Börsenbeziehungen: Langzeitvertrauen oder Timing?

17.02.2025

Wie sagt man so schön „Geld allein macht nicht glücklich.“ Und das scheinen viele andere, die jedes Jahr am 14. Februar den Valentinstag mit ihren Liebsten zelebrieren, auch zu meinen. Andere sagen, es gehören auch noch Aktien, Gold und Grundstücke dazu[1].

Header ETF Buddy 02/2025

Die ersten Wochen des Jahres 2025 hatten es direkt in sich. Nach einem positiven Auftakt zeigten sich die Märkte Ende Januar wieder volatiler - besonders Nachrichten aus dem KI-Sektor sorgten für Schwankungen, in den USA verbuchte eine einzelne Aktie sogar den nach Marktkapitalisierung größten Tagesverlust der Geschichte.[2] Dennoch schlossen große Aktienindizes den Monat Januar im Plus.[3] Einige Geschichtsinteressierte könnten sich angesichts dessen jetzt schon auf den restlichen Verlauf des Jahres freuen. Warum das? Hast du schon mal etwas von der Hypothese gehört, dass die Aktienkursentwicklung im Januar häufig den restlichen Verlauf des Jahres vorwegnimmt? 

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer

Market-Timing: Merken wann‘s der oder die Richtige ist?

Stell dir vor, du wirfst eine Münze. Die Chance, richtig zu raten, liegt bei 50 Prozent. Bei zwei Würfen hintereinander sinkt die Wahrscheinlichkeit, beide Würfe richtig vorherzusagen, bereits auf 25 Prozent. Beim Market-Timing ist es ähnlich - nur komplexer. Hier muss man nicht nur den idealen Einstiegszeitpunkt erwischen, sondern auch noch den perfekten Moment zum Verkaufen. Das gilt übrigens nicht nur für Börsenneulinge: Auch wer bereits investiert ist und versucht, durch geschicktes Timing von Verkauf und Wiedereinstieg seine Rendite zu optimieren, steht vor der gleichen Herausforderung. Hinzu kommt das Nagen am eigenen Selbstvertrauen, sollte sich eine Timing-Entscheidung als falsch herausstellen - John Maynard Keynes, Nationalökonom und Börseninvestor stellte nicht ohne Grund fest, dass Liebe, Eifersucht und die Börsenkurse Menschen in den Wahnsinn treiben können. Verschiedene Studien zeigen immer wieder: Der Versuch, den perfekten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu finden, führt häufig zu deutlich niedrigeren Renditen als eine einfache Kaufen-und-Halten-Strategie. Und auch Peter Lynch[9], ein bekannter US-Fondsmanager aus den 1980er Jahren warnte einst: “Weitaus mehr Geld wurde schon von Anlegern dadurch verloren, dass sie versucht haben, Kursverluste zu antizipieren, als durch die tatsächlichen Kursrückgänge selbst.”[10]  Oder ganz einfach „Hin und her macht Taschen leer“.

Gut Ding will Weile haben - auch an der Börse

Wie in jeder erfolgreichen Partnerschaft sind es nicht die perfekten Momente, die den Unterschied machen, sondern die Bereitschaft, auch schwierige Phasen gemeinsam durchzustehen. Die Börse mag ihre Launen haben, aber wer ihr treu bleibt und regelmäßig investiert, hat historisch gesehen die besten Chancen auf eine erfolgreiche finanzielle Zukunft. Ob der positive Januar 2025 nun richtungsweisend für das Gesamtjahr sein wird? Das kann niemand mit Sicherheit sagen. Viel wichtiger ist die Erkenntnis: Der richtige Zeitpunkt zum Investieren ist nicht ein perfekter Moment, sondern derjenige, in dem man anfängt - und dann dabeibleibt. Denn an der Börse gilt wie in jeder guten Beziehung: Treue zahlt sich am Ende aus.

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