Warum Sparzinsen?
Mit einem Sparzinskonto kannst du Geld sicher „parken” und im Gegenzug Zinsen erhalten. Das macht Sinn, wenn du es zu einem bestimmten Zeitraum benötigst, aber nicht mit laufenden Einnahmen und Ausgaben auf deinem Girokonto vermischen willst. Denn Geld auf einem Sparzinskonto ist täglich verfügbar und du kannst es jederzeit von deiner Bank direkt auf ein beliebiges Konto überweisen.
Wenn du zum Beispiel für den nächsten Sommerurlaub, deine Hochzeit oder einen Umzug Geld zur Seite legen möchtest, solltest du auf ein Sparzinskonto setzen und Angebote vergleichen, wo es die höchsten Sparzinsen gibt. Auch den sogenannten „Notgroschen” (empfohlen werden mindestens 3 Nettogehälter) solltest du auf einem täglich verfügbaren Konto mit Sparzinsen halten.
Definition Sparzinsen
Ein Sparzinskonto ist ein verzinstes Bankkonto, über das täglich frei verfügt werden kann.
3 Gründe, warum du ein Sparzinskonto haben solltest
- Geld sicher parken: Ein Sparzinskonto ermöglicht es dir, Geld im Rahmen der Einlagensicherung einfach für einen beliebigen Zeitraum mit größtmöglicher Sicherheit zu parken. Es eignet sich also vor allem für den Aufbau eines Notgroschen und somit als Polster für unvorhergesehene Ausgaben.
- Jederzeit verfügbar: Du kannst jederzeit über das Guthaben verfügen und dein Geld abheben, wenn du es brauchst.
- Einfach Zinsen kassieren: Banken und Broker überbieten sich derzeit mit immer besseren Sparzins-Angeboten. Zu deinem Vorteil! Doch vergiss nicht – das Sparzinskonto ist kein Renditebringer, sondern dein Sicherheitsanker im Portfolio. Nimm die teils attraktiven Zinsen also gerne mit.
Wie eröffne ich ein Sparzinskonto?
Ein Sparzinskonto zu eröffnen ist in der Regel unkompliziert und kann online von zuhause aus gemacht werden.
Zunächst musst du für die Eröffnung eines Kontos deine Daten sowie ein Referenzkonto angeben, auf welches künftig Gelder von deinem Sparzinskonto überwiesen werden können.
Sobald du die Daten für deine Kontoeröffnung angegeben hast, musst du dich – so wie für jedes andere Konto oder Depot auch – legitimieren. Damit stellt die Bank sicher, dass sich hinter einer neuen Kundin oder einem neuen Kunden eine echte, geschäftsfähige Person verbirgt.
Normalerweise funktioniert das Identifikationsverfahren über eine App oder einen Video-Call im Browser. Dieses Verfahren nennt sich auch Video-Ident-Verfahren. Alternativ bieten einige Anbieter auch die Legitimation in einer Postfiliale an.
Der Ablauf ist jedoch sowohl on- als auch offline derselbe:
- Deine Daten werden an die Verifizierungsstelle übermittelt
- Du verifizierst dich mit einem amtlichen Lichtbildausweis vor Ort oder online
- Dein Sparzinskonto wird nach abgeschlossener Verifizierung eröffnet
Wie kommt der Sparzins eigentlich zustande?
Wer entscheidet eigentlich, wie hoch der Zins auf meinem Sparzinskonto ist? Das entscheidet natürlich deine jeweilige Bank. Doch die orientiert sich immer an den aktuellen Zinssätzen der Europäischen Zentralbank. Genauer gesagt am sogenannten Leitzins, welcher von der EZB bestimmt wird.
Wird der Leitzins durch die EZB gesenkt, so verschlechtern sich auch die Konditionen für Sparzinsen. Steigt der Leitzins, verbessern sie sich.
Wichtig zu wissen: Deine Bank hat selbst ein Konto bei der Zentralbank, wo sie ihre Einlagen zum aktuellen Zinssatz einlegen kann. Da deine Bank durch die Zinsmarge, also dem Unterschied zwischen dem, was sie von der EZB bzw. der Bundesbank für ihre Einlagen erhält und dem, was sie dir für dein Sparzinskonto bietet, Gewinne (oder Verluste) realisiert, sind die Angebote der Banken in der Regel immer niedriger als der aktuelle Leitzinssatz im Euroraum.
