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Passiv oder aktiv investieren?

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ETFs und passives Investieren gehören zusammen. Aber auch für die, die den Markt schlagen wollen, spielen ETFs eine Rolle.

Passiv oder aktiv investieren?
 
Was dich in diesem Artikel erwartet
Der Begriff „Passives Investieren” ist in aller Munde. Es geht dabei darum, in besonders günstige Indexfonds, die so exakt wie möglich die Wertentwicklung eines bestimmten Marktindex nachbilden, zu investieren. Im Gegensatz zu aktivem Investieren, das im Allgemeinen versucht, eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen.
Beim aktiven Investieren wird Geld in Fonds angelegt, bei denen Fondsmanager durch die gekonnte Auswahl einzelner Aktien („Stockpicking“) oder Wahl des besten Ein- bzw. Ausstiegszeitpunkts („Markttiming”) versuchen, eine bessere Rendite als der Markt zu erwirtschaften – und damit besser als der Durchschnitt zu sein.
Es gibt viele hierzulande, die auch selbst einzelne Aktien für ihr eigenes Depot auswählen. Auch das ist aktives Investieren.

Der Weg zum passiven Investieren

Vor 50 Jahren war passives Investieren, wie es heute möglich ist, nicht existent. Indexfonds waren noch nicht erfunden. Aktienindizes standen zwar zur Verfügung, wurden aber nur als Benchmark verwendet.
Investieren war im Wesentlichen aktives Investieren. Selbst wer sich mit der Marktrendite zufrieden geben wollte, musste die größten Blue Chip-Aktien kaufen und über Jahrzehnte halten oder in einen aktiv verwalteten Fonds mit ähnlicher Strategie investieren.
Indexfonds wurden in den 1970er Jahren entwickelt, inspiriert von wissenschaftlichen Studien, die zu Tage brachten, dass ein Großteil der aktiven Fondsmanager nicht in der Lage war, tatsächlich konstant den Markt zu schlagen. Die Erfinder der Indexfonds verwendeten feste Regeln statt teure Experten, um möglichst genau den Marktindex mit einem Bruchteil der Kosten eines aktiven Fonds nachzubilden.
Exchange Traded Funds (ETFs) sind die Weiterentwicklung dieser Idee. ETFs sind Fonds, die einen Index nachbilden, aber genau wie Aktien jederzeit an der Börse handelbar sind.
Heute decken ETFs alle Hauptmärkte und Anlageklassen ab. Das bedeutet, heute kann jeder ganz einfach ein kostengünstiges und breit gestreutes passives Portfolio mit wenigen ETFs selbst bauen.
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Passiv schlägt aktiv

Man könnte meinen, passives Investieren klingt ziemlich langweilig. Warum nicht ein bisschen mehr bezahlen und in schlaue Fondsmanager investieren, die den Markt schlagen, anstatt sich mit dem Durchschnitt zufrieden zu geben?
Leider haben zahlreiche Studien herausgefunden, dass die meisten aktiven Manager eben nicht den Markt konstant schlagen – oder zumindest nicht in dem Ausmaß, um ihre Gebühren auch zu decken. Mit dieser Erkenntnis ist klar: in den meisten Fällen erszielst du mehr Rendite, indem du einfach den Index kaufst.
Mit anderen Worten, aktive Anlegerinnen und Anleger bezahlen mehr, bekommen aber weniger. Regelmäßig veröffentlicht der Indexanbieter S&P seine Analyse zur Aktiv- vs Passiv-Debatte. Grob zusammengefasst schafft es nur jeder vierte Fondsmanager, teilweise noch weniger, den vergleichbaren S&P-Index zu schlagen. Eine Vielzahl von anderen Studien, u. a. von Morningstar und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. (DSW) sind zu weitgehend ähnlichen Ergebnissen gekommen.
Die Studien haben auch gezeigt, dass selbst erfolgreiche Fondsmanager nicht in der Lage sind, über viele Jahre in Folge den Markt zu schlagen. So ist es kein Erfolgsrezept, einfach immer in den besten Fonds der letzten Jahre zu investieren.
In der Tat ist ein weiterer Grund, um einen passiven Ansatz zu verfolgen, die üblichen Fehler bei der Geldanlage zu vermeiden. Dazu zählt auch die Suche nach dem nächsten heißen Aktientipp. Viele kaufen gerne Fonds und Aktien, wenn diese gut gelaufen und teuer oder in Mode sind. Dagegen verkaufen sie diese wieder, wenn sie billig und eher schlecht gelaufen sind. Das ist quasi das perfekte Rezept für schlechte Renditen.
Eine passive Strategie, die auf einer durchdachten Anlagestruktur (der sogenannten „Asset Allocation”) basiert, regelmäßiges Sparen mit einbezieht und auf die Marktrendite abzielt, ist in der Lage diese Fallstricke bei der Geldanlage zu vermeiden.

Aktives Investieren und ETFs

Natürlich werden einige immer versuchen wollen, besser als der Markt zu sein, egal was die Wissenschaft rät oder Studien herausgefunden haben.
Tatsächlich bieten ETFs viele Möglichkeiten, auch aktiv zu investieren. Wie beispielsweise:
  • Branchen-Rotations-Strategie: Diese beschreibt die Über- und Untergewichtung einzelner Sektoren über Branchen-ETFs, um von Konjunkturzyklen zu profitieren.
  • Themen-basiertes Investieren: Viele glauben, dass zum Beispiel die künstliche Intelligenz und Robotik in Zukunft eine große Rolle spielen wird und Unternehmen aus diesem Bereich besonders vielversprechend sind. Deswegen kaufen sie einen ETF auf dieses Thema.
  • Taktische Allokation: Andere versuchen, günstige oder vielversprechende Länder und Anlageklassen stärker und teurere dagegen schwächer im Portfolio zu gewichten.
  • Kurzfristiges Handeln: Für diejenigen, die ihre Fähigkeiten als Trader unter Beweis stellen wollen, kann es sogar günstiger sein, ETFs anstatt einzelner Aktien zu handeln, da diese zum Teil über eine höhere bzw. bessere Liquidität verfügen können.
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Unser Fazit: ETFs für alle

Am Ende ist es deine persönliche Wahl, wie du investieren möchtest. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die meisten Anlegerinnen und Anleger mit einem passiven Investmentansatz und der Umsetzung über ETFs wahrscheinlich das beste Ergebnis erzielen. Aber dennoch ist der Reiz für einige groß, doch zu versuchen, den Markt zu schlagen und somit einen aktiven Ansatz zu verfolgen.
Vielleicht machst du aber auch Beides! Wie das geht? Das Vermögen, das du ganz sicher langfristig benötigst, investierst du passiv in ETFs. Einenen kleinen Teil deines Vermögens kannst du dann in ein aktives „Spieldepot” investieren. Dafür bietet sich ein Zweitdepot gut an.
Unabhängig davon, ob du passiv oder aktiv anlegst: Durch die niedrigen Kosten und den einfachen Handel sind ETFs sehr vielseitig einsetzbar und die perfekten Bausteine für deine Geldanlage.
Wie du ETFs für dich nutzt, ist am Ende aber dir selbst überlassen!
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