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ETF Markt-Update: DAX zwischen Rezession und Allzeithoch

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Deutschland rutscht in die Rezession – während sich der DAX zu neuen Höhen aufschwingt. Was das für ETF-Fans bedeutet.

ETF Markt-Update: DAX zwischen Rezession und Allzeithoch
 
  • Level: Für Fortgeschrittene
  • Lesedauer: 5 Minuten
Das erwartet dich in diesem Update
 

Was bewegt die Märkte? Allzeithoch trotz Rezession

Der Mai stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des US-Haushaltsstreits. Was es damit auf sich hat, schauen wir uns später nochmal genauer an. Doch auch diesseits des Atlantiks gab es spannende Entwicklungen. So setzten einige europäische Aktienmärkte ihren Höhenflug seit Jahresbeginn weiter fort. Der DAX markierte sogar ein neues Allzeithoch bei 16.331 Punkten.
Und das, obwohl die deutsche Wirtschaft im Mai offiziell in eine Rezession gerutscht ist. Da fragt sich der ein oder andere natürlich: Wie passt das zusammen? Auch das erklären wir dir ein bisschen weiter unten.
Und manche Dinge scheinen sich dann doch nie zu ändern – zum Beispiel, dass am Ende einer Bundesliga-Saison der Deutsche Meister auf den Namen Bayern München hört. So auch in diesem Jahr – sehr zum Leidwesen vieler BVB-Fans und -Aktionäre. Denn anhand der BVB-Aktie lässt sich wohl auch die Gemütslage vieler Dortmunder illustrieren: zwischen himmelhochjauchzend bis hin zu Tode betrübt innerhalb weniger Tage.
Damit aber wieder zurück zum Börsengeschehen – schauen wir auf die Performance der verschiedenen Anlageklassen:
  • Die Developed Markets legten um 1,7% zu
  • Die Emerging Markets gewannen leicht um 0,2% 
  • Auf Sicht der letzten zwölf Monate legt der MSCI World um 2,1% zu, während der MSCI Emerging Markets auf Sicht der letzten 12 Monate mit 8,7% im Minus notiert
  • Gold zeigte sich im Mai stabil und gewann 2,7%
  • Der Bitcoin musste im Mai zum ersten Mal Verluste hinnehmen und verlor rund 4,2% – seit Jahresbeginn steht dennoch ein Plus von über 60% zu Buche

Bitcoin unter Druck

ETF Markt im Mai – Bitcoin unter Druck
  Aktien Industrieländer  1,74%      Aktien Schwellenländer  0,20%      Gold  2,67%      Bitcoin  4,23%
Quelle: justETF Research; Stand: 01.06.2023
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“Heroes and Zeros” im April

Hero des Monats
Getrieben vom Hype rund um Künstliche Intelligenz und den beeindruckenden Quartalszahlen des Chip-Riesen Nvidia legte der Technologie-Sektor im Mai fulminante 12,2% zu. Von dieser Entwicklung profitieren auch viele Indizes wie der Nasdaq 100, S&P 500 sowie der MSCI World.
Denn in vielen Standard-Indizes sind die Big-Tech-Konzerne aus den USA die absoluten Schwergewichte. Die Top10 machen mit 20% (MSCI World), 30% (S&P 500) oder sogar bis zu 60% (Nasdaq 100) jeweils einen durchaus beträchtlichen Teil des Index aus. Wichtig ist hier also ganz besonders, auf die Diversifikation zu achten und keine zu großen Klumpen in einzelnen Sektoren oder Ländern im Portfolio zu haben.
Zero des Monats
Besonders schlecht lief es im Mai hingegen für die eher konventionellen Branchen Energie, Versorger & Basiskonsumgüter. Die Sektoren verloren zwischen 4,1% und 2,1% an Wert. Interessant zu sehen: Auf Sicht der letzten drei Jahre konnte sich der Energie-Sektor trotz aller Widrigkeiten als einziger der Sektoren im Kurs verdoppeln (+104%).

Sektorübersicht seit Jahresbeginn

ETF Markt im Mai – Sektorübersicht seit Jahresbeginn
Quelle: justETF Research; Stand: 01.06.2023