Ein Beispiel: Aktuell liegt der Leitzins in der Eurozone bei etwa 4% (Stand Juli 2023). Die besten Angebote der Banken für Sparzinsen liegen bei etwa 3,5 Prozent Zinsen. Beachte allerdings, dass es sich bei den höchsten Zinssätzen i.d.R. um zeitlich begrenzte Angebote für Neukundinnen und Neukunden handelt. Die Zinssätze für Bestandskunden sind oftmals deutlich geringer. Es gibt aber auch Banken, die für Neu- und Bestandskunden einen einheitlichen Zinssatz anbieten, welcher im Normalfall zunächst etwas geringer ausfällt als die Lockangebote anderer Banken, auf mittlere und lange Sicht aber oftmals attraktiver ist.
Tagesgeld-ETF: Die Alternative zum Sparzinskonto?
Automatisch gute Zinsen mitnehmen statt aufwändiges Zinshopping: Das geht mit Tagesgeld-ETFs. Das sind ETFs auf sehr kurz laufende Staatsanleihen oder andere festverzinsliche Papiere bester Bonität. Das Besondere dieser ETFs: Ihre Verzinsung orientiert sich an den Zinssätzen, die von den Zentralbanken (innerhalb der EU also der EZB) auf Einlagen gezahlt werden. Wird der Leitzins durch die EZB gesenkt, so verschlechtern sich auch die Konditionen für dein Tagesgeld. Steigt der Leitzins, verbessern sie sich.
Vorsicht vor Zinsportalen
Weltsparen, Zinspilot, Check24 und Co. bieten mit ihren Zinsportalen einfachen Zugang zu anderen europäischen Banken. Diese bieten oft höhere Zinsen als einheimische Banken und sind daher bei vielen Zins-Fans beliebt. Doch Vorsicht, denn Zinsportale bergen neben der Möglichkeit höhere Zinsen zu vereinnahmen durchaus Risiken.
- Ausfallrisiko: Deine Einlagen bei ausländischen Banken sind nicht von der deutschen Einlagensicherung gedeckt. Geht die Bank pleite, so kann es sein, dass du deine Einlage komplett abschreiben musst.
- Bonitätsrisiko: Höhere Zinsen sind in der Regel immer nur dann erzielbar, wenn ein entsprechend höheres Risiko eingegangen wird. So ist es auch bei den Banken, die an die verschiedenen Zinsportale angebunden sind. Die meisten Banken mit attraktiven Zinsangeboten sitzen in Ländern mit schlechterer Bonität. Im Falle einer Insolvenz macht das auch die (vollständige) Rückzahlung deiner Einlage unwahrscheinlicher.
- Portalrisiko: Neben dem Ausfallrisiko der Finanzinstitute können auch die Vermittler – also die Zinsportale – pleite gehen. Tritt dieser Fall ein, kann es ebenfalls zu Verlusten bei dir kommen.
Fazit: Wer sich der Risiken bewusst ist, kann mit einer der Zinsplattformen ein paar Basispunkte mehr Zinsen erwirtschaften als mit hiesigen Sparzins- und Festgeldangeboten. Wir raten dir aber, dir gut zu überlegen, ob der Zinsgewinn die eingegangenen Risiken adäquat ausgleicht. Für die meisten ist ein inländisches Sparzinskonto oder ein Tagesgeld-ETF, der fortlaufend die aktuell besten Zinsen bietet, die bessere Wahl. Denn für den risikoarmen Portfolioanteil solltest du in erster Linie nicht Zinsen bzw. Rendite optimieren, sondern für größtmögliche Sicherheit sorgen.
FAQ
Was sind Sparzinsen?
Für Sparzinsen leihst du dein Erspartes einer Bank. Im Gegenzug erhältst du Zinsen auf das Guthaben. Dafür musst du zunächst ein Sparzinskonto bei der Bank deiner Wahl eröffnen. Ein solches Sparzinskonto ist meistens kostenlos und kann bequem und schnell online eröffnet werden.
Was ist ein Sparzinskonto?
Ein Sparzinskonto unterscheidet sich nur geringfügig von anderen Konten wie deinem Girokonto oder deinem Festgeldkonto. Ein Sparzinskonto ist grundsätzlich getrennt von deinem Girokonto. Während du über ein Girokonto deine Einnahmen und Ausgaben bestreitest, kannst du auf deinem Sparzinskonto Geld für kurzfristige Notfälle “parken”.
