Wertpapierbestände voneinander zu trennen. Auch im Hinblick auf Verlustverrechnungstöpfe kann eine Trennung verschiedener Asset-Klassen Sinn ergeben. Denn Gewinne aus ETF-Verkäufen können nur mit realisierten Verlusten aus ETF-Geschäften gegengerechnet werden.
Die Verrechnung mit Gewinnen und Verlusten aus anderen Asset-Klassen – wie beispielsweise Einzelaktien – ist hingegen nicht in allen Fällen möglich. Daher kann es aus steuerlicher Sicht Sinn ergeben, mehrere Depots für verschiedene Strategien zu führen.

4. Wenn du unterschiedliche Strategien testen willst

Auch zum Testen verschiedener Strategien kann es sich lohnen, die Depots voneinander zu trennen. Mit einem zweiten Depot kannst du so beispielsweise eine etwas risikoreichere Strategie verfolgen.
justETF Tipp: Kennst du schon unseren justETF Strategie-Planer? Hier kannst du unterschiedliche Risikoverteilungen wählen.

5. Wenn du bestimmte Vermögenswerte trennen willst

Wenn du neben deinem eigenen Depot beispielsweise noch ein zweites mit deiner Partnerin bzw. deinem Partner unterhalten möchtest, dein eigenes aber auf deinen Namen weiterlaufen soll, bietet sich ein gemeinschaftliches Zweitdepot durchaus an. Doch Vorsicht: Nicht alle Banken und Broker bieten ein “Gemeinschaftsdepot” an.

6. Wenn du jederzeit flexibel und handlungsfähig bleiben willst

In extremen Marktphasen oder aufgrund verschiedenster Einflussfaktoren kann es in seltenen Fällen dazu kommen, dass der Handel über dein Haupt-Depot zeitweise nicht möglich ist. So geschehen beispielsweise in der Anfangsphase der Corona-Pandemie, wo einige Broker dem hohen Handelsvolumen nicht Stand halten konnten und die entsprechenden Handelssysteme zusammenbrachen.
Willst du einfach handeln, ist in solchen Momenten die Möglichkeit, auf ein zweites Depot auszuweichen, natürlich Gold wert. Auch die Anbindung an verschiedene Börsen bzw. Handelsplätze ist sinnvoll. Sollte ein Handelssystem zeitweise ausfallen, kann man so ganz einfach auf ein anderes Handelssystem ausweichen. Daher solltest du nach Möglichkeit darauf achten, dass dein Broker an mehrere Handelsplätze angebunden ist. Die meisten Broker bieten eine entsprechende Anbindung an mehrere Börsen an.

7. Wenn du den sogenannten “Bestandsschutz” bewahren willst

Auch aus steuerlichen Gründen kann es für dich sinnvoll sein, ein zweites Depot zu eröffnen. So fallen beispielsweise Aktien und ETFs, die vor Januar 2009 gekauft wurden, unter den sogenannten “Bestandsschutz” und werden beim Verkauf nicht mit einer Abgeltungssteuer belegt.
Um diesen Steuervorteil zu bewahren, kann es Sinn ergeben, die ab Januar 2009 gekauften Wertpapiere vom Altbestand zu trennen. Für alle, die ihre ETFs ausschließlich nach dem 31.12.2008 gekauft haben, entfällt der Bestandsschutz.

Du planst ein Zweitdepot zu eröffnen? Darauf solltest du achten 

  • Verluste lassen sich zwischen verschiedenen Depots nicht einfach verrechnen. Das ist erst in der Einkommens-Steuererklärung möglich. Also macht es Sinn, die Depots nach Möglichkeit nicht nach Asset-Klassen-ETFs aufzuteilen, wenn man sich diese Arbeit nicht machen möchte. Eine Lösung könnte stattdessen sein, ein ETF-Depot und ein separates Depot für den Kauf von EInzelaktien zu nutzen.
  • Bei Untätigkeit im Depot berechnen Broker irgendwann Depotgebühren. Das kann vor allem im Hinblick auf ein Depot mit Altbeständen relevant werden (siehe Grund Nr. 7).
  • Bei mehreren Depots sollte man darauf achten, den Freistellungsauftrag für den Sparerpauschbetrag passend aufteilen. 

Antworten auf weitere Fragen

  • Wie viele Depots darfst du haben?
    Grundsätzlich gibt es für die Anzahl von eigenen Wertpapierdepots keine Begrenzung.
  • Wie viele Depots solltest du haben?
    Es macht aus den oben genannten Gründen durchaus Sinn, mehrere Depots zu haben. Wie viele Wertpapierdepots du jedoch nutzen solltest, musst du für dich entscheiden. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, nicht mehr Depots zu eröffnen, als man in der Lage ist zu managen. Achte also darauf, dass du deine Depots überschaubar hältst und dich nicht verzettelst.
  • Kann ich mein Zweitdepot auch einfach wieder kündigen?
    Wie bei jedem anderen Depot kannst du auch dein Zweitdepot jederzeit wieder kündigen. Wenn du dich also aus beliebigen Gründen doch dazu entscheidest, dass für dich ein Zweitdepot keinen Mehrwert bietet, kann es in der Regel unkompliziert gekündigt werden. Erfahre hier, wie du den Depotübertrag erfolgreich meisterst.
* Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Oliver Wyman aus dem Jahr 2021.
 
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