Top-Thema im Mai: Alle Jahre wieder – der US-Haushaltsstreit im Fokus

In den USA ging der Streit über die Schuldengrenze sowie die Ausgaben des Haushalts in eine neue Runde und zog sich über Wochen hinweg. Die Reibereien zwischen Demokraten und Republikanern haben in den Vereinigten Staaten inzwischen Tradition. Die Politiker streiten ständig ums Geld und legen damit nicht selten ihr Land lahm. Wie kann das sein?
Fangen wir von vorn an: In den USA gibt es eine gesetzlich festgelegte Grenze, wie viel Schulden der Staat machen darf. Aktuell liegt sie bei 28,6 Billionen Euro – die tatsächlich schon seit Ende Januar ausgegeben sind.
Der Kongress kann natürlich beschließen, diesen Grenzwert zu erhöhen. Eigentlich keine große Sache: Seit dem Zweiten Weltkrieg hat er das rund 100 Mal getan. Allerdings haben dort derzeit die Republikaner die Mehrheit. Die regierenden Demokraten müssen sich also mit ihnen einigen.
Gelingt das nicht, kommt es zum Government Shutdown. Dann müssen beispielsweise viele Bundesbehörden ihre Arbeit einstellen, Beamte werden in den unbezahlten Urlaub geschickt, Sozialhilfen können nicht ausgezahlt werden. Seit 1976 gab es 21 solcher Shutdowns. Der längste ereignete sich während des Jahreswechsels 2018/19 und dauerte über einen Monat.
Einen Kompromiss zu finden wurde in den vergangenen Jahren durch eine zunehmende Polarisierung der politischen Landschaft immer schwieriger und die Verhandlungen werden inzwischen immer öfter dafür genutzt, dem politischen Gegner zu schaden als zu gewährleisten, dass das Land und die Wirtschaft weiter arbeiten können. Doch was würde überhaupt passieren, wenn es tatsächlich zum Undenkbaren – nämlich zu einem Zahlungsausfall der USA – käme?
Einen Vorgeschmack darauf gab das Jahr 2011. Im April einigten sich die Parteien lediglich wenige Stunden vor Ablauf der Frist. Dies hatte zur Folge, dass die Ratingagentur S&P den Daumen senkte und den Vereinigten Staaten das “AAA”-Rating entzog. Ein Beben ging durch die Märkte – der S&P 500 verlor binnen kürzester Zeit etwa 15% an Wert. Der DAX rutschte gar um 30% ab.
Was nun passieren würde, wenn es zum tatsächlichen Zahlungsausfall der USA käme, lässt sich nur vermuten. Doch wenn wir ehrlich sind: Ausprobieren will das wohl niemand. Denn die Pleite der größten und wichtigsten Volkswirtschaft der (westlichen) Welt hätte zweifelsohne weitreichende Folgen.
Glücklicherweise sieht aber auch diesmal alles danach aus, als würden sich die Parteien einigen können und der Super-GAU abgewendet werden.
Doch eines ist bereits heute schon sicher: Das Thema Schulden- und Haushaltsstreit wird uns früher oder später – sobald die USA ihre Schuldengrenze einmal mehr gerissen haben – wieder begegnen.
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Warum du von einer Million nicht leben kannst: Interview mit Dr. Gerd Kommer

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Zahl des Monats: 16.331: DAX markiert trotz Rezession ein neues Allzeithoch – wie passt das zusammen?

Am Freitag, den 19.05.2023, erreichte der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch bei 16.331 Punkten. Nur wenige Tage später wurde bekannt, dass die Deutsche Wirtschaft offiziell zwei Quartale in Folge geschrumpft ist und sich damit nun offiziell in einer Rezession befindet. Doch wie passt das zusammen?
Ganz einfach: An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Viele Millionen Marktteilnehmer haben unterschiedliche Meinungen und Markteinschätzungen. In Folge des Ukraine-Kriegs verloren speziell europäische Aktienmärkte deutlich an Wert – so auch der DAX. Da die deutsche Wirtschaft und damit vor allem die großen DAX-Konzerne nun aber doch besser durch den Winter kamen als befürchtet, konnten die Unternehmen von den vergleichsweise niedrigen Bewertungen aus stärker zulegen als beispielsweise der US-Markt. Eine Art “Nachholeffekt”.
Ein weiterer Grund dafür, dass der DAX und die Wirtschaftsdaten auf den ersten Blick nicht zusammenpassen, ist, dass der DAX von vielen exportorientierten Unternehmen dominiert wird. Für die Automobil- und Chemie-Industrie sind Absatzmärkte in den USA oder Asien deutlich relevanter als der heimische Markt. Kühlt also hierzulande die Wirtschaft ab, so muss das nicht zwangsläufig bedeuten, dass DAX-Konzerne schlechte Geschäfte machen.
Zusammengefasst lassen sich also drei einfache Gründe als eine Erklärung für neue Höchststände im DAX trotz der Rezession finden:
  • Niedrige Bewertungsniveaus in 2022, die nun teilweise “aufgeholt” wurden
  • Optimistischer werdende Marktteilnehmer
  • Exportorientierte Konzerne im DAX
Natürlich kann es noch viele weitere Einflussfaktoren auf die Kursentwicklung von Aktien und Indizes geben – dies soll lediglich als vereinfachtes Beispiel dienen, um den vermeintlichen Widerspruch zwischen Wirtschaftsentwicklung und Kursentwicklung zu erklären.
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