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Portfolio-ETFs unter der Lupe

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Einer für alles? Mit Portfolio-ETFs kannst du einfach und kostengünstig in mehrere Assets gleichzeitig investieren

Portfolio-ETFs unter der Lupe
 
  • Level: Für alle
  • Lesedauer: 4 Minuten
Was du in diesem Artikel erfährst

Was sind Portfolio-ETFs?

Portfolio-ETFs – auch Multi Asset-ETFs genannt – sind ETFs, die ihrerseits in verschiedene ETFs investieren. In aller Regel investieren solche Portfolio-ETFs in verschiedene Assetklassen – decken also nicht nur Aktien, sondern auch Anleihen, Rohstoffe oder Edelmetalle ab und bieten somit eine noch breitere Diversifikation als “normale” Aktien-ETFs.
Mit Portfolio-ETFs lässt sich bereits mit einem einzigen ETF einfach und vergleichsweise kostengünstig in ein breit diversifiziertes Portfolio aus verschiedenen Anlageklassen investieren. Der älteste Portfolio-ETF in Deutschland ist der “Xtrackers Portfolio UCITS ETF” und wurde vom Portfoliomanager und Mathematiker Dr. Andreas Beck mit initiiert. Der ETF, der sowohl in Aktien als auch Anleihen investiert, erblickte bereits 2008 das Licht der Welt. Das unter ETF-Fans wohl bekannteste Beispiel für einen klassischen Mischfonds ist derweil der ARERO-Fonds. Dieser geht auf den Finanzprofessor Martin Weber zurück und investiert neben Aktien und Anleihen auch in Rohstoffe.
Wir schauen uns im Folgenden an, für wen die Alternative “Multi-Asset”-ETF einen Blick wert sein könnte.

Unterschied und Abgrenzung zu Misch- und Dachfonds

Portfolio-ETFs sind durchaus mit Misch- bzw. Dachfonds zu vergleichen. Denn genau wie die herkömmlichen Fonds wird der ETF-Mantel selbst als Hülle für Investitionen in viele verschiedene Assets genutzt.
Während einige Multi-Asset-ETFs rein passiv eine bestimmte Zusammensetzung abbilden (bspw. der Amundi Multi-Asset Portfolio ETF), verfolgen andere den Ansatz, die Zusammensetzung aktiv zu steuern (bspw. BlackRock ESG Multi-Asset)
Doch wie bei “normalen” Aktien- und Anleihen-ETFs, spielen auch bei den Multi-Asset-ETFs die börsengehandelten Fonds ihren Kostenvorteil gegenüber der herkömmlichen Konkurrenz aus. So erhältst du die günstigsten Portfolio-ETFs bereits für lediglich 0,20 bis 0,25% TER. Ein Preis, der angesichts der gebotenen Diversifikation und des geringeren Rebalancing- und Monitoring-Aufwands durchaus fair erscheint und von den konventionellen Fonds – von Ausnahmen wie dem ARERO abgesehen – nicht selten um den Kostenfaktor 10 übertroffen wird.
Trotz dieses beträchtlichen Kostenvorteils fristen viele der Portfolio-ETFs weiterhin ein Schattendasein und bewegen sich beim Fondsvolumen nahe der oder deutlich unter der von justETF als maßgeblich angesehenen 100 Mio. Euro Marke. Woran das liegen könnte, zeigt unsere Übersicht der Vor- und Nachteile.

Vor- und Nachteile von Portfolio-ETFs

Im Folgenden schauen wir uns an, wie sich Portfolio-ETFs im Vergleich zu klassischen Mischfonds und dem “Do-it-Yourself” ETF-Portfolio aus einzelnen ETFs schlagen.
Portfolio-ETFs Konventionelle Mischfonds DIY- ETF-Portfolio
Kosten (TER) 0,20 - 0,70% > 1,5% 0,10 - 0,16%
Handelskosten Typischerweise sehr gering Unter Umständen hoch durch Bankprovisionen/Ausgabeaufschlag Gering: Abhängig von Rebalancing-Intervallen und Komplexität des Portfolios
Diversifikation Potenziell sehr gut (abhängig von Umsetzung) Potenziell sehr gut (abhängig von Umsetzung) Potenziell sehr gut (abhängig von Umsetzung)
Aufwand Niedrig Niedrig Mittel
Individualisierung Nicht oder kaum möglich Nicht oder kaum möglich Hoch
Quelle: justETF Research; Stand: 30.01.2024
Wie die Tabelle zeigt, zeichnen sich die beiden ETF-basierten Varianten durch eine sehr geringe Kostenquote aus. Mit einem selbst zusammengestellten Ansatz können ETF-Fans sogar noch ein bisschen mehr sparen – haben dafür aber auch einen höheren Aufwand beim Rebalancing. Der Vorteil: Die einzelnen Assets können genau nach Wunsch gewichtet werden – beim Portfolio-ETF muss man die vorgegebenen Varianten der Anbieter nutzen.
Diese Produkte “von der Stange” müssen aber nicht schlecht sein. Schauen wir uns beispielsweise die LifeStrategy-ETFs von Vanguard an, fällt auf, dass für fast jedes Risikoprofil eine passende Variante zur Verfügung gestellt wird. Von 20% Aktien-Anteil für konservative Anlegerinnen und Anleger bis hin zu 80% Aktien-Komponente für offensiv eingestellte ETF-Fans. Und das ganze für 0,25% TER und damit kaum teurer als der von Vanguard herausgegebene globale FTSE All World ETF. Außerdem wird jede Variante sowohl in einer thesaurierenden als auch in einer ausschüttenden Variante angeboten.

Lohnen sich Portfolio-ETFs für mich?

Stellt sich nun also zwangsläufig noch die Frage: Lohnen sich Portfolio-ETFs eigentlich für mich?
Das musst du natürlich für dich selbst entscheiden. Fest steht: Wer eine kompakte, sehr breit diversifizierte und fair gepreiste Lösung für die Altersvorsorge sucht und neben Aktien auch einen Anleihe- oder Rohstoff-Anteil im Portfolio abbilden möchte, fährt mit vielen Portfolio-ETFs sehr gut.
Wenn du dagegen keine Mühen beim Rebalancing scheust oder ohnehin nur auf Aktien-ETFs setzt, ist das DIY-Portfolio sicherlich die richtige Wahl für dich. Gepaart mit einem kostengünstigen Konto bei einem Neobroker halten sich auch die Kosten für das regelmäßige Rebalancing stark im Rahmen.

Fazit

Während sich Mischportfolios aus kostengünstigen Portfolio-Indexfonds oder ETFs in den USA großer Beliebtheit erfreuen, fristen sie hierzulande eher ein Nischendasein. Wir finden zu unrecht. Denn einige Portfolio-ETF-Konzepte sind durchaus gut durchdacht und stellen eine sehr brauchbare Alternative zum Portfolio in Eigenregie dar. Vor allem Personen, die eine wirkliche “All-in-One”-Lösung ohne eigenes Rebalancing wollen, sind bei den Portfolio-ETFs sicher gut aufgehoben. Für alle anderen eignen sich derweil die Standard-ETFs al la MSCI World und Co. weiterhin hervorragend, um sich den ganz eigenen “Portfolio-ETF” zu stricken.
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