Anders als beim Girokonto kannst du nicht direkt von deinem Sparzinskonto bezahlen. Um Geld ausgeben zu können oder abzuheben, musst du es also wieder auf dein Girokonto überweisen.
Wann lohnt sich ein Sparzinskonto?
Ein Sparzinskonto lohnt sich für jeden, der sich um seine eigenen Finanzen kümmert. Mit Hilfe eines Sparzinskontos kannst du einfach Geld sparen, ohne größere Risiken einzugehen. Vor allem für den Notfall sollten daher einige Mittel auf einem separaten Sparzinskonto angespart werden.
Aber auch für das Sparen für größere Ausgaben oder als risikoarmer Portfolioanteil in einem ETF-Portfolio bietet sich ein Sparzinskonto an. Es ist also durchaus flexibel und vielseitig einsetzbar. Daher kann es in einigen Fällen auch Sinn machen, mehrere Sparzinskonten bei verschiedenen Anbietern zu unterhalten.
Wie funktioniert ein Sparzinskonto?
Ein Sparzinskonto ist im Prinzip ein separates Sparkonto, welches von deinem normalen Girokonto getrennt ist. Du leihst deiner Bank Geld und erhältst im Gegenzug dafür Zinsen. Das Sparzinskonto zählt zu den sichersten Anlageklassen. Denn sofern deine Bank unter die gesetzliche Einlagensicherung der Europäischen Union fällt, sind deine Einlagen bis zu 100.000 Euro abgesichert.
Was ist die stabilste Geldanlage?
Es gibt natürlich ganz verschiedene Formen der Geldanlage. Ein Sparzinskonto zählt definitiv zu den sehr sicheren Anlageformen. Banken bieten hier zwar nur relativ geringe Zinsen, dafür ist das Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem Maximalbetrag von derzeit 100.000 Euro pro Bank und Kundin bzw. Kunde geschützt.
Doch auch wenn diese Einlagensicherung in allen Ländern der Europäischen Union und des Europäischen Wirtschaftsraums existiert, lässt sich nur schwer seriös bewerten, ob sie im Ernstfall wirklich in allen beteiligten Ländern greift.
Lege dein Geld also am besten nur bei sicheren Banken in liquiden Staaten an.
Daneben lohnt sich ein Blick auf Anleihen-ETFs. In unserem Artikel “Anleihen-ETFs vs. Tagesgeld im ETF-Portfolio” vergleichen wir beides miteinander und ziehen ein Fazit, welche Komponente aktuell attraktiver ist.
Was macht mehr Sinn: Sparzinskonto oder Anleihen-ETFs?
Hier gilt: Es kommt darauf an, wie dein Geld verfügbar sein soll, wie lange du investieren willst und ob du die höchstmögliche Rendite herausholen willst.
Sparzinskonto oder Festgeldkonto?
Der größte Vorteil eines Sparzinskonto im Vergleich zum Festgeldkonto ist die quasi uneingeschränkte Verfügbarkeit. Denn anders als bei einem Festgeldkonto, wo über das Sparguthaben für einen vorgeschriebenen Zeitraum – beispielsweise für 12 Monate – nicht verfügt werden kann, kannst du jederzeit über das Geld verfügen, das auf deinem Sparzinskonto liegt.
Den Preis für diese Flexibilität zahlst du jedoch mit vergleichsweise niedrigeren Zinsen.
Sparzinsen oder ETF?
Auch wenn diese Frage nicht ganz einfach zu beantworten ist, gibt es einige Punkte, die man bei der Anlage des risikoarmen Portfolioanteils beachten sollte. Diejenigen, die beispielsweise Sparguthaben von mehr als 100.00 Euro besitzen, sollten dieses Guthaben entweder auf verschiedene, voneinander unabhängige Bankinstitute verteilen – oder auf einen Tagesgeld-ETF zurückgreifen. Denn im Falle einer Bankenpleite wären nur Summen bis zu 100.000 Euro pro Kunde und Bank von der Einlagensicherung geschützt. Um sich diesem Risiko nicht auszusetzen, sollten Summen, die über 100.000 Euro hinausgehen, besser in einen
Geldmarkt-ETF investiert werden.